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Paulushaus: Menschen mit Psychiatrieerfahrung bereiten sich auf Weihnachten vor

„Wir sind alles Engel
mit nur einem Flügel,
um gemeinsam fliegen zu können,

müssen wir uns umarmen“.

Dieser kleine, lyrische Eintrag bildet Station zwei des Fürbittbuchs im Paulushaus. Paulushaus, das ist eine ökumenische Einrichtung für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung. In Anlehnung an eine Andachtsform, die ihre Anfänge in der frühen Pilgertradition Jerusalems hat, haben die katholische und evangelische Seelsorge der psychiatrischen Klinik in Köln-Merheim einen Stationsweg geschaffen, alle Texte sind Gebete, die von den Kranken oder ihren Besuchern in das Fürbittbuch geschrieben wurden. Jeder konnte die Gebete dort lesen, und im Gottesdienst wurden sie in die Fürbitte aufgenommen.
Dass Menschen im Paulushaus einander Zeit und Raum zu lassen verstehen, zeigt sich beim Betrachten der Internet-Seiten eindeutig: Auf der Eingangs-Seite etwa findet sich ein Zitat von Hilde Domin:
„Dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand
hinhalten“

Das Paulushaus bietet etwa eine Schreibwerkstatt für Frauen an: Hier soll die heilsame Kraft der Sprache erfahren werden, die Ergebnisse aus der Entdeckung von Schreiblust und Kreativität werden im Rahmen einer Lesung am Mittwoch, 17. Dezember, um 19 Uhr vorgestellt.

Die Advents- und Vorweihnachtszeit spielen im Programm des Paulushauses in vielfältiger Form eine Rolle: Der Einkehrtag zum Advent, am Dienstag, 2. Dezember (9.30 bis 17 Uhr) beschäftigt sich mit einem Vers aus Jessaja: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht!“ Credo dieser wie aller anderen Veranstaltungen ist „Advent ist nicht Geschichte sondern Gegenwart“.

So auch beim Adventskränze-Gestalten, immer freitags, am 14. und 28. November, von 14.30 Uhr – 16.30 Uhr: „Am ersten Nachmittag wollen wir uns der Bedeutung des Advents und den adventlichen Bräuchen, unter anderem dem Adventskranz, nähern und werden erste Vorbereitungen für die Gestaltung eines eigenen Adventskranzes treffen. Der zweite Nachmittag konzentriert sich auf das Herstellen bzw. Gestalten des eigenen Adventskranzes und mündet in einen meditativ-besinnlichen Abschluß. Teilnahme an beiden Nachmittagen erwünscht. Eigenbetrag für Materialkosten: 4,00 Euro.“
„In meiner Mitte ruhen“, heißt ein Angebot, das sich mit meditativem Malen zu Bildern und Texten von Konrad Folkmann am Mittwoch, 12. November, von 15 bis 17.30 Uhr beschäftigt: „In meditativen Bildern und Texten drückt Konrad Folkmann seine Verbundenheit mit der Welt, die ihn umgibt, aus. Denn er sagt: ‚Wenn ich in mir ruhe, bin ich überall zu Hause. Meine Existenz ordnet sich wie konzentrische Kreise um meine Mitte.‘ Deshalb wählt er gerne das Mandala als meditative Form. An diesem Nachmittag sind die TeilnehmerInnen eingeladen, sich auf ihre eigene Mitte zu konzentrieren und ein Mandala auszumalen. Die Texte und Bilder von Konrad Folkmann und meditative Musik werden sie dabei begleiten und unterstützen“

Wer sich für eines dieser Angebot – oder das Paulushaus allgemein – interessiert, kann hier Kontakt aufnehmen. Für die Kurse ist eine Anmeldung  erforderlich.

Text: AL/Paulushaus
Foto(s): Paulushaus