Am 13. August 2022 veranstalten viele evangelische Gemeinden aus Köln und Region gemeinsam ein großes, buntes Tauffest im Rheinpark unter dem Motto „Vielfalt feiern“. Mit dabei: Pfarrerin Franziska Boury aus der Evangelischen Kirchengemeinde Hürth. Im Interview mit kirche-koeln.de erzählt sie, warum sie mit dabei ist, wenn am Rhein bis zu 40 Kinder und Jugendliche getauft werden und warum dieses Tauffest etwas Besonderes ist.
Frau Boury, warum machen Sie als Pfarrerin beim diesjährigen Tauffest mit? Was bewegt Sie besonders daran?
Am Tauffest beteilige ich mich als Pfarrerin, weil ich die Gelegenheit schön finde, dass zum einen die Täuflinge und Verwandten erleben dürfen, zu welch großer Gemeinschaft sie gehören. Mich bewegt besonders, dass nach der langen Zeit der Distanzierung voneinander ein schönes Fest mit vielen geplant ist und dass alle daran teilhaben können.
Was ist das Besondere an diesem Tauffest am Rhein?
Der Rhein ist zum einen der Name, der unsere Landeskirche prägt, die vom Saarland bis nach Emmerich reicht: Evangelische Kirche im Rheinland. Zum anderen ist es schön, dass die Taufe so unmittelbar am fließenden Wasser stattfinden wird. Und schließlich sind viele Hürther so eng mit Köln verbunden, dass der Rhein selber ein wichtiger Fluss für sie ist.
Ist es wichtig, heutzutage solche Zeichen zu setzen, dass man zum Beispiel öffentlich diese Taufe feiert?
Meiner Ansicht nach ist es wichtig. Wir erleben zunehmend in der Öffentlichkeit, dass die evangelische Kirche nur noch am Rande wahrgenommen wird. Und oft erscheint die evangelische Kirche nur, wenn es gilt, etwas kritisch zu betrachten. Mit dem Tauffest haben wir ein Ereignis, bei dem es sich lohnt, dass man darüber berichtet. Und wir haben die Gelegenheit die Gemeinden zu stärken und miteinander zu verbinden. Es ist wichtig zwischen den alltäglichen Aufgaben, solche besonderen Feste zu feiern.
Was bedeutet Taufe – für Sie persönlich, aber eben auch allgemein und vor allem mit Blick auf ein Bekenntnis zu einer Kirche heutzutage?
In der Taufe wird Gottes Ja zu seiner Schöpfung und zu seiner Gemeinde gefeiert. Mit der Taufe gehört man zur Gemeinde Gottes dazu. Die Gemeinde Gottes ist mehr als unsere Kirchen, die wir als Organisationen wahrnehmen und die Evangelische Kirche im Rheinland ist ein Teil dieser Gemeinde Gottes. So ist jede Taufe immer wieder Tauferinnerung der bereits Getauften. Vergewisserung dass die Gemeinde und ihre Geschichte weitergeht. Und so ist jeder getaufte Mensch zugleich Teil der sichtbaren Kirche und Kirchengemeinde vor Ort und Teil der weltweiten nicht fassbaren Gemeinde Gottes.
Welches Signal oder Zeichen erhoffen Sie sich vom Tauffest?
Es ist wunderbar, Teil der evangelischen Kirche zu sein.
Was wünschen Sie sich für den Tag?
Sonne, fröhliche Menschen und ein gutes Miteinander.
Die Familien, die ihr Kind beim Tauffest taufen lassen, konnten vorher an Workshops teilnehmen. Einer findet noch am 9. August statt. Was ist der Inhalt dieser Workshops?
Die Workshops wurden vor dem Tauffest den Familien angeboten. Dort gab es als kleines Vorfest die Möglichkeit, schon einmal einen Bruchteil der Tauffamilien kennenzulernen, Fragen zum Tag zu klären und etwas Kreatives miteinander zu gestalten. Dazu seien Sie neugierig und schauen Sie auf die Fotos, die von dem Tag gemacht werden.
Foto(s): Svenja Disselbeck