Die Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen feierte die Ordination von Richard Landsberg, der zuvor zweieinhalb Jahre lang Vikar in Rodenkirchen war. In einem festlichem Gottesdienst in der Erlöserkirche, musikalisch gestaltet von Kantorin Barbara Ricarda Mulack (Orgel), dem Chor und Burkhard Müller am Saxofon. Pfarrer Michael Miehe führte in das Fest ein, Superintendent Dr. Bernhard Seiger nahm die Ordination vor. Dann hielt Richard Landsberg seine erste Predigt als Pfarrer. Anschließend wurde im Gemeindesaal die Ordination gefeiert, und alle Gäste freuten sich darüber, dass Pfarrer Landsberg am Vortag Vater der kleinen Rebekka Mathilda geworden war. Pfarrer Miehe übergab an den Kollegen den Raben Jakob, eine Erzählpuppe, damit er mit ihm in einer einfachen Sprache das Wort Gottes verkünde. Für seine neuen Aufgaben in Bornheim wünschten ihm alle Rednerinnen und Redner viel Freude und Erfolg.
Richard Landsberg predigte über 2. Korinther 4,6-11. Der Apostel Paulus spricht dort einerseits vom Evangelium als einem hellen Schein, der das Leben hell macht. Andererseits betont Paulus: Wir haben diesen Schatz in „irdenen Gefäßen“. Das griff Landsberg auf und erklärte: „‘Jeder Mensch ein zerbrechlicher Tonkrug‘ heißt zweierlei. Einmal aus der Perspektive des Menschen, dass jeder, egal wie er sich absichert, lebensgefährlich lebt.“ Darüber hinaus bedeute es, dass auch der begabteste und angesehenste Mensch für Gott nichts mehr sei als ein Gebrauchsgegenstand. Entscheidend sei nicht die Hülle, sondern der Inhalt, „die überschwängliche Kraft Gottes“.
Menschen bleiben zerbrechliche Wesen
Der neue Pfarrer fuhr fort: „Wir Menschen sind und bleiben zerbrechliche Wesen. Mit Vorsicht zu behandeln. Aber gerade weil wir so zerbrechlich sind, müssen wir wissen, wo unser Schatz ist. Nicht in uns selbst. Denn auch mein Glaube und meine Hoffnung sind zerbrechliche Dinge. Aber es gibt außerhalb von uns diesen einen unvergänglichen, kostbaren Schatz. Das ist der Glaube an Gott, der sich in Jesus selbst in das schwache, irdische Gefäß eines Menschen begeben hat. Der schwach und zerbrechlich war bis zum Tod, und der uns so kostbares Leben schenkt.“
Gemeinde Rodenkirchen: Gütesiegel „Familienzentrum NRW“
Zur Evangelischen Kirchengemeinde Rodenkirchen gehören 3.400 Gemeindeglieder, davon sind 1.100 Menschen älter als 65 Jahre. Einen stetigen Anstieg der Gemeindeglieder ergibt sich jedoch aus dem Zuzug in das Neubaugebiet „Sürther Feld“. Für die Neuzugezogenen gibt es zum Beispiel in Kooperation mit der Diakonie Michaelshoven ein Projekt, in dem regelmäßig Gottesdienste für sie angeboten werden. Ergänzend dazu wurde 2006 das Familienzentrum „Südpunkt“ ins Leben gerufen. Die Gemeinde hat dabei eine Idee das Landes NRW aufgegriffen, in einem Pilotprojekt ihre Kindertagestätte zum Familienzentrum zu erweitern. Das Zentrum bietet damit – über die Arbeit der Kindertagesstätte hinaus – Angebote zur Beratung, Bildung und Betreuung für Familien mit ihren Kindern. 2007 wurde die Gemeinde als eine der Ersten mit dem Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ ausgezeichnet.
Gemeinde Rodenkirchen: Gottesdienste im Jahres- und Lebenslauf
Das Gottesdienstleben ist reichhaltig: Einmal monatlich wird ein Gottesdienst in einfacher Sprache für Menschen mit und ohne Behinderung gefeiert. Für die Jüngsten finden Mini-Gottesdienste und Kindergottesdienste statt. Zwei Formen des Gottesdienstes unterscheidet die Gemeinde. Gottesdienste im Jahreslauf: Das sind Gottesdienste an den Sonn- und Feiertagen eines Jahres. Und Gottesdienste im Lebenslauf: Das sind all die Anlässe im Leben, die nicht nur privat begangen werden. Dazu gehören Taufe, Konfirmation, Trauung, Ehejubiläum und Beerdigung. Diese Gottesdienste haben mit Knotenpunkten, mit Ereignissen zu tun, die eine besonders große Bedeutung für einen Menschen haben und die deshalb auch besonders gewürdigt werden sollen.
Foto(s): Dieter Maretzky