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„Tag des offenen Denkmals“ am 12. und 13. September in Köln und Rösrath

Am Samstag und Sonntag, 12. und 13. September, wird bundesweit der „Tag des offenen Denkmals“ durchgeführt. Das diesjährige Motto lautet „Handwerk, Technik, Industrie". In Köln sind zum Beispiel 133 Orte zugänglich, das Programm enthält rund 400 kostenfreie Veranstaltungen.

Programmhefte liegen unter anderem in den Bürgerämtern, im Bürgerbüro am Laurenzplatz, in den städtischen Museen und bei KölnTourismus aus.Geöffnet sind ebenfalls die evangelischen Gotteshäuser Antoniterkirche, Erzengel-Michael-Kirche, Kartäuserkirche und Lutherkirche. Dort und in der Auferstehungskirche (evangelischer Predigtort sowie „kulturelle und soziale Begegnungsstätte“ der GAG), auf dem evangelischen Geusenfriedhof, städtischen Friedhof Melaten und zum Thema „Auf den Spuren der evangelischen Bauunternehmung Perthel“ werden Führungen angeboten. In Rösrath-Hoffnungstahl ist die Evangelische Kirche Volberg geöffnet.

Mit Ausnahme der Termine in der Auferstehungskirche, der Erzengel-Michael-Kirche und der Lutherkirche werden sämtliche Führungen von den AntoniterCityTours, dem Stadtführungsprogramm der Antoniterkirche, in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region veranstaltet.

Antoniterkirche
Schildergasse 57, 50667 Köln (Altstadt-Nord)
Die 1378 fertiggestellte, dreischiffige Pfeilerbasilika des Antoniter-Ordens wurde 1802 den evangelischen Christen Kölns übereignet. 1805 wurde sie als evangelisches Gotteshaus eingeweiht. Zur Ausstattung gehören seit 1952 der Zweitguss des „Güstrower Ehrenmals“ („Der Schwebende") von Ernst Barlach. Mit dem „Lehrenden Christus" und „Kruzifix II" kamen 2011 weitere Barlach-Werke hinzu. Die 1969 in Dienst gestellte Willi-Peter-Orgel wurde 2013 umfangreich restauriert und erweitert.

Öffnungszeit am 13. September: 11 bis 17.30 Uhr
12 Uhr: Führung zur Geschichte und Ausstattung der Kirche, insbesondere zu den Werken Barlachs, durch Antje Löhr-Sieberg und Manfred Loevenich.
14 Uhr: Führung zur modernisierten Orgel (mit Klangbeispielen) durch Kirchenmusikdirektor Johannes Quack, Kantor an der Antoniterkirche, und Christoph Böttcher von der Kölner Orgelbaufirma Peter.
Außerhalb des Denkmaltages ist die Antoniterkirche von montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags (außerhalb der jeweils um 10 und 18 Uhr beginnenden Gottesdienste) von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet.

Kartäuserkirche
Kartäusergasse 7 a, 50678 Köln (Altstadt-Süd)
Die Kirche der 1334 gegründeten Niederlassung des Kartäuser-Ordens wurde 1393 geweiht. Kurz darauf baute man auf der Nordseite die Engel- und Marienkapelle an. Unter der französischen Besatzung Kölns erfuhren die Klostergebäude und die Kirche eine Umnutzung. Das preußische Militär setzte die Zweckentfremdung fort. 1922 wurde die Kartäuserkirche den Kölner Protestanten übertragen. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten dient sie seit 1928 als evangelisches Gotteshaus. Der jüngste, aus dem Barock stammende Klosterbau fungiert seit 1960 als „Haus der Evangelischen Kirche“ und Verwaltungssitz des heutigen Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Carl Crodel zeichnet für die in den 1950er Jahren eingesetzte künstlerische Verglasung verantwortlich. Gerhard Marcks entwarf unter anderem den Altartisch und die Kanzel. Die Willi-Peter-Orgel ist die größte in einer evangelischen Kirche in Köln. Sie wurde 1960 errichtet, 1965 erweitert und 2012 vollständig restauriert. Die Führungen gehen auch ein auf „praktische Fragen der Renovierungen und Restaurierungen an der Kartause“.

Öffnungszeit am 13. September: ab 11 Uhr
13 und 16 Uhr: Führungen durch Pfarrer Mathias Bonhoeffer
14 und 15 Uhr: Führungen durch Markus Lenzen, der als Architekt die jüngsten Umbauten auf dem Gelände der Kartause plante und betreute.

Auf den Spuren eines evangelischen Unternehmers
„Auf den Spuren der evangelischen Bauunternehmung Perthel“ heißt eine Führung zur Geschichte und zu Bauten des 1887 gegründeten Kölner Traditionsunternehmens. Darunter befinden sich das Indanthren-Haus, das Modehaus Dyckhoff, das Kaufhaus Ludwig Beck, das Theater-Parkhaus, das Gesundheitsamt und das Richmodishaus.

Führung am 13. September, 13.30 Uhr, durch Dr. Ute Fendel. Treffpunkt ist die Schildergasse 32/34, 50667 Köln (Altstadt-Nord).

Geusenfriedhof
Kerpener Straße, Eingang gegenüber Kerpener Straße 13, 50937 Köln-Lindenthal
Der älteste evangelische Friedhof im Rheinland wurde 1576 angelegt. Das damals außerhalb der Stadtmauer befindliche Grundstück hatte eine katholische Adelige gestiftet. Benannt nach den als Bettler (Geusen) aus den Niederlanden nach Köln gelangten ersten evangelischen Christen, war der Geusenfriedhof bis1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestanten in Köln. 1875 wurde letztmalig dort bestattet. Die frühesten Grabsteine sind Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts gefertigt worden. Insgesamt tragen die „künstlerisch und gemeindegeschichtlich hoch relevanten“ Steine, Platten und Stelen Texte in deutscher, niederländischer oder französischer Sprache. 1836 fand Christian Gottlieb Bruch, erster 1803 frei gewählter evangelisch -lutherischer Pfarrer in Köln, auf dem Geusenfriedhof die letzte Ruhe.

Öffnungszeiten am 13. September: 10 bis 20 Uhr
14 Uhr und 15.30 Uhr: Führungen durch Dagny Lohff. Im Anschluss stellen Steinmetze ihre Arbeiten vor.

Melatenfriedhof
Eingang Piusstraße, 50931 Köln (Köln-Lindenthal)
1804 untersagten die französischen Besatzer Kölns aus hygienischen Gründen Bestattungen auf städtischen Kirchhöfen. Daher wurde 1810 der Melatenfriedhof auf dem früheren Grundstück des Leprosenasyls eröffnet. Auf ihm sind seit 1829 auch evangelische Begräbnisse zugelassen. Entsprechend dem Denkmaltag-Motto widmen sich die drei Führungen jeweils Persönlichkeiten aus Technik, Industrie und Handwerk.

Öffnungszeit am 13. September: 7 bis 20 Uhr, 11, 14 und 16 Uhr Führungen durch Günter Leitner. Treffpunkt: Eingang Piusstraße.

Erzengel-Michael-Kirche
Pfarrer-te-Reh-Straße 7, 50999 Köln (Köln-Rodenkirchen)
Die 1964 eingeweihte Erzengel-Michael-Kirche steht im zentral angelegten Park des von Werner Haupt ringförmig konzipierten Diakonie-Dorfes Michaelshoven. Ziegel und Holz sind die prägenden Baumaterialien der turmlosen, mit einem schlanken Dachreiter versehenen Kirche. Auffällig sind das schiefergedeckte Satteldach und die holzverkleidete Sparrendecke. Deren steile, großflächige Ausführung verleiht dem seit 1985 denkmalgeschützten Sakralbau außen wie innen eine zeltartige Form. An der Chorwand über dem Tischaltar wird der Blick auf eine große Kreuzikone gelenkt. Ihr Urheber ist Frère Eric, mit bürgerlichem Namen Eric de Saussure. Das (2007 verstorbene) Mitglied der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé hat ebenfalls die umfangreiche künstlerische Verglasung entworfen. Farbenfroh erstreckt sich die bleirutengefasste Malerei über die gesamte Nordwand. Sie findet sich weiter in den Chorfenstern und am Taufort. Die 2003 eingeweihte Orgel fertigte die Dresdener Werkstatt von Kristian Wegscheider nach barocker Vorlage des bedeutenden sächsischen Orgelbauers Gottfried Silbermann (1683 – 1753). Im Rahmen der Führungen werden auch die denkmalgeschützten Gebäude des Dorfes aus den 1950er Jahren besichtigt.

Am 13. September sind Führungen (Treffpunkt Kirche) um 12, 14 und 16 Uhr durch Carlos Stemmerich.

Lutherkirche
Merheimer Straße 112, 50733 Köln (Köln-Nippes)
Die dreischiffige Hallenkirche wurde 1886 bis 1889 nach Plänen des Architekten August Albes im Stil der Hannoverschen Schule der Neugotik errichtet. Im Zweiten Weltkrieg trug die Predigtstätte der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Nippes geringe Schäden davon. Daher stellt der rote Backsteinbau mit westlichem Querbau und Turm „ein originales und in Köln einmaliges Beispiel“ für die Neugotik dar. Von der ursprünglichen Ausstattung sind der Alter, die Kanzel und die Taufe erhalten. Das Bildprogramm der eichenhölzernen Prinzipalstücke hat ebenfalls August Albes entworfen. Seit 2002 wird das Gotteshaus auch als Kulturkirche genutzt. Die Gemeinde veranstaltet hier unter anderem Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und Kabarett.

Öffnungszeit am 13. September: 12 bis 16 Uhr
12.30 Uhr: Erwachsenenführung durch Peter Brendebach
15 Uhr: Kinderführung durch Pfarrerin Miriam Haseleu

Auferstehungskirche
Kopernikusstraße 34, 51065 Köln (Köln-Buchforst)
1968 wurden die Auferstehungskirche und die damals ihr gegenüberliegenden Gemeindebauten von der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Buchforst-Buchheim eingeweiht. 2005 ist das Gemeindezentrum mit der seit 1992 denkmalgeschützten Kirche aufgegeben und 2007 an das kommunale Wohnungsbauunternehmen GAG veräußert worden. Anstelle der niedergelegten Gemeindebauten hat die GAG eine Wohn- und Pflegeeinrichtung für Senioren errichtet. Die von den Architekten Georg Rasch und Winfried Wolsky mit einer ungewöhnliche Form versehenen Kirche ließ die GAG instand setzen. Seitdem steht sie nicht nur der Kirchengemeinde wieder für Gottesdienste zur Verfügung. Zudem nutzt die GAG „die Kirche als kulturelle und soziale Begegnungsstätte“.

Öffnungszeit am 12. September: 15 bis 16.30 Uhr
Führungen nach Bedarf durch Dirk Kästel (GAG)

Evangelische Kirche Volberg
Jenseits des Kölner Stadtgebietes, aber innerhalb des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region lädt die Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath zum Besuch ihrer 1788/1789 eingeweihten Evangelischen Kirche Volberg (Volberg 1, 51503 Rösrath (Rösrath-Hoffnungsthal) ein. Das denkmalgeschützte Gotteshaus verfügt unter anderem über einen Taufstein aus dem 12. Jahrhundert, einen bergischen Kanzelaltar und zwei Orgeln.

Öffnungszeit am 13. September: 12 bis 18 Uhr
Führungen nach Bedarf durch das Team der Offenen Kirche. Außerhalb des Denkmaltages ist die Evangelische Kirche Volberg bis Ende Oktober mittwochs bis freitags von 15 bis 17.30 Uhr geöffnet.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Celia Körber-Leupold