Dass „die fortdauernde Existenz des jüdischen Volkes, seine Heimkehr in das Land der Verheißung und auch die Errichtung des Staates Israel Zeichen der Treue Gottes gegenüber seinem Volk sind“, diese Einsicht benannte im Jahr 1980 die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland als einen der Gründe für die Erneuerung des kirchlichen Verhältnisses zum Judentum. Auch 70 Jahre nach der Gründung des Staates Israel gehört diese Deutung aus Sicht vieler Theologinnen und Theologen zur kontextuellen Theologie in Deutschland und ist nach ihrer Ansicht nach wie vor angemessen.
„Müssten wir aber nicht auch von Zeichen der Treue Gottes zu seiner Kirche aus allen Völkern sprechen?“ fragen die Veranstalter des Vortragsabends am Donnerstag, 17. Mai, 19.30 Uhr, in der Kölner Melanchthon-Akademie. Nach ihrer Ansicht wird damit auch die fortdauernde Existenz der Kirchen im Heiligen Land für die Kirchen in unserem Land als ein „Zeichen der Treue Gottes“ erkannt und gedeutet. Damit umfasst schließlich nicht nur diese Beziehung zum Judentum eine politische Dimension, sondern auch die Beziehung zu den palästinensischen Christinnen und Christen.
In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche im Rheinland veranstaltet die Kölner Melanchthon-Akademie diesen Vortragsabend mit anschließender Diskussion zum Thema „Rheinische Theologie und 70 Jahre Staat Israel“. Der Referent, Pfarrer Dr. Volker Haarmann, ist Leitender Dezernent des Dezernats „Theologie“ in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Von 2011 bis 2017 war er Landespfarrer für den christlich-jüdischen Dialog. Der 44-Jährige ist promovierter Alttestamentler.
Donnerstag, 17. Mai, 19.30 Uhr bis 21 Uhr
Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
Eintritt 5 Euro | Anmeldung erwünscht unter der Nr. 1016B
Telefon 0221.93 18 03-0 | anmeldung@melanchthon-akademie.de
Foto(s): ekir.de/Sergej Lepke