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Viel Lob für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder im Kirchenkreis Köln-Süd

Der Wochenspruch hätte passender kaum sein können: "Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch", heißt es im 1. Petrusbrief, Kapitel 5, Vers 7. Über diesen Satz predigte Dr. Bernhard Seiger, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd, im Gottesdienst zur Entpflichtung und Einführung von Mitgliedern des Kreissynodalvorstands in der Brühler Christuskirche.

"Alle vier Jahre erleben wir auch in unserem Kirchenkreis eine Zäsur. In den Gemeinden nach den Presbyteriumswahlen. Aber auch auf Kirchenkreisebene. Ältere rücken ins zweite Glied, Jüngere übernehmen mehr Verantwortung. Man schaut zurück auf eine gemeinsame Wegstrecke. Umbrüche entstehen. Man schaut auch nach vorn."

Das Wort „Sorge“ ist auch positiv besetzt
Das Predigtwort könne man verstehen als Wort der Ermutigung zu Beginn einer Amtszeit in der Kirche Christi zur Ehre Gottes. "Werft eure Sorgen auf ihn, er kann damit umgehen." Das Wort Sorge habe positive und schwierige Bezüge. Die Eltern, die ihre Kinder versorgen, die Pfarrer ihre Gemeinde und die Diakonie, die für Bedürftige Sorge trage, handelten durch und durch positiv, so der Superintendent.

„Was können wir aushalten?“
Aber da gebe es noch den schwierigen Bezug: Die Sorge etwa um Entwicklungen, denen man mitunter ohnmächtig gegenüber stehe. "Was können wir und andere dann tun? Was können wir tragen? Was können wir aushalten?", fragte Seiger. Es gebe das gute Sorgen und die Sorge, die auf den Menschen laste. "Werft eure Sorge auf ihn. Ihr dürft das. Sorgt nicht um Euer Leben. Das ist der Kern des Evangeliums. Das ist der Ruf der Freiheit", fuhr der Superintendent fort: "Wir brauchen den Geist der Freiheit. Vor allem, wenn Sturheit und das Kreisen um sich selbst die Suche nach Lösungen behindert."

Aus der Bibel lernen
Das Evangelium begegne den Menschen immer wieder neu: "Gott will, dass wir uns immer wieder selbst prüfen. Bin ich bereit, mich zu korrigieren? Haben wir den Mut, Kritik und Lobendes zu sagen?" Seiger erinnerte an die Andachten im Kreissynodalvorstand. Immer reihum lege jemand anderes eine Bibelstelle aus. Danach sehe man viele Dinge anders und habe dazugelernt. "Für den Verfasser des Petrusbriefs eröffnet sich die Freiheit im Raum des Gebets. Erwartet nicht zu viel von euch. Gott gibt uns die Kraft nicht im Voraus. Aber er gibt sie uns jeden Tag neu."

Entpflichtungen „Ein Gespür für die leisen Töne“
Nach der Predigt wurden die Skriba, Pfarrerin Almuth Koch-Torjuul, und die Synodenältesten Ina Frank und Klaus Selinger entpflichtet. Seiger rief noch einmal deren Verdienste in Erinnerung. Ina Frank hat sich während ihrer 20 Jahre währenden Mitgliedschaft im Kreissynodalvorstand (KSV) vorwiegend mit Bildungsthemen befasst. Kreissynodale ist sie seit 28 Jahren, von 1996 bis 2000 war sie Mitglied der Landessynode. Im Presbyterium ihrer Lechenicher Heimatgemeinde war sie von 1984 bis 2008 dabei. Besonderes Lob erhielt Ina Frank vom Superintendenten für die Protokolle, die sie nach Visitationsbesuchen in den Gemeinden geschrieben hat: "Sie hat ein besonderes Gespür für die leisen Töne."

Die Gabe, unterschiedliche Positionen zusammenzuführen
Pfarrerin Almuth Koch-Torjuul arbeitet mit je einer halben Stelle in Kerpen und Frechen. Sie war von 2006 bis 2008 stellvertretende Skriba, seit 2008 Skriba im Kreissynodalvorstand und damit Seigers zweite Stellvertreterin. "Sie hat es immer wieder verstanden, unterschiedliche Positionen im KSV zusammenzuführen. Da spürt man ihre Coaching-Ausbildung ganz konkret."

Ein Mann für die Finanzen
Klaus Selinger, Finanzkirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde Wesseling, hat vier Jahre im KSV mitgearbeitet. "Er ist aber schon seit Jahrzehnten Presbyter und mit den Interna bestens vertraut", erklärte Seiger. Neben den Finanzen des Kirchenkreises war Selinger mit der Verwaltungszusammenführung beschäftigt. "Mit Erfolg", so der Superintendent in seiner Ansprache: "In vier Wochen geht das neue Verwaltungsamt an den Start." Dann gab es Blumen für die ausscheidenden KSV-Mitglieder.

Einführung der neuen Mitglieder im KSV
Neu im KSV sind seit der Wahlsynode vor der Sommerpause Simone Drensler, die als Schulpfarrerin arbeitet und Almuth Koch-Torjuul als Skriba nachfolgt. Ebenso wie Drensler führte der Superintendent Nancy Lässig-Hoffmann aus Rodenkirchen und Susanne Walter aus der Friedenskirchengemeinde Erftstadt als neue KSV-Mitglieder in ihre Ämter ein.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann