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„Protestantismus in Rheinkultur muss uns Verpflichtung für die Zukunft werden“, sagte der Präses bei seinem Jahrespressegespräch mit (Rück-)Blick auf den Kirchentag

Rückblickend mit Dankbarkeit und vorausschauend mit Weitblick kommentierte Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Montag Abend beim alljährlichen Jahrespressegespräch in Düsseldorf den 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni 2007 in Köln. Der Kirchentag, „das herausragende Ereignis des Jahres 2007“ und „Protestantismus in Rheinkultur“, habe in rheinischer Weltoffenheit Fröhlichkeit und Frömmigkeit ernsthafte Diskussion und ausgelassenes Feiern, Gebet und Gesang, angeregtes Gespräch und andächtiges Schweigen miteinander in Einklang gebracht, so Schneider.

Doch nicht nur das: „Ich nehme die beeindruckende Atmosphäre des ökumenischen Gottesdienstes im Kölner Dom als Verpflichtung mit“, so Schneider. Im überfüllten Dom sei „etwas von der „verheißungsvollen Fülle erkennbar geworden, mit der Gott uns segnet, wenn wir als Brüder und Schwestern beieinander wohnen“, betonte der Präses, und weiter: „Dieser spürbare Segen und die ebenso spürbare Sehnsucht nach ökumenischer Gemeinschaft sollten für uns römisch-katholische und evangelisch-katholische Rheinländerinnen und Rheinländer neuer Anstoß werden, in gegenseitiger Achtung, geschwisterlicher Geduld und herzlicher Offenheit nach dem zu suchen, was miteinander geht und weiter geht“. Als bestärkendes Zeichen nannte er in diesem Zusammenhang die Unterzeichnung der Taufvereinbarung zwischen den deutschen ACK-Kirchen im April 2007 im Magdeburger Dom.

Auch „die tiefe Ernsthaftigkeit und gegenseitige Unaufgeregtheit“, mit der beim Kirchentag schwierige Fragen wie Krieg und Frieden und die Folgen von Globalisierung und Klimaveränderung diskutiert wurden, nimmt der Präses „als Verpflichtung“ mit: „Die Kirchentagskultur der achtsamen Auseinandersetzung, die klare Worte nicht scheut, die aber nie den Respekt vor dem Gegenüber und seiner Meinung aufgibt, ist ein ‚Leuchtfeuer‘. Daran könnten wir für die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen in unserem Land gerne ein paar Fackeln anzünden und weitertragen.“ Und er fügte hinzu: Auch dem einen oder anderen entgleisten Tarifkonflikt unserer Tage täte „Kirchentags-Streitkultur statt kleinliches Gezänk“ ganz gut.

Dass Menschen auf dem Kirchentag, zum Beispiel angeregt durch die rollende Kanzel auf dem Bahnhofvorplatz, auch über Gottesbegegnungen und ihren persönlichen Glauben erzählten, ist für Präses Schneider eine weitere Verpflichtung. „Die Leute, die in Köln auf – oder besser: an dieser Kanzel – von Gott Reden gemacht haben, erinnern uns daran: Egal, ob Predigt oder Pressemitteilung, ob Handreichung oder Kundgebung – es ist an uns, dem alltäglich und sonntäglich Papier werdenden Wort das nötige Fleisch beizugeben“, mahnte er.

Text: EKiR
Foto(s): EKiR