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Tau(f)frisch! Das Jahr der Taufe in der Melanchthon-Akademie Köln

Zum Jahr der Taufe 2011 werfen Protestantinnen und Protestanten in ganz Deutschland „tauffrische“ Blicke auf die biblischen Begründungen der Taufe. So auch in der Kölner Melanchthon-Akademie: Wie erfahren Kinder Gottes Reich und formulieren eine eigene Art von Theologie? Was heißt es heute, missionarische Kirche zu sein? Welche ökumenische Verpflichtung erwächst aus dem gemeinsamen Sakrament der Taufe? Kann man den christlichen Glauben im Lebenslauf lernen? Die Melanchthon-Akademie hat dazu eine kleine Veranstaltungsreihe mit prominenten Referentinnen und Referenten zwischen 15. September und 26. Oktober konzipiert. Weit über diese zeitliche Begrenzung hinaus gilt aber das Angebot des Akademieleiters Dr. Martin Bock, nach Vereinbarung vor Ort, in Gemeinden oder Einrichtungen, über „Kölns ersten Taufort“, das Baptisterium am Dom, zu sprechen.


Und hier die einzelnen Angebote/Termine:
Theologie der missionarischen Dimension der Kirche

„… darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker.“ (Mt 28,18). Im sogenannten „Taufbefehl“ verpflichtet sich die Kirche, das Evangelium den Menschen aus den Völkern nicht vorzuenthalten. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat sich vor wenigen Jahren auf die Zukunftsperspektive der ‚missionarischen Volkskirche‘ eingelassen. An diesem Abend stellt die Vizepräses der rheinischen Kirche, Petra Bosse-Huber, Grundzüge dieser Zielvorstellung vor, verbindet sie mit der Theologie der Taufe und stellt sie zur Diskussion. Termin ist Donnerstag, 15. September, von 19.45 bis 22 Uhr in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, der Eintritt kostet 6 Euro.

„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht!“ Kinder als Theologinnen und Theologen
Kindertheologie geht von einem weiten Theologiebegriff und von einem weiten Religionsbegriff aus. Auf der Basis einer veränderten Sichtweise des Kindes richtet Kindertheologie ihren Blick auf die Fähigkeit der Kinder zu theologischer Reflexion. Sie spricht Kindern theologische Kompetenz zu und fördert das Zutrauen, lebensfördernde Antworten auf die großen Fragen zu geben. Wie lässt sich der „Tauftext“ Mk 10,13-16 vor dem Hintergrund dieses Ansatzes verstehen? Was bedeutet dies für religiöse Lernprozesse und für Verständnis und Praxis der Taufe? In Kooperation mit dem Schulreferat des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region spricht dazu Professor Martin Schreiner am Donnerstag, 22. September, von 19.45 bis 22 Uhr in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, der Eintritt kostet 6 Euro.

Wie weit reicht das „Band der Einheit“? Zur ökumenischen Diskussion um die Taufe
Was trauen wir der Taufe zu? Sie gilt als das Band, das die christlichen Kirchen trotz aller Trennungen zuammenhält. In Magdeburg haben dies 2007 elf Kirchen aus allen Konfessionsfamilien bekräftigt. Gleichwohl ist weiter umstritten, wie Volkskirchen und Freikirchen mit der Säuglingstaufe umgehen, wie und ob sie zu einer gemeinsamen Anerkennung trotz unterschiedlichen Taufalters kommen und vor allem: Wie kann es zu einer ökumenischen Taufdisziplin kommen, die dem Tauf ‚befehl‘ Jesu angemessen ist und Menschen einlädt, den christlichen Glauben zu verstehen und zu bejahen? Der Abendvortrag zu diesem Thema findet anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Evangelisch-Katholischen Arbeitskreises für Ökumene in der Stadt Köln und in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Köln statt. Professor Erich Geldbach ist der Referent dieses Themas am Montag, 26. September, von 19.45 bis 22 Uhr in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, der Eintritt kostet 6 Euro.

Glauben lernen – kann man das? Ein spannungsvolles Verhältnis zwischen Ja und Nein
Wenn man den Glauben lernen könnte, wäre er kein Glaube – denn Glaube ist ein Gefühl und ein Verhalten, das den Menschen als Ganzen beschreibt, ähnlich wie die Liebe. Glaube und Liebe sind Widerfahrnisse und ihre Lernbarkeit wäre banal. Wenn man Glauben nicht lernen könnte, wäre der Mensch nicht fähig, vernünftig und lebensfähig zu werden, denn niemand lebt von dem, was er weiß. Glaube fällt aber nicht einfach vom Himmel, sondern er bildet sich in der Lebensgeschichte. Darum muss er gelernt werden. Das spannungsvolle Verhältnis von beidem soll in dem Vortrag von Professor Dr. Michael Meyer-Blanck am Mittwoch, 26. Oktober, von 20 bis 22 Uhr in der evangelischen Trinitatiskirche, Filzengraben 4, bedacht werden. Welche Förderungen, welche Hindernisse gibt es in Familie, Kirchengemeinde und Schule für das Lernen des Glaubens? War es früher leichter mit dem Glauben – oder bietet gerade die Gegenwart neue Chancen? Der Eintritt ist frei.

Kölns erster Taufort: Das Baptisterium am Dom – Vortrag für Gemeinden oder andere Einrichtungen kann gebucht werden
In anderen Städten ohne Dom und romanische Kirche wäre es längst eine Sensation. Unterhalb des Kölner Doms wartet ein denkwürdiger Ort, das frühchristliche Taufbecken aus dem 5. Jahrhundert, darauf, neu entdeckt zu werden. Der Vortrag ordnet das Baptisterium baugeschichtlich ein, informiert über die Taufpraxis der ersten Jahrhunderte und stellt die Taufe als ‚heiße Erinnerung‘ der Ökumene in den Vordergrund. Der Akademileiter und Pfarrer Dr. Martin Bock steht gern für einen Termin zu einem Vortrag (in Ihrer Gemeinde) nach Vereinbarung zur Verfügung: E-Mail: bock@melanchthon-akademie.de


Text: Melanchthon-Akademie
Foto(s): Melanchthon-Akademie