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Schildgener Himmelfahrtslauf 2008: Rund 10.000 Euro für den geplanten Bau des sozialdiakonischen Beratungszentrums für Familien und Senioren „erlaufen“

Bei schönem Wetter fanden sich an Christi Himmelfahrt zum Waldgottesdienst und beim sechsten Himmelfahrtslauf in Schildgen über 500 Besucher und Besucherinnen im Unterscheider Wald ein. Der Himmelfahrtslauf 2008 verbuchte mit 211 Läuferinnen und Läufern eine Rekordteilnehmerzahl. Zählt man die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit dazu, war fast die ganze Gemeinde des Schildgener Bezirks Andreaskirche „in Bewegung“ für den guten Zweck. Nach vielen bereits erreichten Zielen geht es dem Förderverein Andreaskirche, der dieses Fundraising-Projekt ins Leben rief und trägt, jetzt um die Erweiterung des evangelischen Gemeindezentrums. Geplant ist ein Familien- und Beratungszentrum mit Sprechstunden und sozialdiakonischer Beratung für Familien und Senioren in neuen Räumen.

Spontan zum Mitlaufen entschieden
Mit der Trompete gab Dr. Gerhard Heywang, neuer Vorsitzender des „Fördervereins Gemeindezentrum Andreaskirche“ und Leiter des Posaunenchors, den Startschuss, und sofort setzte sich das Läufer-Feld in Bewegung.
Mit dabei war auch Oliver Bartelsen, begleitet von seinen beiden Söhnen Finn (4) und Nils (7) sowie dessen Freund Felix (8). „Ich habe den Flyer im Briefkasten gefunden und wollte einfach mal mitmachen“, begründete der 39-Jährige seine erste und spontane Teilnahme am Himmelfahrtslauf. Zwei Wochen vorher habe er mit dem Training begonnen, und „wir schaffen bestimmt sieben Runden“, verkündete der kleine Finn voller Stolz. Oliver Bartelsen relativierte diese Aussage zwar auf „zwei bis drei Runden“, Spaß an der ganzen Aktion hatten der Schildgener und die drei Kinder aber schon im Vorfeld. Einen eigenen Sponsor hatte er nicht. „Ich sponsere uns selbst“, lachte er.

Auch das Pfarrteam war am Start
1,5 Kilometer lang ist der Rundkurs, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Stunden lang beliebig oft durchlaufen konnten. Je nach Absprache mit den Sponsoren kam am Ende für die erbrachte Laufleistung ein bestimmter Betrag zusammen. „In den vergangenen Jahren waren es jeweils rund 15.000 Euro“, erzählte Antje Rinecker, Presbyterin und Mitglied im Organisationskomitee. Angefeuert von Freunden und Familienmitgliedern, an die blaue Rasseln verteilt wurden, drehten die Läuferinnen und Läufer Runde um Runde. An den Start gingen Einzelpersonen, aber auch Teams, beispielsweise vom Kindergarten „Schneckenhaus“, die Übermittagsbetreuung der Concordia-Grundschule, der TuS Schildgen, eine Gruppe aus dem Glaubenskurs oder Teams von der Druckerei Decker, einem der Hauptunterstützer des Laufes, und anderen Geschäftsleuten. Mittendrin war auch das Pfarrteam der Gemeinde, Pfarrer Christoph Nötzel, die Pfarrerin zur Anstellung Katrin Wüst und der Vikar Michael Coors. Für Wüst war es der erste Himmelfahrtslauf, während Christoph Nötzel aufgrund fehlender Vorbereitung keine allzu großen Erwartungen an seine Leistungen hatte: „Ich laufe wohl eher hinterher“, schmunzelte er.
Ganz so abgehängt“ wird er dann doch nicht abgeschnitten haben, schließlich hat Nötzel schon genügend Übung: 2005 beispielsweise hatte der sportliche Pfarrer ganze elf Runden hinter sich gebracht – was allein 2.200 Euro Sponsorengeld bedeutete.

Waldgottesdienst zum Auftakt
Begonnen hatte die Veranstaltung wie immer zu Christi Himmelfahrt am Morgen mit dem traditionellen Waldgottesdienst im Unterscheider Wald, der unter dem Motto „Gottesdienst miteinander“ stand. Geleitet wurde er von Pfarrerin zur Anstellung Katrin Wüst. Stände mit Kaffee, Kuchen, Limo, Kölsch und Würstchen sowie diverse Spiele für die kleinen Besucher verliehen der ganzen Aktion im lauschigen Wald wie schon in den Jharen davor den Charakter eines bunten Pfarrfestes. Rund 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützten das sechsköpfige Organisationsteam bei der Durchführung.

Ziel: Erweiterung zum sozialdiakonischen Familien- und Beratungszentrum
Am Ende füllten die unermüdlichen Sportlerinnen und Sportler die Kasse des Fördervereins um rund 10.000 Euro auf. Zur Belohnung für die Läuferinnen und Läufer wurden 20 Pokale in den verschiedenen Altersgruppen verteilt.
Mit diesem Erlös ist das Ziel des Gemeindezirks, die Erweiterung des Gemeindezentrums Andreaskirche um ein sozialdiakonisches Beratungszentrum, in greifbare Nähe gerückt. „Im Herbst geht es auf jeden Fall mit den Bauarbeiten los“, kündigte Antje Rinecker an. Für rund 120.000 Euro sollen die vorhandenen Büroräume umgebaut und erweitert werden. Von den Kosten trägt der Förderverein den Löwenanteil. In den zwei neuen Büros sollen die Gemeindesekretärin und die Jugendleiterin untergebracht werden. Außerdem wird die Mediothek dort ihren Platz finden. „Es sollen Sprechstunden für Familien und Senioren in den neuen Räumen angeboten werden“, betonte Rinecker. Neben der eigenen, sozialdiakonischen Beratung sollen auch externe Kooperationspartner mit ihren Beratungsangeboten regelmäßig einen Platz in dem Erweiterungsbau finden. „Die Mehrgenerationenarbeit wird in unserer Gemeinde sehr ernsthaft verfolgt“, erzählte Rinecker. Neben den Beratungsangeboten ist das neue Familienzentrum, das zurzeit im Kindergarten etabliert wird, eine weiterer Baustein.

Himmelfahrtsläufe gehen weiter
Der Beginn der Bauarbeiten bedeutet aber auf keinen Fall das Ende der Himmelfahrtsäufe. „Die gehen auf jeden Fall weiter“, so Rinecker. Mit dem Erlös der kommenden Jahre will der Förderverein dann die Arbeit am Gemeindezentrum unterstützen.

Text: Jörg Fleischer
Foto(s): Fleischer