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Ökumenischer Kreuzweg der Jugend: „Im Fokus: Das Kreuz“

"Im Fokus: Das Kreuz", so lautet der Titel des Ökumenischen Kreuzweges der Jugend 2015. Leid und Tod zu "fokussieren“ ist ambivalent: Es kann Aufmerksamkeit auf den Leidenden lenken, es kann ihn zugleich aber auch bloßstellen; es kann zum Verändern und Helfen ermutigen oder zum Ergötzen verführen.

Der Ökumenische Jugendkreuzweg (ÖJKW) korreliert das Heute unserer Gesellschaft und des eigenen Lebens mit dem Kreuzweg und dem Tod Jesu; denn wirkliche Begegnung von uns Menschen miteinander kann erst aus dem Mut erwachsen, einander auf den Kreuzwegen des Lebens dorthin zu begleiten, was uns im Innersten erfüllt: Die Begegnung mit der Liebe jenes Gottes, der vom Tod zum Leben führt.

Die Kreuzwegstationen entstammen einer Gestaltung von Kupferblechen, die ehemals die Kirchtürme der alten Stiftskirche in Bücken, Niedersachsen zierten. Zeit und Gewalt haben sie patiniert. Die Kraft und Ruhe der Fotografie der sieben Kreuzwegestationen fokussiert in diesem Jahr den besonderen Kontrast zu Medien unserer Zeit, zu den Subjektivitäten des TV, den starren Fotos und Nachrichten der Magazine und Zeitungen; dem allgegenwärtigen Flirren des Internets.

Der Ökumenische Jugendkreuzweg in Köln beginnt am Freitag, 27. März, um 18 Uhr an der Antoniterkirche, Schildergasse 57. Jugendpfarrer Werner Völker spricht von einem anspruchsvollen Themenfeld, das Leid, Tod und Schuld beinhalte. „Jugendliche bekommen die Möglichkeit, sich in einem relativ kurzen Zeitraum intensiv mit diesen Themen zu beschäftigen – an vier Stationen an unterschiedlichen Orten“, so Völker. Man knüpfe dabei an die Erfahrungswelt der Jugendlichen an, die das Gefühl, sich beschwert zu fühlen, aus dem eigenen Erleben kennen würden. Manche trügen Lasten, ohne sie jemals freiwillig übernommen zu haben. Hier gebe es Parallelen zur Leidensgeschichte Jesu, der gefangen genommen und gekreuzigt worden ist. Der Jugendkreuzweg gelinge vor allem durch die sorgfältig ausgewählten Stationen, an denen Leid und Tod konkreter würden. Besucht werden unter anderem die Gedenkstätte im Klingelpützpark (ein Ort, an dem früher ein Gefängnis stand) und eine Polizeistation. Der Weg endet in der katholischen Kirche St. Ursula.

Ein Info-Journal und zahlreiche weitere Materialien gibt die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle der Evangelischen Jugend in Deutschland und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend heraus.

Text: Alexander Bothe
Foto(s): ÖJKW