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Feierliche Eröffnung der Erlöserkirche Weidenpesch mit Präses Dr. Thorsten Latzel am Samstag

Die Gemeindeglieder und die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils haben die Räume der neuen Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, bereits seit dem Sommer „erobert“. Nun lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch unter dem Motto „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“ zur offiziellen Eröffnung (Widmung) am Samstag, 26. November, 14 Uhr, ein. In einem feierlichen Gottesdienst predigt Pfarrer Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Anschließend findet ein Empfang statt. Am nächsten Tag, Sonntag, 27. November, 10.45 Uhr bis 15 Uhr, sind Interessierte zu einem Tag der offenen Tür mit Führungen zur vollen Stunde, einem Adventsbasar sowie Mittagssuppe und Adventscafé eingeladen. Musikalische Beiträge runden den Tag ab. Um Anmeldung unter Telefon 0221/74590333 wird gebeten.

Ein Interview mit Superintendent Markus Zimmermann:

Die Entscheidung war im Jahr 2012 gefallen, am 27. April 2020 haben die Arbeiten an der neuen Erlöserkirche begonnen. Nun findet die Widmung statt. Worauf freuen Sie sich künftig besonders?

Superintendent Markus Zimmermann.

Markus Zimmermann: Ich bin sehr dankbar und auch ein wenig stolz, dass wir es als relativ kleines Presbyterium mit der Rückenstärkung der Gemeinde geschafft haben, unsere Ideen und Pläne für eine zukunftsangemessene Gemeindestruktur umzusetzen. Wir haben eine „Hauskirche“ geschaffen, wo alles, was uns wichtig ist, eng zusammenliegt: Der Kirchraum, die Gemeinderäume, die jetzt um eine Gruppe erweiterte dreigruppige Kita und die insgesamt neun Wohnungen. Unser neues Gebäude bietet viele Möglichkeiten für Begegnungen und eine bunte Gemeinschaft. Unser Traum von der Kirche mit offenen Türen zum neuen Sehen und Hören und Fenstern zum Himmel ist wahr geworden. Schon in den ersten Wochen stellen wir fest: Hier ist viel los, hier wird gebetet, gefeiert, geplant, gesungen, gesprochen, gewohnt und gelebt. Menschen aus allen Generationen kommen hierhin oder wohnen hier sogar. Auf die Vielfalt, auf die Menschen aller Generationen, auf Buntheit und Gastfreundschaft freuen sich meine Frau, Pfarrerin Susanne Zimmermann, unsere Kollegin Christina Schlarp und ich gemeinsam mit allen, die sich in unserer Gemeinde engagieren.

Was ist für Sie das Besondere an der neuen Erlöserkirche?

Markus Zimmermann: Nicht nur der Kirchraum selber, sondern das gesamte Zentrum ist architektonisch hervorragend gelungen. Alles passt, und das auf einem kompakten Grundstück. Der Kirchraum selbst ist – wie es meine Frau auch in ihrem Kirchenführer geschrieben hat – Programm: Der gläserne Altartisch mit der in ihm eingelassenen Taufschale steht in der Mitte des Raumes. Die Gemeinde versammelt sich um Jesus Christus, der in Wort und Sakrament nahe kommt. Der Kirchraum lädt – gut evangelisch – zur Kommunikation der mündigen Gemeinde ein. Deutlich wird so auch, dass die Gemeinde miteinander Gottesdienst feiert. Ein weiteres Highlight ist auch die gute Akustik im Kirchraum. Trotz eines völlig neuen Raumgefühls für die Gemeinde verfügt der Kirchraum auch über einen hohen Wiedererkennungwert: Wesentliche Elemente aus unseren früheren Kirchen haben in ihm eine neue Heimat gefunden, wenn auch umgestaltet und mit einer neuen Wirkung.

Einige Bestandteile der alten Kirche wurden auch in die neue Kirche integriert. Um welche handelt es sich dabei und welche Bedeutung hat dies?

Markus Zimmermann: Selbstverständlich laden die insgesamt sechs Glocken der alten Erlöserkirche auch zum Gottesdienst in der neuen Kirche ein. Sie sind jetzt in einem neuen Kirchturm beheimatet. Die Orgel aus der Philipp-Nicolai-Kirche ertönt auch wieder, nun in unserer neuen Erlöserkirche. Aus den alten Kirchen haben wir auch einige Fenster mitgenommen: Aus der Mauenheimer Philipp-Nicolai-Kirche zwei Fenster der Künstlerin Elfriede Fulda mit Motiven aus den Chorälen Philipp Nicolais sowie aus der alten Erlöserkirche die Medaillons zur Schöpfung, die seinerzeit in den 50er Jahren von dem Künstler und damaligen Presbyter der Gemeinde, Herbert Schuffenhauer, hergestellt wurden. Sie sind nun in das wunderschöne neue Fenster integriert, das von der Künstlerin Gabriele Wilpers geschaffen wurde und die Gottesdienstgemeinde den Blick zum Himmel eröffnet. Das alte Holzkreuz mit seinem markanten Riss, das hinter dem Altar in der Philipp-Nicolai-Kirche hing, wurde von Frau Wilpers bearbeitet: Einzelne Holzbalken schweben jetzt im gläsernen Altartisch und in der gläsernen Kanzel. Aus dem schweren Kreuz ist ein Auferstehungs- und Erlösungsmotiv geworden. Der Riss wurde vergoldet. Dieses Kreuz verschweigt nicht das Leiden, aber es weist uns – zumal in der Erlöserkirche – auf die uns von Gott verheißene Zukunft hin.

Modern und fortschrittlich: Mit der neuen Erlöserkirche können Sie gut gerüstet in die Zukunft blicken. Woran merken Sie das besonders?

Markus Zimmermann: Endlich haben wir ein Gebäude, das heutigen Anforderungen entspricht: Die bodentiefen Fenster in der Kita, den Gemeinderäumen und den Wohnungen schaffen Licht und Transparenz. Die Barrierefreiheit in allen Räumen ist ebenso selbstverständlich wie der hohe energetische Standard des Gebäudes einschließlich der Dachbegrünung, einer hervorragenden Dämmung, eines Blockheizkraftwerkes sowie der Möglichkeit für die Mieterinnen und Mieter, auf den Parkplätzen Wallboxen zum Aufladen der Elektroautos aufzustellen. Fahrradparkplätze gehören natürlich auch dazu. Was als Nächstes noch kommt, ist die Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Neben diesen wichtigen äußeren Elementen sind uns die inhaltlichen und konzeptionellen Möglichkeiten sehr wichtig. So lädt auch der geräumige Vorplatz dazu ein, Feste zu veranstalten und die Menschen im Veedel einzuladen.
www.kirche-mauwei.de

Text: Frauke Komander
Foto(s): Monika Nonnenmacher, Susanne Zimmermann, Christoph Stein