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Präses Schneider nach dem Unglück bei der Loveparade in Duisburg: „Unsere Fürbitte gilt den Menschen, die jetzt trauern“

In vielen Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland ist am Sonntag im Gebet der Opfer des Unglücks bei der Loveparade in Duisburg am 24. Juli gedacht worden.

„Wir sind erschüttert von der Katastrophe in Duisburg und nehmen Anteil am Schicksal derer, die ein fröhliches Fest feiern wollten und ihr Leben auf so tragische Weise verloren haben“, erklärte Nikolaus Schneider, Präses der rheinischen Kirche und amtierender EKD-Ratsvorsitzender, am Sonntag-Mittag: „Unsere Fürbitte gilt den Menschen, die um die Opfer trauern, den Verletzten und Geschockten sowie den Einsatzkräften aus Polizei und Rettungsdiensten, die unter den Eindrücken dieser Tragödie leiden. Wir vertrauen auf die biblische Zusage Gottes, dass er denen nahe sein wird, die zerbrochenen Herzens sind, und denen hilft, die ein zerschlagenes Gemüt haben.“

Insgesamt waren am Unglückstag in Duisburg am Ende 50 Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger im Einsatz. Sie wurden schließlich ergänzt durch 50 Mitarbeitende der so genannten Einsatznachsorge, die sich um die Einsatzkräfte kümmerten. Am Ort des Unglücks, an dem viele Menschen Blumen niederlegten und Kerzen abstellten, sind auch noch Tage nach dem Unglück Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger präsent.

Pfarrer Jönk Schnitzius aus Wuppertal findet in seiner Radio-Andacht, gesendet in 1Live, andere Worte:

Karfreitag im Sommer. Duisburg Samstagabend, loveparade.
Die Party ist aus. 19 Tote. Hunderte, zum Teil Schwerverletze auf der loveparade.
Warum?
Warum mussten sie sterben?
Die Suche nach den Schuldigen hat begonnen.
Lebendig wird davon keiner.
Warum? Ich habe keine Antwort.
Ich weiß nur, dass der sterbende Jesus diese Frage schreit:
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und stirbt.
Er auch. Am Ende. So wie die, die nicht mehr rausgekommen sind, aus der Hölle diese Tunnels. So wie die, die rausgekommen sind und jetzt klar kommen müssen, mit dem was sie erlitten haben. So wie die Eltern, Freunde und Freundinnen, deren geliebte Menschen nicht mehr nach Hause kommen werden.
Am Ende. So wie er.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Keine Antwort, aber eine laute Klage.
Keine Antwort, aber eine zarte Hoffnung:
Ich glaube, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat. Ich glaube, dass das Leben damit stärker ist als der Tod.
Auch das macht die Toten jetzt nicht lebendig.
Aber den Lebenden, Mut zu leben.
Gott hört.

Text: EKiR
Foto(s): EKiR