You are currently viewing „Peter und der Wolf“ begeisterte im Garten der Kartäuserkirche

„Peter und der Wolf“ begeisterte im Garten der Kartäuserkirche

Mit einer eindringlichen Performance von Sergej Prokofjews Musik-Märchen-Klassiker „Peter und der Wolf“ begeisterten die Pantomime-Darsteller Taro Sladek und Alexander Prizkau ihre Zuschauer im Garten der Kartäuserkirche.

Die Inszenierung von Altmeister Milan Sladek und dessen Sohn Taro versetzte die jüngeren und älteren Zuschauer auf den Rängen in einen Zustand der Sinnlichkeit, der die Hektik und den Lärm des Alltags über eine Spieldauer von rund 40 Minuten vergessen ließ.

Heiter und nachdenklich
Die wortlosen Hauptdarsteller zeigten ein heiteres wie nachdenklich stimmendes Theater, das die universale Sprache von Lebensfreude, kindlicher Neugierde, von Verwunderung aber auch von der Bedrohung des Friedens sprach. Pfarrer Mathias Bonhoeffer, der 2016 bereits in Milan Sladeks gefeierter Antigone-Inszenierung auftrat, begleitete die Aufführung als Erzähler und Kantor Thomas Frerichs begleitete die Darstellung am E-Piano.

Vielschichtige, liebevolle Figuren
Mit Liebe und Leidenschaft für das kleinste Detail erweckten Sladek und Prizkau den stets auf der Hut befindlichen Vogel, eine freche Ente, die hinterlistige Katze, einen etwas griesgrämigen und einen immerzu besorgten Großvater, zwei großspurige wie verängstigte Jäger, einen wagemutigen und einfühlsamen jungen Mann namens Peter sowie natürlich den großen Wolf mit unmissverständlicher Mimik zum Leben. Herrlich flatterten, watschelten, schlichen, schimpften, zitterten, lachten und witterten die Figuren auf der Bühne, unterlegt von den verspielten als auch Unheil verkündenden Klängen Prokofjews. Mit dieser Aufführung Gartenidyll der Kartäuserkirche sorgten die Pantomine-Darstelller für staunende Augen bei Groß und Klein.

Kindgerechtes Theater
Die zeitlose Story um das vergebliche menschliche Streben nach Sicherheit und Zähmung der Natur zeigte kindgerecht auf, wie nah Freiheit, Unfreiheit, Freude, Schrecken, reflektiertes und instinktives Verhalten in einer Welt, die sich nicht in absolute Kategorien wie „Gut“ und „Böse“ einteilen lässt, beieinanderliegen.

Text: Thomas Dahl
Foto(s): Thomas Dahl