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Präses Nikolaus Schneider mahnt nach Mord an Christen in der Türkei vor militantem religiösem Eifer

„Die Vermischung von Nationalismus und militantem religiösem Eifer muss durchbrochen werden“

Mit deutlichen Worten kommentiert der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, den Terroranschlag am 18. April auf einen Verlag in Ostanatolien, bei dem drei Menschen ermordet wurden.

Das Statement von Präses Schneider im Wortlaut:

„Mit Entsetzen haben wir die brutale Ermordung dreier Menschen wegen ihres christlichen Glaubens in der Türkei zur Kenntnis genommen. Wir beklagen die Opfer und äußern unser Mitgefühl gegenüber den Angehörigen und den christlichen Gemeinden in der Türkei. Diese schreckliche Tat macht erneut deutlich, dass die verhängnisvolle Vermischung von Nationalismus und militantem religiösem Eifer dringend durchbrochen werden muss. Die Religionen haben die Aufgabe, dem friedlichen Zusammenleben der Menschen zu dienen und ihre Würde zu schützen. Das gilt für den muslimischen und den christlichen Glauben in gleicher Weise. Dies durchzusetzen, ist Aufgabe der Verantwortlichen der Religionsgemeinschaften und der Staaten.

Die bisherigen Bemühungen der Türkei in Vorbereitung eines Beitritts zur EU, auch die rechtsstaatlichen Standards der Europäischen Gemeinschaft im eigenen Land durchzusetzen, werden offensichtlich durch Machtvakuen in der türkischen Politik hintertrieben. Als christliche Kirchen legen wir größten Wert darauf, dass die von der Türkei international annoncierten Bemühungen im eigenen Land respektiert und wirklich durchgesetzt werden. Andernfalls wird es den christlichen Kirchen nicht gelingen, ihre Gläubigen davon zu überzeugen, dass ein Beitritt der Türkei zur EU eine sinnvolle und friedensstiftende Maßnahme ist.“

Text: Pressestelle EKiR
Foto(s): EKiR