„Da, wo wir jetzt noch die Bodenplatte des Erdgeschosses sehen, wird bis zum Sommer 2019 eine dreigruppige Kindertagesstätte entstehen“, verkündete Guido Stephan, Geschäftsführer der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH im Ev. Kirchenverband Köln und Region (ASG) den rund 40 Gästen, die zur Grundsteinlegung des Neubaus auf das Grundstück der Versöhnungskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Rösrath gekommen waren. „Hoffen wir, dass der Bau ab jetzt reibungslos und ohne Pannen, Unfälle und Verzögerungen weiter verläuft“, spielte er auf den Feuerwehreinsatz und die Straßensperrung rund um die Kirche tags zuvor an. An einem Baukran hatte sich auf Grund eines technischen Defekts die Krankatze gelöst. Die rund 2 Tonnen schweren Schalungsplatten mussten vom Kran demontiert werden, um eine Reparatur zu ermöglichen.
Ort, an dem leben und Gemeinschaft stattfindet
60 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren sollen zukünftig auf ca. 640 Quadratmetern Nutzfläche in großzügigen Räumen, Spielfluren und einer Mehrzweckhalle ein „Zuhause“ finden. „Hier soll ein Ort entstehen, an dem Leben und Gemeinschaft stattfindet – bunt, laut, fröhlich, vielseitig, beschützt und behütet. Was wäre ein besserer Ort dafür, als hier direkt neben der Evangelischen Versöhnungskirche, die all das seit vielen Jahren ihren Gemeindegliedern bietet und die durch die neue KiTa sicherlich eine Bereicherung erfahren wird“, betonte Stephan.
Zeitkapsel mit Dokumenten und Zeitzeugnissen
„Wie Sie sicher wissen, wird bei einer Grundsteinlegung eine ‚Zeitkapsel‘ eingemauert, die verschiedene Dokumente und Zeitzeugnisse enthält: die Urkunde des Bauherrn, der Bauplan, ein Gemeindebrief der Kirchengemeinde, die Urkunde der Diakonie Michaelshoven als Betreiber der neuen KiTa, eine Tageszeitung und eine Geldmünze aus diesem Jahr“, erklärte Guido Stephan zur Grundsteinlegung und verlas laut die Urkunde der ASG. Ihm folgte Birgit Heide, die als theologischer Vorstand der Diakonie Michaelshoven die zweite Urkunde vorlas.
Lang ersehnte Kindertageseinrichtung
„Diese dringend benötigte Kindertageseinrichtung hier an der Hauptstraße in Rösrath war lang ersehnt“, sagte Wolfgang Büscher, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Rösrath. Der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren ist nach seinen Aussagen in den vergangenen Jahren in Rösrath durch viele Zuzüge, die gestiegene Geburtenrate und die Tendenz, Kinder immer früher in Tageseinrichtungen betreuen zu lassen, kontinuierlich gestiegen. Er dankte allen Beteiligten, die so helfen, dass die Stadt Rösrath in den nächsten Jahren ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot anbieten und sicherstellen kann. „Durch die Übernahme der neuen Kita durch die Diakonie Michaelshoven wird die Trägervielfalt in Rösrath durch einen weiteren Träger ergänzt“, stellte er weiter fest. Zum Namen des Grundstücks „Hüffel“ wusste der Bürgermeister zu berichten, dass das Wort „Hüvvel“ im Rheinischen „Hügel“ bedeute, was ihn zu dem Fazit bewegte: „Ich hoffe, dass hier eine ‚Villa Hügel‘ für unsere Pänz entsteht im übertragenen Sinne“.
„Wenn dein Kind dich morgen fragt…“
Pfarrerin Andrea Vogel, Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, war der Meinung, dass man mit „Villa Hügel“ doch schon den idealen Namen für die neue KiTa gefunden habe. „Ich weiß, die Gemeinde hat lange überlegt, was hier entstehen kann. Dass es jetzt eine KiTa wird, ist gut“, betonte sie. „Mir gefällt, dass die neue Einrichtung so nah an evangelischer Kirche sichtbar sein wird und die religionspädagogische Arbeit so immer auch ein Stück evangelisch geprägt sein wird.“ Weiter stellte die Superintendentin fest: „Kinder stellen – manchmal auch zum Leidwesen Erwachsener – viele Fragen“ und verwies auf das Alte Testament: „Wenn dein Kind dich morgen fragt, wozu all die Weisungen und Gebote Gottes gut sind, dann sollst du ihm eine Antwort geben“. Für Kinder sei es wichtig, Grundlagen fürs Leben mitzubekommen. Dazu gehöre auch, zu wissen, welche Religionen es gebe und wie unsere christliche Religion aussehe.
Arbeit hat bereits begonnen
Der Pfarrer der Kirchengemeinde Armin Kopper erklärte, die Kinder und Erzieherinnen seien ja schon da und die Arbeit der KiTa habe bereits begonnen – zur Zeit allerdings noch an einem anderen Ort im Schulzentrum von Rösrath. Er selbst sei jetzt schon mit der Leiterin im engen Kontakt und er freue sich, dass die Arbeit im nächsten Jahr ganz intensiv mit drei Gruppen im neuen Gebäude fortgesetzt werde. Kopper zeigte sich glücklich darüber, dass bereits im Vorfeld alle Beteiligten so gut miteinander zusammen gearbeitet und an einem Strang gezogen haben.
Anspruchsvolle Topographie des Grundstücks war eine Herausforderung
Mit den Bauarbeiten zur neuen KiTa hat die ASG im Juli 2018 begonnen, nachdem ihr die Kirchgemeinde das Grundstück nach Erbbaurecht überlassen hatte. Betreiberin der neuen Einrichtung wird die Diakonie Michaelshoven. Für das Team – Michael Kress ist Entwurfsverfasser und Friederike Legler Projektleiterin des Neubaus – sei die anspruchsvolle Topographie und der schmale Zuschnitt des Grundstücks bei der Planung eine Herausforderung gewesen, erklärte Stephan. In der Umsetzung werde hier ein zweigeschossiges barrierefreies Gebäude entstehen, das sich zur Hauptstraße mit einem Vorplatz und einem transparenten Eingangsbereich öffnet. Hinzu komme eine großzügige nach Süden ausgerichtete ca. 1.290 Quadratmeter große Außenanlage mit integrierter Rampe und Wasserlauf sowie diversen Spielgeräten. Die Planungen der Außenanlage habe das Büro die3 aus Bonn übernommen. Da der ASG eine ökologische und energetische Bauweise wichtig ist, werde der Neubau aus monolithischem Ziegelmauerwerk erstellt, der ein angenehmes Raumklima erzeugt. Mineralische Farben, PVC-freie Bodenbelege sowie die LED-Beleuchtung ergänzen den vorgegebenen Anspruch.
Langjährige Verbindung der Diakonie Michaelshoven zur Stadt Rösrath, Kirchengemeinde und ASG
Diesem Lob schloss sich Wolfgang Schmidt, Geschäftsführer des Geschäftsfeldes dia. Soziales der Diakonie Michaelshoven an. Viele Gespräche im Presbyterium der Kirchengemeinde, mit der ASG als Bauherren sowie mit der Verwaltung der Stadt und Politik hätten im Vorfeld stattgefunden und nun sehe man, dass alles auf einem guten Weg sei. Die Diakonie Michaelshoven verbinde viel mit der Stadt Rösrath, erklärte er. Zum einen befinde sich in Stephansheide ihr Gründungsort, zum anderen gebe es bereits eine langjährige Zusammenarbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie im Bereich der Kultur, zum Beispiel in Form von gemeinsamen Veranstaltungen in der Kapelle in Stephansheide. Auch die Kirchengemeinde sei ein wichtiger Kooperationspartner der Diakonie Michaelshoven, etwa wenn es um die religionspädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen der Wohngruppen in Stephansheide gehe, aber auch in der gemeindlichen Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Gottesdienste wie dem traditionellen Open Air Gottesdienst im Rahmen des Familienfestes an Christi Himmelfahrt. „Und seit letztem Jahr gestalten wir das evangelische Profil im Bereich der KiTa-Betreuung in Rösrath gemeinsam. Auf diese Entwicklung freue ich mich ganz besonders“, so Schmidt. In der ASG habe man einen zuverlässiger und kompetenter Bauherren gefunden, mit dem die Diakonie Michaelshoven schon viele Standorte und damit verbundene Gebäude realisiert habe.
Foto(s): Susanne Hermanns/ASG