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Ökumenisches Abendgebet in der Antoniterkirche zum Auftakt der 40. Interkulturellen Woche in NRW

Mit einer herzlichen Begrüßung eröffnete Diakonin Anne Geburtig das ökumenische Abendgebet unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ in der Kölner Antoniterkirche, und damit auch die 40. Interkulturelle Woche in NRW.

„Ich freue mich, dass der Chor der Indonesischen Gemeinde uns heute musikalisch begleiten wird und Pastor Odon Beteyo aus der Afrikanischen Gemeinde Zion die Predigt hält. Als Leiterin des Ökumenischen Abendgebets lade ich sie alle im Anschluss zu einem gemeinsamen Essen in das Gemeindehaus ein. Dabei wollen wir miteinander ins Gespräch kommen und uns näher kennenlernen“. Musikalisch wurde das Abendgebet auch von der aus Nordsumatra stammenden Theatergruppe PLOt bereichert.

Einsatz der Kirchen für Flüchtlinge und Migranten
„Nach 40 Jahren sind die Interkulturelle Woche und ihre Anliegen aktueller denn je“, betonte Thomas Simatupang, Mitglied der indonesischen Gemeinde PERKI. „Begegnung, Teilhabe, Integration“, lautet das bundesweite Motto der Interkulturellen Woche. Simatupang zitierte aus dem gemeinsamen Wort der Kirchen: „Wir treten Rassismus und allen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschieden entgegen. All dies widerspricht dem christlichen Glauben und der Nächstenliebe. Wir verkennen nicht: Es gibt – zuweilen auch schwierige – Herausforderungen im Zusammenleben von Menschen verschiedener ethnischer, kultureller, sprachlicher und religiöser Herkunft und Identität. Aber sie müssen konstruktiv und würdig ausgetragen werden.“

Das kirchliche Engagement sei aber noch tiefer gegründet: „Wir setzen uns für die Flüchtlinge und Migranten ein, weil die Sorge um die Schwächsten und die Fremden zum Kern des Christseins gehören.“ Unterzeichner des gemeinsamen Wortes sind Professor Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, und Metropolit Dr. h. c. Augoustinos, Vorsitzender der orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland.

„Nehmet euch untereinander auf“
Im Anschluss an diese Verlautbarung wurde in sieben verschiedenen Sprachen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer (15, 1-7) gelesen. „Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit tragen und nicht gefallen an uns selber haben“, wurde Paulus zitiert, und weiter: „Darum nehmet euch untereinander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen zu Gottes Lobe“. Auch die Fürbitten, vorgetragen im Altarraum, wurden auf Englisch, Französisch, Indonesisch, Japanisch und Deutsch vorgetragen. Das Vaterunser konnte jeder in seiner eigenen Sprache beten.

Zum Römerbrief predigte auch Odon Beteyo von der Afrikanischen Gemeinde Zion (Communauté Africaine Sion) und ermahnte die Zuhörenden, sich der Schwachen und Ausgegrenzten anzunehmen. Wer drei paar Schuhe habe, müsse davon eins abgeben, erklärte Beteyo.

Viele waren festlich gekleidet
Etwa 100 Christinnen und Christen unterschiedlicher Herkunft nahmen an dem Ökumenischen Abendgebet teil – viele festlich gekleidet. Eingeladen hatte der Internationale Konvent Christlicher Gemeinden in Köln (IKCGK) und Diakonin Geburtig, verantwortlich für das Ökumenische Abendgebet, das sie seit 25 Jahren begleitet und seit zehn Jahren leitet. Die Mitglieder des IKCGK kommen aus aller Welt – aus dem Kongo, aus Nigeria, den Niederlanden, mehreren arabischen Ländern, aus Deutschland, Indonesien, Finnland und Japan.

Geselliges Miteinander zum Abschluss
Im Anschluss an den einstündigen Gottesdienst erfreuten sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher an den kulinarischen Genüssen der indonesischen, afrikanischen und japanischen Küche. Musik und Gesang gehörten dazu. Die afrikanische Gemeinde aus Bonn begeisterte mit einladenden Klängen, viele sangen und tanzten mit. Und am Ende des Abends verabschiedeten sich viele mit einem herzlichen Dank für den Gottesdienst und den gelungenen Abend.

Text: Bettina Emmerich
Foto(s): Bettina Emmerich