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Veranstaltungstipp: Köln in unheiligen Zeiten. Die Stadt im 30-jährigen Krieg

Von Samstag, 14. Juni, bis Sonntag, 5. Oktober 2014 zeigt das Kölnische Stadtmuseum eine Ausstellung über das „hillije Coellen“.

Ein Kontinent im Aufruhr
Von 1618 bis 1648 befindet sich Europa im Ausnahmezustand: überall Machtkämpfe, Tod und Verwüstung. Doch nicht im „hillijen Coellen“. Die Stadt, stets auf Neutralität bedacht, wird verschont – und schlägt sogar Kapital aus dem 30-jährigen Krieg. Der Handel mit kriegswichtigen Gütern floriert, Waffen werden an alle beteiligten Kriegsparteien geliefert. Man präsentiert sich als katholisches Bollwerk in unruhiger Zeit, mit prächtigen Prozessionen, barocker Frömmigkeit und einer Vielzahl an Klostern und Stiften. Viele Menschen suchen Schutz hinter Kölns festen Stadtmauern – darunter auch die französische Königsmutter Maria von Medici. Katholische Bischöfe retten sich und ihre Kirchenschätze hierher: Die Stadt wird zur „Schatzkammer des katholischen Reiches“. Gleichzeitig finden die Hexenprozesse ihren Höhepunkt, Juden und Protestanten werden verfolgt und ausgegrenzt, es bilden sich heimliche Gemeinden. Die Evangelische Gemeinde Köln beteiligt sich an dieser Ausstellung mit drei Exponaten.

Einzigartige Exponate, wertvolle Kunstobjekte
Dieses ebenso turbulente wie faszinierende Kapitel der Stadtgeschichte steht nun erstmals im Fokus einer eigenen Ausstellung. Einzigartige Exponate – von wertvollen Kunstobjekten, über Möbel bis hin zu historischen Rüstungen – erzählen vom Krieg, von einer Stadt im Umbruch, von menschenverachtender Verfolgung, von flüchtenden Bischöfen und gehorteten Kirchenschätzen, von opulenter Frömmigkeit und lukrativen Geschäften. Und von dem, was heute von dieser Zeit übrig geblieben ist. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), dem Historischen Archiv des Erzbistums Köln und dem Förderverein Romanische Kirchen Köln e.V.

Text: Kölnisches Stadtmuseum/knap
Foto(s): Kölnisches Stadtmuseum