Stadtsuperintendent Bernhard Seiger hat am Sonntagabend der jüdischen Gemeinde in Köln seine tiefe Betroffenheit und Solidarität angesichts des Angriffes auf einen jungen Mann mit einer Kippa ausgedrückt. Zwei Heranwachsende hatten nach einem Bericht der Polizei am Freitagabend im Kölner Kaiser-Wilhelm-Park einen 18-Jährigen eine jüdische Kippa geraubt und ihn schwer im Gesicht verletzt. Der Staatsschutz ermittelt wegen einer antisemitischen Tat.
„Angriffe auf Menschen aus antisemitischen oder anderen religiösen Motiven dürfen weder in unserer Stadt noch an einem anderen Ort geschehen. Unsere jüdischen Geschwister haben in der jüngeren Vergangenheit leider immer wieder Angriffe wie in Halle oder an anderen Orten in unserem Land erlebt“, sagte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger zu dem Angriff in Köln. „Es ist nur wenige Tage her, dass wir uns anlässlich des Festivals jüdischer Musik „Shalom Köln!“ zugerufen haben. Es ist bedrückend, dass nun ein tätlicher Angriff auf einen jungen Menschen jüdischen Glaubens mitten in Köln stattgefunden hat, der die Verheißung des „Shalom“ zwischen Juden und Nichtjuden tief verletzt. Jede gewaltsame Auseinandersetzung zwischen jungen Menschen in Köln, wie zuletzt in der Zülpicher Straße, ist schrecklich. Jede und jeder von uns ist verpflichtet, eskalierender Gewalt entgegen zu treten. Dies gilt ganz besonders, wenn Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens Opfer werden. Ich bin dankbar dafür, dass die mutmaßlichen Täter von der Polizei schnell gefasst wurden. Dem verletzten jungen Mann, seiner Familie und der Gemeinschaft der Jüdinnen und Juden in Köln spreche ich meine Anteilnahme aus und unterstreiche, im Kampf gegen den Antisemitismus nicht nachzulassen.“
Foto(s): epd bild/Neetz