Mit einem blauen Sofa will die Diakonie Arbeitsgemeinschaft (AG) Köln soziale Probleme in der Stadt aufzeigen und Lösungen diskutieren. Die neue Kampagne „Jetzt schlägt´s 13! …auf dem 'Blauen Sofa'“ stellte der Geschäftsführende Ausschuss der Diakonie AG Köln bei einem Pressegespräch im Haus der Evangelischen Kirche vor. Stadtsuperintendent Rolf Domning begrüßte zu diesem Anlass das Diakonische Werk Köln und Region, das seit Juli mit Geschäftsführung und Beratungsangeboten im Haus der Evangelischen Kirche angesiedelt ist: „Diakonie und Kirche sind mit dem lang geplanten Umzug zusammengerückt und befruchten sich hier jetzt auf kurzen Wegen gegenseitig.“ Die Diakonie sei eine „Wesensart der Kirche“, so Domning, „ohne Diakonie können wir keine Kirche sein.“
„Wir gestalten das soziale Köln mit“
Als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege vertritt das Diakonische Werk Köln und Region alle diakonischen Träger in Köln, im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Rhein-Erft-Kreis. Nach einem Gesetz der rheinischen Landeskirche sind die diakonischen Träger aufgefordert, sich auf regionaler Ebene zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzuschließen. Allein die Diakonie AG Köln umfasst 96 verschiedene Träger – vom gemeindeeigenen Hospizverein bis hin zur Diakonie Michaelshoven. Insgesamt sind 5000 Mitarbeitende bei einem der diakonischen Träger in Köln beschäftigt. Mehr als 2500 Frauen und Männer engagieren sich hier ehrenamtlich.
Ein blaues Sofa mitten in der Stadt
„Wir gestalten das soziale Köln mit“, sagte Helga Blümel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Köln und Region. „In der Diakonie AG diskutieren wir die soziale Großwetterlage und beobachten die Entwicklungen im sozialen Bereich.“ Da die Diakonie aber nicht nur klagen wolle, sei die Idee vom „Blauen Sofa“ entstanden. Das "Blaue Sofa" soll zwei bis dreimal im Jahr mitten in der Stadt stehen. Darauf sitzend reden Betroffene, Mitarbeitende und Verantwortliche aus der diakonischen Praxis über ihre Erfahrungen und Wünsche. Die Themen reichen vom Ausbildungsmarkt über Flüchtlingsunterbringung bis zur Altersarmut, von Inklusion und Langzeitarbeitslosigkeit bis zum Fachkräftemangel in Kindergärten und in der Altenpflege. Der erste Termin steht schon fest: am 12. Mai kommt das "Blaue Sofa" im Rahmen eines bundesweiten „Pflegeaktions-Tages“ zum Einsatz, um Passanten auf Probleme in der Altenpflege aufmerksam zu machen.
RheinBerg hat jetzt einen zentralen Ansprechpartner für diakonische Arbeitsfelder
Im Rheinisch-Bergischen Kreis haben diakonische Träger und evangelische Kirchenkreise die Gründung einer regionalen Arbeitsgemeinschaft Diakonie RheinBerg gefeiert. Das Kreisgebiet umfasst neun Kommunen – von Rösrath bis Wermelskirchen. Auf diesem Gebiet befinden sich vier Diakonische Werke, darunter auch das Diakonische Werk Köln und Region, und die vier evangelischen Kirchenkreise Köln-Rechtsrheinisch, Lennep, Leverkusen sowie An Sieg und Rhein. Im Kreisgebiet gibt es 64 diakonische Mitgliedseinrichtungen, die zusammen rund 2.200 Fachkräfte beschäftigen. Nach einem zehnjährigen Findungsprozess hat die regionale Arbeitsgemeinschaft RheinBerg nun eine gemeinsame Geschäftsstelle mit einem Ansprechpartner – und damit ein Gesicht, eine Hausnummer und eine Telefonnummer. Das gemeinsame Büro, das sich derzeit in Bergisch Gladbach befindet, „will ein eindeutiges Gegenüber für Partner aus Politik und Verwaltung sein“, sagt Andreas Reball-Vitt. Er arbeitet als Regionalbeauftragter für RheinBerg beim Diakonischen Werk Köln und Region und ist der amtierende Sprecher der Diakonie AG RheinBerg. Diese Sprecherfunktion soll alle zwei Jahre durch einen anderen Vertreter der beteiligten Diakonischen Werke wahrgenommen werden. Die Angebote aller diakonischen Träger im Rheinisch-Bergischen Kreis und Lindlar sind auch im Internet zu finden, nach Kommunen und plausiblen Stichworten sortiert unter www.diakonie-im-rheinisch-bergischen-kreis.de
Foto(s): Melani Köroglu