Die Frauenbeauftragten aus den Kölner Kirchenkreisen und der Arbeitskreis Frauenfragen des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region (EKV) luden zur „Sommersause“ in die Kartause ein und warteten mit einem prallen Programm zum Thema Nachhaltigkeit auf. Die Gäste kamen aus allen Kirchenkreisen in Köln und Region sowie aus Düsseldorf.
Ein ganz besonderer Gast
Ein ganz besonderer Gast: Beate Ludwig von der Gender- und Gleichstellungsstelle der Landeskirche brachte Dorothee Sölle zurück nach Köln. Zumindest die Figur, die als Teil der Reformatorinnen-Ausstellung die letzten zwei Jahre durch die rheinische Landeskirche tourte, wird jetzt ihren Standort in Köln einnehmen. Mit dem Gedicht ‚Zeitansage‘ wurde Sölle selber zu Gehör gebracht. Bevor verschiedene Fachfrauen zum Thema Nachhaltigkeit zum Interview gebeten wurden, grüßte die frischgewählte Superintendentin des Kirchenkreises Köln Mitte Susanne Beuth als neue Zuständige der Frauenarbeit im EKV die Festgemeinde.
Die Vorträge der Referentinnen
Erste Interviewpartnerin Alida Pisu Ehrenamtlerin und Prädikantin aus der Südstadt gab als stolze Besitzerin eines Bienenhotels Auskunft über Pflege und Handhabung dieser Zufluchtsstätte für gefährdete Wildbienenarten und ermutigte auch andere zur Hotelbesitzerin zu werden.
Ana Gonzales Regisseurin des Frauentheaterstückes ‚Believe it or not‘ berichtete eindrücklich über ihre Erfahrungen und Eindrücke bezüglich der Naturveränderung ihrer mexikanischen Heimat und der Ambivalenz des Fliegen-Müssens, um die eigene Familie wiederzusehen.
Frau Gencer, Betreiberin des neuen Unverpacktladens ‚Migori‘ auf der Bonner Straße, gab Auskunft über ihr Sortiment und die Philosophie ihres Ladens ohne Plastik und Verpackung.
Frau Getz zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Kölner Abfallwirtschaft klärte über die Müllentsorgung und Mülltrennung der Stadt Köln auf und beantwortete viele interessierte Fragen des Publikums.
Bildung, kabarettistisch
Der Bildungsteil des Nachhaltigkeitsfestes wurde kabarettistisch abgerundet durch den Auftritt der Nachhaltigkeitsnachtigallen: „Wanda Wandervogel, Gerda Geht doch und Zenzi Zweifel“ (Alias Katharina Schneider, Dorothee und Roya Schaper). Sie legten ihre Sicht auf die Welt in ihren dreistimmigen Liedern und augenzwinkernden Gesprächen dem Publikum dar: Da heißt es nicht mehr ‚Innsbruck ich muss Dich lassen…‘ sondern: ‚Fliegen ich muss es lassen, ich kann es noch nicht fassen, kein Urlaub mehr weit weg…mein Freud ist mir genommen, nicht mehr nach Goa kommen, nur noch der Eifelsteig‘. Zum Abschluss luden sie alle ein, am kommenden Freitag mit Ihnen zum Klimastreik an den Hans-Böckler zu kommen, denn: ‚Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär, darum Menschen achtet und trachtet, dass sie es bleibt, wem denn wäre sie ein Denkmal, wenn sie stumm die Sonn umkreist.‘
Das Frauenfest und was darauf folgt
Alle Frauen auf der Bühne erhielten vollen Applaus und zum Dank von den Frauenbeauftragten Heike von Hagen für den Kirchenkreis Mitte, Ute Verch für den Kirchenkreis Rechtsrheinisch, und Dorothee Schaper für den Evangelischen Kirchenverband, Honig vom Imker des Kartäusergeländes. Sie nutzten die Gelegenheit im gemütlichen Teil des Festes mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Ein gelungenes Fest, aus dem möglicherweise nun ein ganzer Studientag im kommenden Jahr zum Thema Unverpackt, Müllbeseitigung und Bienenförderung erwachsen wird. Sie sind jetzt schon eingeladen! …. Denn nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär!!! – Protestant Women for Future konkret!
Foto(s): APK/Joschka Schaper