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In einem stimmungsvollen Gottesdienst mit Posaunenchor und Taufe wurde Dr. Peter Deubner (3. v.re neben seiner Ehefrau) das Goldene Kronenkreuz durch Superintendent Markus Zimmermann (3.v.li) verliehen. Gewürdigt wurde er auch durch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Pfarrer i.R. Rainer Viebahn und Pfarrer Armin Beuscher.

Goldenes Kronenkreuz für Dr. Peter Deubner und sein Engagement für Obdachlose

Dr. Peter Deubner hat am vergangenen Sonntag das Goldene Kronenkreuz der Diakonie während eines Gottesdienstes in der Paul-Gerhardt-Kirche in Köln-Lindenthal erhalten. Superintendent Markus Zimmermann, Vorstandsmitglied der Dr. Peter Deubner-Stiftung, überreichte ihm die Auszeichnung. 2005 hat Deubner das „Kölner Obdachlosenfrühstück“ ins Leben gerufen, das in Partnerschaft mit dem Diakonischen Werk Köln und Region organisiert wird, und an dem sich heute rund 70 Ehrenamtliche beteiligen. Im Vringstreff e.V. in der Kölner Südstadt und in der Mülheimer Selbsthilfe können Obdachlose wie auch andere bedürftige und einsame Menschen sonntägliche Erholung finden, Gespräche führen und nach Herzenslust kostenlos frühstücken.

Wertschätzung in der Stadtgesellschaft
„Das Besondere ist, dass Herr Dr. Deubner  das Obdachlosenfrühstück nicht nur ins Leben gerufen und durch seine Stiftung finanziert hat. Er hat auch immer wieder selbst mit angepackt: mit eingekauft, das Frühstück serviert, wunderbare Livemusik organisiert und die Ehrenamtlichen bei der Stange gehalten. Für sie war und ist er immer ansprechbar“, erklärt Superintendent Zimmermann. Die Tatsache, dass sich Bürgermeisterin Scho-Antwerpes die Zeit genommen habe, an der Feier teilzunehmen und darüber hinaus seit vielen Jahren als Schirmherrin das Obdachlosenfrühstück unterstützt, mache deutlich, „was für eine öffentliche Wirkung diese Institution hat, und wie sehr sie in der Stadtgesellschaft wertgeschätzt wird“, würdigt Zimmermann die Arbeit Deubners.

„Ich kann das noch gar nicht richtig fassen“, sagt Peter Deubner. Die Auszeichnung habe ihn sehr überrascht. „Dass ich mich Menschen zuwende und mit ihnen ins Gespräch komme, das kommt bei mir ja aus freien Stücken.“ Und stellt klar: „Es ist eine Auszeichnung stellvertretend für die vielen, die daran beteiligt sind. Ihnen gegenüber fühle ich mich auch verpflichtet. Das sind immerhin 70 Leute, die da ehrenamtlich arbeiten im Vringstreff“. Mit wechselnder Besetzung, nicht jeder könne zu jeder Zeit vor Ort sein, erklärt der Gründer des Kölner Obdachlosenfrühstücks.

„Obdachlose haben keine Lobby“
Ein liebevoll dekorierter Tisch, Brötchen, frisch gebrühter Kaffee, Marmelade, ein Ei, ein frisch gepresster Orangensaft und Musik – so kann man in den Sonntag starten. Dazu noch nette Menschen, die mit am Frühstückstisch sitzen. Das alles organsiert Peter Deubner mit seiner Dr. Peter Deubner-Stiftung, die er vor 20 Jahren ins Leben rief. Ein Sonntagsfrühstück für Obdachlose, Einsame, Bedürftige und andere Menschen, für die so etwas nicht selbstverständlich ist. Ein großer Stamm von Ehrenamtlichen unterstützt ihn dabei tatkräftig.

„Obdachlose haben keine Lobby“, sagt Deubner. Da gebe es immer Vorbehalte. Diesen Vorbehalten möchte er dringend etwas entgegensetzen. Trotz seines großen Engagement habe sich jedoch in den letzten Jahren an der Gesamtlage nichts geändert, erklärt der 78-Jährige. „Es ist nach wie vor ganz notwendig, dass man sich den Menschen zuwendet, die abgelehnt werden oder die sich abgelehnt fühlen“, betont Deubner. Für den ehemaligen Verleger sind es immer schöne Zeiten, die er mit den obdachlosen Frauen und Männern verbringt. „Ich habe viel gelernt von ihnen, zum Beispiel, wie man Überleben kann in ganz schwierigen Situationen.“ Und in die gerate jeder mal in seinem Leben, weiß Deubner.

Nachdem Dr. Peter Deubner seinen juristischen Fachverlag verkauft hatte, gründete er mit einem Teil des Erlöses eine Stiftung mit zwei Ausrichtungen: Zum einen werden junge Kunstwissenschaftler und Archäologen unterstützt. Die zweite, umfangreichere Aufgabe, ist die Hilfe für Obdachlose. Ein Vorbild dazu fand er in damals Nürnberg und war sich schnell sehr sicher, dass das auch in Köln funktioniert. „Ein Lichtblick“ soll das Kölner Obdachlosen-Frühstück sein, das für sein Engagement 2011 den Ehrenamtspreis der Stadt Köln erhielt. „Mir geht es darum, eine Verbindung unter den Organisationen zu schaffen, die sich der Obdachlosigkeit annehmen. Vielleicht kann man da eine Vernetzung schaffen“, sagt Deubner mit Blick auf die Zukunft.
Das Goldene Kronenkreuz
Das Kronenkreuz ist das Dankzeichen der Diakonie. Es ist kein Orden und keine Auszeichnung, sondern Ausdruck das Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten. Professor Richard Boeland von der Kunstschule Berlin hatte das Kronenkreuz 1925 als Zeichen für die „Innere Mission“ entworfen, später wurde es modifiziert. Seit 1998 besteht das Signet in seiner heutigen Form: In Verbindung mit dem Schriftzug Diakonie und der Farbe Blau.

Text: Angelika Knapic
Foto(s): Armin Beuscher