„Viele sind gekommen, um sie zu verabschieden und gleichzeitig mit ihr zu feiern, dass etwas Neues beginnt“, eröffnete Superintendent Pfarrer Markus Zimmermann den Verabschiedungsgottesdienst für Utta Brauweiler. Die ehemalige Schulreferentin im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region trat bereits im Mai ihren Ruhestand an und wurde am vergangenen Montag in der Kartäuserkirche offiziell aus ihrem Amt entlassen.
32 Jahre lang setzte sich Utta Brauweiler, ursprünglich selbst Lehrerin, in ihrer Brückenfunktion für alle Belange rund um den evangelischen Religionsunterricht ein. „Das Schulreferat wirbelte sie dabei ganz schön durcheinander“, wie Pfarrer Markus Zimmermann überaus positiv betonte. Zu dem ihr zu Ehren abgehaltenen Gottesdienst mit anschließendem Empfang waren zahlreiche Freunde und ehemalige Kolleginnen und Kollegen erschienen und gestalteten den Gottesdienst mit Musik und gemeinsamen Erinnerungen mit. An dankenden Worten über ihr Engagement, mit dem sie neue Methoden einführte und eine nachhaltig positive Lernatmosphäre schuf, fehlte es nicht: Die Gäste standen Schlange, um ihr Segenswünsche für den neuen Lebensabschnitt mitzugeben.
„Ich bin da!“
Im Mittelpunkt der Predigt und der von Utta Brauweiler selbst gelesenen Erzählung stand die Geschichte von Mose. Mit Gottes Hilfe bewältigte er eine Aufgabe, die er sich selbst nicht zugetraut hatte. Nicht allein zu sein und das „Ich bin da!“ von Gott zu hören, gab ihm Kraft, betonte die frühere Schulreferentin. „Superhelden gibt es in der Bibel nicht“, berichtete auch Markus Zimmer mit Blick auf Utta Brauweiler, die ihren Dienst in einer Männerdomäne nach nur wenigen Berufsjahren, alleinerziehend und „berufsfremd“ als Grundschullehrerin und nicht als Pfarrerin angetreten hatte. „Aber im Vertrauen auf Gott gelingt es, die Menschen zu bewegen. Mose war berufen und auch Utta Brauweiler war damals zu ihrem Dienst berufen.“
„Du bist nun frei von allen Aufgaben und Pflichten“
Ihr offizieller Abschied war ein wichtiger Schritt für Utta Brauweiler. „Ich habe tatsächlich auf diesen Tag gewartet und war vorher nicht wirklich frei im Kopf“, stellte sie fest. Auf ihre lange Berufszeit, in der sie gemeinsam mit ihren Teamkollegen beratende Aufgaben wahrnahm, Fort- und Weiterbildungen organsierte, Lösungen für die verschiedensten Anliegen rund um die Gestaltung des Schulunterrichts finden musste und auf Wunsch auch als Seelsorgerin zur Verfügung stand, schaut sie ebenso gern zurück wie in die Zukunft. „Meine Position wird mit Carmen Schmitt neu und voll besetzt, wiederum mit einer Frau und Lehrerin“, freut sie sich. „Das war nicht selbstverständlich, aber in Köln wird mit Nachdruck auf das Pferd Bildung gesetzt.“ Sie selbst hofft, in den kommenden Jahren von ihrem E-Rad aus mehr von Deutschland entdecken zu können. Den Segen ihrer ehemaligen Team-Kollegen, Pfarrer Thomas vom Scheidt und Dr. Rainer Lemaire, hat sie: „Du bist nun frei von allen Aufgaben und Pflichten.“
Foto(s): Claudia Keller