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Sommer Köln 2003: alles umsonst und draußen

„Der Sommer 2003 ist in Köln wieder am Start“, freute sich Dr. Hans-Georg Bögner , Geschäftsführer der SK-Stiftung Kultur, anlässlich der Vorstellung des diesjährigen Programms im Schokoladenmuseum. Von der opulenten Eröffnungsfeier am 25. Juli vor dem Museum bis Ende September gibt’s dann übers Stadtgebiet verteilt wieder reichlich Unterhaltung und Spektakel aus sieben Ländern. So zeigen Kinder- und Straßentheaterensembles ihr Können, ist Musik vom hölländischen Riesenxylophon bis zur rumänischen Fanfara Chiriac Din Cozmesti Band zu hören, treten japanische Maskentänzer und vier französische Elefanten auf, fesseln Geschichtenerzähler aus der Negev-Wüste ihre Zuhörerinnen und Zuhörer. Auch die Humba-Schrebergartentour ist wieder dabei, an der sich ein fröhlicher Klüngel von prominenten kölschen Musikern beteiligt. Und alles umsonst und draußen. Kulturdezernentin Marie Hüllenkremer betonte, dass sich der „Sommer Köln 2003“ vor allem an Familien mit Kindern wendet, die zu Hause bleiben müssen. „Eine Stadt, die sich als Kulturstadt definiert“, so die Dezernentin weiter, „darf nicht nur Hochkultur initiieren, sondern muss auch Breitenveranstaltungen fördern.“ Schließlich besuchten durchschnittlich 60 000 Menschen Kindertheatervorstellungen und Großevents, die sonst das ganze Jahr über in Köln und Umgebung nicht zu sehen sind. Gerade der Nachwuchs könne so an die Kultur herangeführt werden. „Die ersten Kinderbücher, das erste Kindertheater oder die ersten Lieder aus der Kindheit begleiten uns ein Leben lang“, meinte Bögner dazu.

Zu den vielen Sponsoren und Unterstützern, ohne die der 20. Sommer Köln sicherlich ins Wasser gefallen wäre, gehört diesmal neben beispielsweise der Stadtsparkasse, der Imhoff-Stiftung und zahlreichen Kulturinstituten auch der Evangelische Stadtkirchenverband Köln. „Wir engagieren uns im Kölner Sommer gern als ‚Kulturpartner evangelische Kirche'“, begründetet Stadtsuperintendent Ernst Fey die erstmalige Beteiligung. „Auf den diesjährigen Umwegen zu evangelischen ‚Klangstätten‘ präsentieren wir einerseits unseren eigenen kulturellen, historischen und genuin kirchlich-diakonischen Beitrag für die Menschen in unserer Stadt – wir nehmen andererseits aber auch unsere Rolle als Förderer und Partner wahr, ein fröhliches Köln der kulturellen Vielfalt in finanziell knappen Zeiten am Leben zu erhalten.“


„Umwege“ wird der Historiker, Autor und „Stadtführer“  Martin Stankowski mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seiner „Stadtwanderung“ einschlagen und Orte besuchen, die ansonsten ein eher stiefmütterliches Dasein fristen:

So geht’s am Freitag, 1. August, ab 21 Uhr vom Parkdeck des Kaufhofs aus die Treppen hinter Maria im Capitol hinab weiter zum Ubiermonument – und hinein.
Am Samstag, 2. August, wird ab 12 Uhr der Geusenfriedhof in der Kerpenerstraße samt seiner Geschichte besichtigt.
Und am Sonntag, 3. August, führt Stankowski gar zum „coolsten Treffpunkt im ganzen Sommer Köln“: der Brache zwischen Bischofsweg und Vorgebirgstraße, wo üppiges Grün wächst und sich Karnickel tummeln. Weil diese Führung schon um sechs Uhr morgens – es ist Sommer, Leute! – beginnt, geht’s im Anschluss zum Frühstücksbuffet in die Kartause. Kostet allerdings 10 Euro. Wer Lust hat, kann danach um 10 Uhr den Gottesdienst in der Kartause besuchen.
Außer den bewährten Geschichten von Martin Stankowski sind auf den drei Führungen die Talking Horns (Foto) mit „Blazzmusik“ zu hören. Daher laufen die drei Führungen auch unter der Überschrift „Klangstätten“.

Weitere Informationen gibt’s von Montag bis Freitag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr unter Telefon 226-5790 oder im Internet: www.sk-kultur.de

Und übrigens: Viele weitere Stadtführungen durch das „protestantische Köln“ bietet die Evangelische Informationsstelle Köln an der Antoniterkirche unter dem Motto „Köln mit anderen Augen“ an. Das aktuelle Halbjahres-Programm ist kostenlos in der Schildergasse 57 erhältlich, die aktuellen Stadtführungs-Termine finden Sie hier.

Text: Hans-Willi Hermans
Foto(s): Michael Wiegmann