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Superintendent Rolf Domning im Amt bestätigt – Nachrichten von der Kreissynode Köln-Mitte

59 von 68 stimmberechtigten Delegierten trafen sich am Samstag im Haus der Evangelischen Kirche zur Herbstsynode des evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte. Mit einem eindrucksvollen Ergebnis wurde der Superintendent des Kirchenkreises, Rolf Domning, in seinem Amt bestätigt. 57 Delegierte stimmten für ihn. Damit wird er den Kirchenkreis für weitere acht Jahre leiten.

Lob für konservative Kapitalanlagestrategie – Kritik an Bankern
Zuvor hatte Domning in seinem Jahresbericht Bezug auf die aktuelle Finanzkrise genommen, die Banken und Börsen weltweit erschüttert. Er lobte die konservative Anlagestrategie der Finanzkirchmeister und Verwaltungsfachleute der evangelischen Kirche in Köln und damit auch im Kirchenkreises Köln-Mitte: „In solchen Zeiten bewähren sich gute und verlässliche Bankverbindungen wie die zu unserer eigenen Bank, zur ,Bank für Kirche und Diakonie‘. Wenn nicht jetzt, wann sonst darf man das einmal erwähnen?“
Domning informierte weiter: „Bei dieser genossenschaftlich verfassten Bank sind wir als Kirchenkreis auch Mitgesellschafter wie viele unserer Gemeinden und Verbände auch.“ Der Superintendent bezeichnete es als eine „Schande, dass hierzulande Bankberater gezielt alte Menschen aus ihren sicheren Anlagen gelockt und ihnen zweifelhafte Papiere aufgeschwatzt haben“. In diesem Zusammenhang sei auch eine OECD-Studie, die aufgezeigt habe, dass sich das Wohlstandgefälle zwischen Arm und Reich in den vergangenen Jahren deutlich vergrößert habe. Zugenommen habe vor allem die Zahl der Arbeitsplätze in den Bereichen Zeit- und Leiharbeit sowie die Zahl der geringfügig Beschäftigten. „Davon, dass die Schere weiter auseinandergegangen ist, sind besonders Kinder betroffen.“ Domning verwies auf das Netz freier sozialer Einrichtungen, die im Bereich des Kirchenkreises Köln-Mitte auf haupt- und ehrenamtlicher Basis engagiert seien. Exemplarisch nannte er die Lindenthaler Dienste, die seit 25 Jahren beispielhafte sozialdiakonische Stadtteilarbeit leisteten. „Für die zurückliegenden und für die kommenden Jahre gilt nach wie vor der theologische Leitsatz: Der Einsatz für die, die auf der untersten Stufe der Leiter der Gesellschaft stehen, die Notwendigkeit, für die Schwachen den Mund aufzutun, das ist die eindeutige Konsequenz der Nachfolge Christi.“

Frauen in Presbyterien in der Mehrheit
Domning blickte in seinem Bericht auch zurück auf die Presbyteriumswahlen zu Beginn des Jahres. Die Wahlbeteiligung sei um 0,4 Prozent gestiegen. Der Frauenanteil in den neuen Presbyterien betrage 55,6 Prozent. Zur Zeit gehören dem Kirchenkreis Köln-Mitte 46.465 Menschen an. Für 2015 liegt die Prognose bei 43.291 . Der Kirchenkreis Köln-Mitte ist innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland der mit der höchsten Dichte evangelischer Gemeindeglieder: Hier leben 1273 Evangelische pro Quadratkilometer.

Streit um Worringer Bahnhof beendet
Beendet sind die Auseinandersetzungen um den Worringer Bahnhof. Domning lobte die „ausgezeichnete Atmosphäre“ in den Gesprächen mit der Stadt. Die wird eine Abbiegespur unmittelbar vor dem Bahnhof bauen. Das Gebäude erhält Lärmschutzfenster an der Vorder- und der Seitenfront. Dazu wird das gesamte Bahnhofsgelände eingezäunt. An der Kempener Straße wird der Zaun auf einer 60 Zentimeter hohen Mauer stehen.

„Köln stellt sich quer“
Lobende Worte fand Domning auch für die Kampagne „Köln stellt sich quer“, mit der die Bürger der Stadt eine Veranstaltung von „ProKöln“ auf dem Heumarkt verhinderten. Eine gute Wahl habe man bei der Vergabe der Georg-Fritze-Gedächtnisgabe getroffen. Die Auszeichnung des Kirchenkreises ging an die „Aktion Zivilcourage“ aus dem ostdeutschen Pirna, die sich ebenfalls gegen Rechtsextremismus wende. Domning ging in einer Schlussbemerkung auch auf die Wahl in den Vereinigten Staaten ein. „Dass wir nach acht schweren, die Welt tief zerreißenden und nach Erdöl riechenden Jahren mit George W. Bush seit dem 5. November 2008 so etwa wie einen neuen Morgen riechen, das ist auch für uns Kölnerinnen und Kölner wirklich ermutigend.“

Der gesamte Bericht des Superintendenten ist hier nachzulesen.

Überschuss im Haushalt
Finanzkirchmeister Joachim Morawietz stellte den Synodalen die finanzielle Situation des Kirchenkreises vor. Das Jahr 2007 wurde bei Einnahmen von 851.608 Euro und Ausgaben von 697.519 Euro mit einem Überschuss in Höhe von 154.090 Euro abgeschlossen. Der Betrag wird in die Rücklagen eingestellt. Für das Haushaltsjahr 2009 rechnet Morawietz mit Einnahmen in Höhe von 512.816 Euro und Ausgaben von 437.974 Euro. Der prognostizierte Überschuss beträgt 70.842 Euro.

Personalia
Klaus-Peter Böttler, Krankenhausseelsorger in der Uni-Klinik, wurde mit der Wahl zum Skriba als Mitglied der Kreissynodalvorstands bestätigt. Als Synodalälteste wählten die Synodalen Eva Bukow aus Nippes und Joachim Morawietz aus Klettenberg.

Stichwort Kirchenkreis Köln-Mitte
Der evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte setzt sich zusammen aus den sechs Gemeinden Köln, Riehl, Nippes, Lindenthal, Klettenberg und Deutz/Poll. Das „Parlament“ des Kirchenkreises ist die Kreissynode. Ihr gehören im Kirchenkreis Köln-Mitte zurzeit 68 stimmberechtigte Vertreterinnen und Vertreter – Theologinnen , Theologen, und Laien – aus den sechs evangelischen Gemeinden an. Geleitet wird der Kirchenkreis Köln-Mitte von Superintendent Pfarrer Rolf Domning gemeinsam mit dem Kreissynodalvorstand.

Text: Rahmann
Foto(s): Schulzki