„Sommer und Tanz“: Ein sommerliches Orgelkonzert spielt der Wolfgang Abendroth am Donnerstag, 27. Juni, 19.30 Uhr, in der Kölner Trinitatiskirche. Er ist Organist und Kantor an der Johanneskirche in Düsseldorf und prägt an dieser renommierten Stadtkirche das musikalische Leben der Landeshauptstadt entscheidend mit.
Passend zur Jahreszeit erwartet das Publikum ein klangschönes, sehr virtuoses und heiteres Programm mit dem „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, der „Hommage à Igor Stravinski“ von Naji Hakim und weiteren Kompositionen von Camille Saint-Saens und Robert Schumann.
Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, und Wolfgang Abendroth kennen sich von der gemeinsamen Arbeit an der Kölner Musikhochschule. Im Interview spricht Wolfgang Abendroth über seine Begeisterung für die Orgel, Schwerpunkte seiner Arbeit und seine Konzertreisen:
In welchem Alter bist Du zur Orgel gekommen?
Wolfgang Abendroth: Das war, glaube ich, mit 11 Jahren. Ich habe zwei Jahre lang gespielt. Dann haben mir meine Lehrer gesagt, meine Beine wären noch zu kurz, ich sollte lieber viel mehr Klavier üben. Das habe ich brav gemacht und dann mit 16 Jahren entschieden, dass die Beine nun lang genug wären. Seitdem bin ich mit Freude dabei.
Kannst Du etwas über Deine Ausbildung und Deinen Werdegang sagen?
Wolfgang Abendroth: Meine Lehrer waren Gerhard Luchterhandt, der jetzt in Heidelberg lehrt, und Johannes Geffert, Professor an der Musikhochschule Köln. Dort habe ich mein Kirchenmusikstudium absolviert und war so frech, schon vor dem Examen bei der Bewerbung an der Johanneskirche vorzuspielen und zu dirigieren. Ich wurde genommen, also war meine Studienphase recht kurz.
Als Organist und Kantor der Johanneskirche arbeitest Du an zentraler Stelle in der Landeshauptstadt. Wie sind die Schwerpunkte Deiner Arbeit?
Wolfgang Abendroth: Ich dirigiere zwei Erwachsenenchöre, die Johanneskantorei und den Düsseldorfer Kammerchor mit meist fünf oder sechs größeren Konzerten mit diesen Ensembles. Die Chöre und ich sind ungefähr 20 Mal im Jahr im Gottesdienst präsent. Ich spiele die Orgel in den meisten Gottesdiensten, organisiere und spiele die Hälfte der wöchentlichen Reihe der Mittagskonzerte (Lunch-Time-Orgel). Mit dem leitenden Pfarrer, einer Kulturwissenschaftlerin und mir planen wir das geistliche und kulturellen Leben der Stadtkirchenarbeit.
Seit wann lehrst Du an der Kölner Musikhochschule?
Wolfgang Abendroth: Nach einem Lehrauftrag an der Kirchenmusikhochschule Herford (ab 2005) bin ich seit 2013 in Köln tätig.
Wohin führten Dich Deine Konzertreisen bislang?
Wolfgang Abendroth: Im europäischen Ausland: Niederlande, Frankreich, Dänemark, Finnland, England, Italien, Spanien, Polen, Slowakei und natürlich in Deutschland. Auch wenn es im Moment nicht so gut klingt: Meine beiden Reisen nach Russland waren sehr interessant und lehrreich. Durch Familienbande durfte ich auch die wenigen Orgeln Chiles bespielen.
Wie entstand die Idee zu dem Programm „Sommer und Tanz“?
Wolfgang Abendroth: Gerne wollte ich einmal die „Hommage a Stravinsky“ spielen. Ich finde das Stück sehr interessant, vielfältig – es macht (zumindest dem Spieler) sehr viel Freude. Der zweite Satz ist ein (recht skurriler) Tanz. Auch im Sommernachtstraum von Mendelssohn tanzen die nächtlichen Elfen… Die Musik von Saint-Saens ist für mich auch eine Sache, auf die ich mich freue: nicht alltäglich, aber sehr warmherzig.
Orgelkonzert mit Wolfgang Abendroth
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), Camille Saint-Saëns (1835–1921), Robert Schumann (1810–1856) und Naji Hakim (*1955) erklingen am Donnerstag, 27. Juni, 19.30 Uhr, in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4. An der Orgel ist Wolfgang Abendroth zu hören. Der Eintritt ist wie immer frei – am Ausgang kann eine freiwillige Spende gegeben werden. Das Programm steht zum Nachlesen auch auf der Seite:
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler