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Schildgen heißt neue Flüchtlinge willkommen

„Unser Ziel ist eine ‚Willkommen in Schildgen-Kultur!‘ für die Flüchtlinge“. So formuliert es Hermann Kotthaus, Pfarrer der Andreaskirche in Bergisch Gladbach-Schildgen. Und genau aus diesem Grund fand jetzt ein „Runder Tisch“ mit allen Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen und Vereinen des Stadtteils statt.

Dazu gehörte auch die Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen. In der kommenden Woche werden in Schildgen rund 50 neue Flüchtlinge erwartet. Sie sollen in dem ehemaligen Hotel-Restaurant „Haus Pohle“ untergebracht werden.

Die Hilfsbereitschaft ist groß
Pfarrer Kotthaus freut sich über das große Engagement der Menschen vor Ort: „Die Welle der Hilfsbereitschaft ist groß“. Das zeige auch die Bürgerversammlung in der ersten Septemberwoche, an der über 500 Ortseinwohner teilnahmen. „Die meisten Leute hier wollen helfen, aber die Hilfe muss sinnvoll koordiniert werden“, so der Pfarrer. Deshalb haben sich die rund 25 Vertreterinnen und Vertreter des „Runden Tischs“ darauf geeinigt, einen Flyer herauszugeben. Dieser soll darüber informieren, welches Engagement gesucht wird – beispielsweise Patenschaften für Flüchtlinge, Sprachangebote oder Kinder- und Jugendbetreuung.

Mit Caritas und Diakonie
Sachspenden stehen laut Kotthaus nicht an oberster Stelle der Prioritätenliste. Denn erst wenn der konkrete Mensch vor einem stehe, wisse man, was er tatsächlich benötige. Und dann sei eine Daunenjacke in Größe 38 schnell gefunden. In Schildgen greifen die engagierten Helferinnen und Helfer auf ein erprobtes Netzwerk zurück. Mit dem ökumenischen Beratungsbüro von Caritas und Diakonie sowie dem Begegnungscafé „Himmel und Ääd“ ist der Stadtteil gut aufgestellt.

Endlich keine Angst mehr
Mit viel Realitätssinn betreibt Kotthaus sein Engagement, denn er weiß: „Die Flüchtlinge brauchen nicht sofort ein großes Begrüßungsfest“. Wichtig, so Kotthaus, sei zunächst das Gefühl „Wir sind da, wir sind sicher. Hier brauchen wir keine Angst mehr zu haben.“ Viele der Flüchtlinge seien erschöpft, wollten sich ausruhen, bevor sie damit beginnen, sich ein neues Leben aufzubauen. Damit das Zusammenleben gut funktioniere, seien freundschaftliche Kontakte zu den in Deutschland Lebenden sehr wichtig. „Mittlerweile haben sich daraus schon schöne Projekte entwickelt, wie der deutsch-syrische Kochkurs, wo beide Seiten die Kultur des jeweils anderen kennenlernen.“

Zweite Bürgerversammlung
Für alle Interessierten, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren wollen, findet am Mittwoch, 16. September, 20 Uhr, eine zweite Bürgerversammlung im Bürgerzentrum Schildgen statt.

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