You are currently viewing Sechster KinderChorTag des Kirchenkreises Köln-Nord brachte mächtig Stimmung in der Chorweiler Stadtkirche

Sechster KinderChorTag des Kirchenkreises Köln-Nord brachte mächtig Stimmung in der Chorweiler Stadtkirche

Die zwölfjährige Anna hatte mehr als zwei Stunden lang mit bis zu 70 anderen Kindern geübt, zwischendurch gab‘s Kuchen, Limonade und Schnittchen, und nun stand der große Auftritt in der Chorweiler Stadtkirche unmittelbar bevor: „Der Tag war cool“, sagte sie entspannt, „aufgeregt bin ich nicht, wir sind ja schon öfter aufgetreten.“

Dabei war richtig was los im Gotteshaus, denn Kreiskantor Thomas Pehlken hatte hier Mitglieder von zwölf Kinderchören aus dem Kirchenkreis Köln-Nord zum KinderChorTag 2016 versammelt. Und natürlich waren neben den Chorleitern der beteiligten Gemeinden, die ihre Schützlinge auch an diesem Tag begleiteten, zahlreiche Eltern und Geschwister mitgekommen, die sich das Konzert nicht entgehen lassen wollten.

Ausführende: „alle die wollen“
Beim ersten Lied „War ein Ries‘ bei mir zu Gast“ durften sie gleich zeigen, was sie konnten, denn das Programmblatt vermerkte als Ausführende unter diesem Titel schlicht: „alle, die wollen“. Da machten auch viele Erwachsene mit, die längst nicht jeden Ton trafen. Dafür brachte Kantor Pehlken großes Verständnis auf: „Nicht alles ist heute perfekt, aber das wird eher locker gehandhabt, wie bei einer Geburtstagsfeier.“ Dafür traten mit den Kirchspatzen Brauweiler aber gleich im Anschluss geübte Sängerinnen und Sänger nach vorne und begeisterten das Publikum mit „Ja, wenn im Tal die Bratkartoffeln blüh’n“ und „Im Lande Zimbi“.

Es kam auf jede Stimme an
Eine reife Leistung, denn wenn wie hier nur sechs Kinder eine Sangesgemeinschaft bilden, kommt es auf jede Stimme an. „Registriert sind im Kirchenkreis exakt 183 Mitglieder in Kinderchören, aber die können nicht alle dabei sein, denn gleichzeitig finden heute ja zum Beispiel viele Schulfeste statt“, erklärte Pehlken. Dennoch sei es jedem der zwölf Chöre natürlich wichtig, Lieblingsstücke aus dem eigenen Repertoire vorzustellen. Daneben wurden bei den Proben in den einzelnen Gemeinden seit sechs Monaten auch jene vier Lieder eingeübt, die auf dem KinderChorTag nun gemeinsam gesungen wurden.

Kinder brachten Stimmung in die Chorweiler Stadtkirche
Neben dem „Riesenlied“ zu Anfang war das etwa „Suchen und Fragen“, das speziell für die „größeren Kinder“ gedacht war, oder „Die Uhr schlägt drei“, bei dem die „kleineren Kinder“ kräftig in die Hände klatschten und mit den Füßen trampeln durften, womit sie ordentlich Stimmung in die Stadtkirche brachten. Auch bei einzelnen Chören wurde Aktivität großgeschrieben: Der Kinderchor Königsdorf etwa sang das „Quietscheentchenlied“ aus der Sesamstraße und quietschte dazu eifrig mit gelben Quietscheentchen. Und die Kinder aus Ehrenfeld drehten den Zuschauerinnen und Zuschauern bei „Pänz, Pänz, Pänz“ von den Bläck Fööss lange Nasen. In dem Lied geht es schließlich op Kölsch um schlecht gelaunte Erwachsene, die sich von spielenden Kindern gestört fühlen: „Maat üch fott, he hat ehr nix verlore. Ihr verdammte Pänz.“ Die passende Antwort hatte der Chor aber mit dem nächsten Lied „Wem gehört die Erde“ von Meinhard Ansohn parat. Das „Eins, zwei, drei“ im Refrain wurde sogar in vier Sprachen gesungen. Beim Schlusslied „I wake up in the morning“ durften dann wieder alle mitsingen.

Kinderchortag bietet Kindern einen anderen kirchlichen Rahmen
Seit sechs Jahren veranstaltet Thomas Pehlken nun den KinderChorTag im Kirchenkreis Köln-Nord: „Die Idee war, den Kindern, die meist nur Gottesdienste in ihren Gemeinden begleiten, auch mal eine andere Auftrittsmöglichkeit, einen anderen Rahmen zu bieten“, sagte der Kantor. So entstehe auch Kontakt zu anderen Chören, die Teilnehmer könnten sich kennenlernen und gegenseitig inspirieren. In jedem Jahr gastiert der KinderChorTag in einer anderen Gemeinde: „In zehn Jahren sind wir einmal durch und waren dann in jeder Gemeinde des Kirchenkreises“, sagt Thomas Pehlken lachend.

Text: Hans-Willi Hermans
Foto(s): Hans-Willi Hermans