Von A bis Z – von Ausruhen über Mitmachen bis Zuhören – reicht das Spektrum, das die Diakonie im Rheinland für Kirchentagsgäste noch bis Samstagabend auf dem Heumarkt bereithält: Während Liegestühle auf echten Rasenflächen zum Ausruhen einladen, wird auf der Bühne Talk und Musik zum Zuhören geboten. Mitmachen ist auf dem Diakoniepavillon in zwei Meter Höhe am anderen Ende des Platzes gefordert: Auf einer Plattform stellen Installationen die fünf Lebensbereiche des Menschen von der Geburt bis zum Tod dar. Probleme, die jedes Lebensalter mit sich bringen kann, aber auch Lösungsvorschläge, stehen dabei im Mittelpunkt.
In der Mitte des Lebens kann ein Auslöser das ganze bisher vielleicht geordnete Leben zum Einsturz bringen. Ein Riesen-Domino zeigt zum Beispiel, dass Arbeitslosigkeit auch Überschuldung, soziale Isolation und sogar Wohnungsverlust nach sich ziehen kann. Tippt man den ersten Domino-Stein „Arbeitslosigkeit“ an, fallen die restlichen mit lautem Klacken nach und nach um. Am unteren Ende der Dominosteine hängen als Gegengewichte Angebote von Diakonie und Kirche: Beratungsstellen können den Dominoeffekt aufhalten und auch die Gemeinschaft einer Kirchengemeinde kann schlimmere Folgen verhindern.
Probleme des Jugendalters verdeutlicht eine Kommode, deren Schubladen mit Texten und typischen Gegenständen gefüllt sind: Plastikpenis und Kondom stehen für erste sexuelle Erfahrungen in der Pubertät, Zigaretten und eine Tube Kleber für die Gefahren der Sucht, Handy und Markenturnschuh für die Verlockungen des Konsums. Auch hier sind in jeder Schublade Angebote der Diakonie zu finden. Im Lebensbereich Alter werden Fensterrahmen mit übergroßen Fotos von alten Menschen gezeigt. Auf der einen Seite stehen die Bedürfnisse und Wünsche im Mittelpunkt. Auf der anderen Seite sind Lösungen zu sehen, die mit Hilfe der Diakonie entstanden sind.
Mit einem Krankheitsbild, das vor allem im Alter auftritt, beschäftigt sich auch ein Aktionsstand mitten auf dem Heumarkt: Ein Demenz-Simulator ermöglicht es nachzufühlen, wie es ist, wenn die Hände nicht mehr das machen, was der Kopf ihnen vorgibt.
Abend der Begegnung mit Willy und Würstchen
Ein alter Mann zählte zu den meistfotografierten Figuren am Abend der Begegnung auf dem Eisenmarkt: Willy Millowitsch, geschmückt mit Kirchentagsschal und Diakonie-T-Shirt. Rund um das Denkmal vor dem Hänneschen-Theater hatte die Diakonie Pavillons und Getränkewagen aufgefahren. Blaue Bänder, auf dem Boden festgeklebt, lenkten die Besucherströme auf das lauschige Plätzchen. Das kulinarische Angebot reichte von afrikanischen und russischen Spezialitäten über Kuchen und Bratwurst bis zu Popcorn und Gummibärchen. Zwanzig Riesenmelonen waren innerhalb einer Stunde ausverkauft.
Obst war auch der Renner beim Diakoniestand am Alter Markt. Das Team des Diakonischen Werkes Köln und Region verkaufte knapp dreihundert Kilo Obstsalat. Mit dem Spruch „Energie von der Diakonie“ wurden die letzten Bananen gegen Mitternacht verschenkt.
Foto(s): Schönhals