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Offiziell eingeweiht: Stele erinnert an Meister Eckhart, Albertus Magnus und Thomas von Aquin, Mönche des 13. Jahrhunderts

Ein echter „Hingucker“ ist die Stele vor der Seniorenresidenz. Dort, wo von 1880 bis 1998 die Kölner Hauptpost und vorher ein Dominikanerkloster stand, erinnert die Stele mit umfangreichen Texten an die Dominikanermönche Meister Eckhart, Albertus Magnus und Thomas von Aquin, die allesamt im 13. Jahrhundert in dem Kloster gelebt haben.


Fünfeckige Stele erzählt Geschichten von Menschen
Eine Touristengruppe aus Fulda, die an der Komödienstraße aus ihrem Bus gestiegen und dann wohl in die falsche Richtung gelaufen war, umringte jedenfalls die fünfeckige Stele und las aufmerksam die Texte über die Mönche, die Geschichte des Klosters und über die Hauptpost. „Das ist ja wirklich interessant. Ich hätte nicht gedacht, wie hautnah man hier die Religionsgeschichte erfahren kann“, erklärte eine Dame aus Fulda: „Da kommt man ja schon ins Grübeln darüber, was hier von 800 Jahren gewesen ist. Da waren die drei ja wohl richtig berühmte Leute.“

Initiativgruppe bildete sich in der Melanchthon-Akademie
Zuvor hatten in einer kleinen Feierstunde Ernst Fey, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Pfarrer Marten Marquardt, Leiter der Melanchthon-Akademie, der Architekt Professor Peter Busmann und etliche Gäste die Stele offiziell „abgenommen“. Fey lobte Marquardt und Busmann, ohne deren „unermüdlichen“ Einsatz das Projekt niemals zum Abschluss gekommen wäre. Eine Initiativgruppe, die sich für den Bau der Stele einsetzte, hatte sich 2004 gebildet während einer Tagung der Melanchthon-Akademie zum Thema „Die Vernunft der Mystik“.

Würdiger Ort des Andenkens
Bei einem Spaziergang der Teilnehmenden unter der Leitung von Busmann zum Thema „Mystische Orte in Köln“ hatte der Architekt im Keller der Seniorenresidenz an das ehemalige Kloster erinnert. Daraufhin hatte die Gruppe spontan beschlossen, einen würdigen Ort des Andenkens zu schaffen. Busmann zeichnet auch verantwortlich für die technische Planung der 2,15 Meter hohen Stele, die grafische Gestaltung hat der Kölner Grafiker Hermann Vogel übernommen.

Zahlreiche Sponsoren konnten gewonnen werden
Marten Marquardt hat sich um die Finanzierung der Stele verdient gemacht. Er konnte schließlich genügend Sponsoren finden, die bereit waren, insgesamt 10.000 Euro aufzubringen. Beteiligt haben sich Privatleute, aber auch Banken, Bauunternehmen, ein Lions-Club und der Haus- und Grundbesitzerverein. Alle Beteiligten zeigten sich bei der Besichtigung sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Und entgegen mancher Befürchtungen hat es bis heute kein Graffiti-Sprayer gewagt, die Stele zu beschmieren. So gesehen ist die dabei, auch ein „mystischer Ort“ zu werden.

Im Februar 2007 fehlte noch das Geld für die Stele. Darüber und über das gesamte Vorhaben gab es einen detaillierten Bericht. Hier nachzulesen.


Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann