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Spannende Reihe: Gesichter im/aus dem Erzbistum Köln

Eine nette kleine Geschichte: „Nach seinem Abitur wollte er Reiseverkehrskaufmann werden, fand aber keine Lehrstelle. Dann schwebte ihm ein Maschinenbau-Studium an der Technischen Hochschule in Darmstadt vor. ‚Aber ich musste einsehen, dass nicht ich die Mathematik, sondern die Mathematik mich geschafft hätte.‘ Er lacht herzlich und mitreißend. Grübelnd, welchen beruflichen Weg er stattdessen einschlagen solle, kam er mit einem Freund in der Kneipe ins Gespräch….“ Raten Sie mal, was aus dem Mann geworden ist? Katholischer Priester – und zwar aus Überzeugung, seit März 1999 ist er Dechant des Dekanates Sankt Augustin. Pfarrer Peter Emontzpohl heißt der Mann und sein Porträt steht auf einer wunderbaren Seite des Erzbistums Köln im Internet: http://www.gesichter-erzbistum-koeln.de

Doch wer meint, dass hier nur Priester und anderer „Promis“ des katholischen Lebens porträtiert werden, irrt gewaltig: Da findet man neben dem Porträt des Priesters das Foto einer Frau, deren Arbeits-Energie selbst auf dem Bildschirm noch ansteckend wirkt: Hildegrad Pollheim, Leiterin der Katholischen Bücherei von der Herz-Jesu-Pfarrgemeinde in Ratingen-Ost. Das Foto täuscht nicht: Als sie die Bücherei 1976 übernahm, bestand sie „aus einem 30 Quadratmeter großen Erdgeschoss. Heute ist die Fläche nur eine von drei Etagen. Auf allen dreien gibt es natürlich jede Menge Bücher, aber auch Spiele, CDs und seit neuestem auch DVDs – rund 9.000 Medien, die Kinder und Erwachsene hier ausleihen können.“


Überhaupt: Die Fotos allein lohnen den Blick auf diese Internet-Seiten. Gemacht hat sie Karlheinz Jardner, viele von ihnen sind so aussagekräftig, dass fast kein Text mehr notwendig ist. Doch das wäre schade. Denn auch die Texte sind ungewöhnlich plastisch, lebendig, kurz: ein Lesegenuss. Kostprobe? „Und dann versucht sie eine vorsichtige Annäherung von dem bauchigen Rauchglas aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zu den benachbarten, mittelalterlichen Marienfiguren. ‚Eine Vase ist ein Gefäß‘ und ihre Hände zeichnen die bauchige Form nach, ‚und Maria wurde im Mittelalter als Gefäß für Christus beschrieben.‘ Damit belässt sie es zunächst und geht einen Schritt zurück, denn sie weiß, dass es gewirkt hat. Der Bezug ist hergestellt, das Staunen ist da.“ So wird Dr. Katharina Winnekes beschrieben, Kunsthistorikerin, seit 1991 im Diözesanmuseum.

Die Seite ist eine Fundgrube. Und: Diese Seite ist überzeugend. „Kirche lebt von den Menschen, die in ihr arbeiten“, sagt sinngemäß Dr. Manfred Becker-Huberti, in der Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Erzbistums verantwortlich. Zu ergänzen wäre: Und wenn diese Menschen so lebensnah und überzeugend porträtiert werden wie auf dieser Seite, wird auch Kirche lebensnah und überzeugend.

Alle zwei Wochen kommen neue Gesichter dazu, bekannte und unbekannte, prominente und solche, die eher im Schatten stehen. Alle anderen Porträts aber sind weiterhin einzusehen – sehen Sie mal nach!

Text: Al-Mana
Foto(s): Erzbistum Köln