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Transformation der Versöhnungskirche in Holweide: Beim Architektenwettbewerb gibt es einen klaren Sieger

Im Rahmen des Realisierungswettbewerbs für die Umnutzung und Umgestaltung der Versöhnungskirche in Köln-Holweide wurden verschiedene Architekturbüros eingeladen, alternative Lösungsvorschläge zu präsentieren – und der Entwurf von Schilling Architekten aus Köln wurde als erster Preisträger ausgewählt.

Die Evangelische Kirchengemeinde Dellbrück / Holweide in Köln beabsichtigte eine Umnutzung und Umgestaltung der Versöhnungskirche in Köln-Holweide. Doch wie soll dies architektonisch umgesetzt aussehen? Welche funktionalen Anforderungen hat die Gemeinde? Wie wird das Raumprogramm in der bestehenden Kubatur bedarfsgerecht untergebracht? Wie sind die ökologischen Anforderungen? Um in diesem wichtigen Findungsprozess Realisierungsmöglichkeiten zu diesen und weiteren Fragen zu entwickeln, schrieb die Gemeinde einen Architektenwettbewerb aus. Ziel dieses Wettbewerbs war es, alternative Lösungsvorschläge zu erhalten und ein geeignetes Architekturbüro als Auftragnehmer für die Realisierung der Planungsaufgaben zu ermitteln.

Die Antoniter Siedlungsgesellschaft übernahm – finanziert durch den Ev. Kirchenverband Köln und Region – die Wettbewerbsbetreuung. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde als Ausloberin meldete die ASG einen „geladenen, anonymen Realisierungswettbewerb für die Umnutzung / Umgestaltung der Versöhnungskirche“ bei der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (AKNW) an. Ein Anforderungskatalog für die teilnehmenden Architekturbüros wurde ausgearbeitet und den Büros in Form einer Auslobung übermittelt.

Nach dem Kolloquium im November 2023 – mit der Möglichkeit für Rückfragen zum Wettbewerbsverfahren und konkret zur Auslobung – reichten von sechs eingeladenen Architekturbüros alle Teilnehmer anonym ihre Entwürfe ein. Die Vorprüfung der Arbeiten erfolgte durch die ASG und wurde den Mitgliedern des Preisgerichtes in Form eines umfangreichen Vorprüfberichtes zur Verfügung gestellt.

Im Februar 2024 tagte das Preisgericht bestehend aus vier Fachpreisrichtern und Fachpreisrichterinnen (Architekten und Architektinnen) und vier Sachpreisrichtern und Sachpreisrichterinnen nebst den jeweiligen Stellvertretungen in der Versöhnungskirche. Den Vorsitz hatte der Architekt Herr Kaspar Kraemer. In der Preisgerichtssitzung wurden alle eingereichten Entwürfe vorgestellt und in insgesamt drei Bewertungsdurchgängen begutachtet. Einstimmig entschied man sich für den Entwurf des Büros Schilling Architekten aus Köln als ersten Preisträger. Als 2. Preisträger wurde das Büro Lepel & Lepel prämiert. Der geteilte 3. Platz ging an die Büros Gernot Schulz und Maier Architekten.

„Präsent im Stadtraum, offen und zwanglos“

„Es geht uns um Offenheit, Würde, um Bezüge zu zeitgemäßen gesellschaftlichen und kulturellen Themen und um das Leben der Bewohner des Stadtviertels“, so beschreiben die Schilling Architekten ihren Entwurf. „Die Grundlage für eine Transformation der Versöhnungskirche in eine gute Zukunft liegt nicht allein in dem, was wir uns heute vorstellen, sondern auch in ihren eigenen und eigentlichen Raumeigenschaften. Gleichzeitig ist eine grundlegende Veränderung richtig und notwendig, um diese Eigenschaften für die Zukunft sichtbar und wirksam werden zu lassen.“ Das, was bereits ist, wollten sie mit einem „minimalistischen räumlichen Trick verzaubern“: Immer noch da, solle es gleichzeitig etwas gänzlich Neues und Anderes sein.

„Alles, was wir dazu benötigen, ist im Wesentlichen ein schönes Haus aus Lehm und Holz, welches man theoretisch rückstandslos wieder beseitigen und dem natürlichen Kreislauf zuführen kann, ein Kreuz aus robusten, recyclebaren Stahlträgern und mobile farbige Flächenelemente – textilbespannt mit veränderbarer, bemalbarer und plakatierbarer Oberfläche, welche dem Leben im Laufe der Zeit weiterhin einen sich wandelnden Ausdruck geben können. Sie enthalten als anregende Grundlage Farbstimmungen aus Stadt und Natur“, so die Schilling Architekten weiter. „Im Zentrum der Pfarrgemeinde könnte hier ein wirkliches Forum für das kulturelle und öffentliche Leben des Stadtteils entstehen. Präsent im Stadtraum, offen und zwanglos. Es entstehen flexible Möglichkeiten für Nutzungen aller Art: Andachtsraum, Konzertsaal, Filmhaus, Bürgerforum, Treffpunkt für alle Generationen. Ein Gebäude, in das man aus vielen Gründen unbedingt hinein gehen will.“

Text: Daniel Schmitz/APK
Foto(s): Schilling Architekten