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Ordination von Dr. Reinhard Voppel in der Johanneskirche in Köln-Porz.

Dr. Reinhard Voppel – Verkündigung mit Orgel und Predigt

Zwei Jahre Ausbildung hat er hinter sich, jetzt darf er auch predigen und Amtshandlungen vornehmen: Dr. Reinhard Voppel ist in der Johanneskirche durch Andrea Vogel,  Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, in Köln-Porz als Prädikant ordiniert worden. Voppel gestaltet seit vielen Jahren Gottesdienste in der Ev. Kirchengemeinde Köln-Porz an der Orgel musikalisch mit und leitet den Spiel- und Singkreis der Gemeinde. Als Prädikant darf er jetzt – ohne Theologie studiert zu haben – eigenständig Gottesdienste halten, Abendmahlsfeiern leiten und seelsorgerlich tätig sein. Menschen taufen, trauen und beerdigen darf Voppel von nun an ebenfalls. „Sein Orgelspiel und seine neuen Aufgaben als Prädikant sind vergleichbar: Beide dienen der Verkündigung“, sagte Superintendentin Vogel beim Ordinationsgottesdienst.

Die Reihen der Johanneskirche waren gut gefüllt mit Voppels Freunden, Wegbegleitern und Porzer Gemeindemitgliedern. Der Flötenkreis und der Chor sorgten für eine festliche Atmosphäre bei der Feier, die zugleich der erste Gottesdienst im Advent dieses Jahres in Porz war. In seiner ersten Predigt als frisch gebackener Prädikant wählte Voppel „die Zeit des Wartens“ zum Thema. Natürlich im christlichen Sinne des Wartens auf die Ankunft des Messias im Advent. Aber auch für Voppel persönlich spielte Wartezeit auf dem Weg in das Amt eine Rolle: Das Presbyterium seiner Gemeinde hatte schon im Mai 2014 beim Kirchenkreis beantragt, ihn zum Prädikanten zu berufen. Er musste sich allerdings gedulden, bis Kapazitäten frei wurden, ehe er mit der Ausbildung beginnen konnte. Mit seinen Prädikantenmitanwärtern lernte er unter anderem, wie er Bibeltexte methodisch erarbeitet, Predigten ausarbeitet, Gottesdienste vorbereitet und Seelsorgegespräche führt. Unter Anleitung seiner Mentorin Pfarrerin Ingrid Kibilka predigte er während dieser Zeit auch schon in Gottesdiensten.

Durch Prädikanten wie Voppel möchte die Evangelische Kirche auch alternative Sichtweisen als die, der studierten Theologinnen und Theologen in die Gottesdienste einbringen. Voppel ist hauptberuflich Rechtsanwalt in einer Kölner Kanzlei, spezialisiert auf Bau- und Architektenrecht. „Die Erfahrungen aus anderen Berufen und Lebenswelten sind eine echte Bereicherung“, sagte Superintendentin Vogel. Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch hat mit 40 Prädikanten mit die meisten Laienprediger in der ganzen Evangelischen Kirche im Rheinland. Voppel wird in Zukunft vor allem im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch als Leiter von Gottesdiensten eingesetzt. Er schätzt, dass er einmal im Monat als Prädikant tätig sein wird, die Kirchenmusik wird er deshalb aber nicht schleifen lassen: „Ich spiele sehr gerne Orgel und habe in der praktischen Ausbildung gelernt, dass ich genauso gerne im Talar vor der Gemeinde stehe“, sagte Voppel.

Text: Julius Fiedler
Foto(s): Julius Fiedler