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Die ökumenische Partnerschaftsvereinbarung wird unterzeichnet

Ökumenische Zusammenarbeit gestärkt: Ein Interview mit Pfarrer Klaus Eberhard über die neue Partnerschaftsvereinbarung im Kirchenkreis Köln-Süd

Am vergangenen Samstag (am 29.06.2024) unterzeichneten die Kirchengemeinden Bayenthal, Zollstock und Raderthal gemeinsam eine Partnerschaftsvereinbarung, die eine vertiefte ökumenische Zusammenarbeit in der Region stärken soll. Wir sprachen mit Pfarrer Klaus Eberhard über die Entwicklungen der letzten Jahre und die Bedeutung dieser neuen Vereinbarung.

Pfarrer Klaus Eberhard

Gemeinsamkeiten und Zusammenarbeit

„Die Zusammenarbeit hat sich sehr gut entwickelt“, erklärt Pfarrer Eberhard. Neben den üblichen ökumenischen Gottesdiensten in Schulen und Seniorenzentren sowie Andachten, gab es Veranstaltungen zu verschiedenen Themen und gelungene Aktionen wie das ökumenische Pilgern am Reformationstag zwischen den katholischen und evangelischen Kirchen vor Ort. „Das Pilgern per Fahrrad zum Altenberger Dom im September letzten Jahres war ein wunderbarer Tag mit viel Gemeinschaft – Führung, Andacht, gemeinsames Mittagessen, Spiele und mehr“, fügt er hinzu.

Viele Aktionen werden gemeinsam mit allen Gemeinden vor Ort durchgeführt: den evangelischen Gemeinden Bayenthal, Zollstock und Raderthal sowie den katholischen Gemeinden am Südkreuz. „Nicht zu vergessen ist der alljährliche Weltgebetstag, der eine gute Tradition hat“, betont Eberhard. Über diese Aktionen hinaus sind persönliche Beziehungen gewachsen, insbesondere zu den Gemeindereferentinnen und Pastoralreferentinnen, die auch beim Festgottesdienst anwesend waren.

„Der Wunsch nach einer gemeinsamen Partnerschaftsvereinbarung entstand in den ökumenischen Arbeitskreisen und im Konveniat“, so Eberhard. Der Hintergrund war das zehnjährige Jubiläum, bei dem es damals nur einzelne Partnerschaftsvereinbarungen mit den jeweiligen evangelischen Gemeinden gab. „Da alle drei evangelischen Gemeinden nun intensiv in einer Regionalkooperation eingebunden sind, ergab eine gemeinsame Partnerschaftsvereinbarung Sinn und ist deutlich praktikabler zu handhaben, als wenn Einzelvereinbarungen abgeschlossen werden“, erläutert Eberhard weiter.

Für Musik sorgte u. a. Kreiskantor Samuel Dobernecker

Was bedeutet die gemeinsam unterzeichnete Partnerschaftsvereinbarung für die Ökumene vor Ort und wie sieht die Zusammenarbeit in der Region aus?

„Wir setzen damit nach außen ein Zeichen, was sich auch im ökumenischen Festgottesdienst am Samstag, den 29. Juni, in der Philippuskirche und den Gesprächen danach auf dem Kirchvorplatz zeigte“, erklärt Pfarrer Eberhard. „Wir verpflichten uns zur Ökumene, zu konkreten Aufgabenfeldern und lassen zugleich den Freiraum für neue, aktuelle und spontane Aktionen.“

Ein Beispiel dafür ist die ökumenische Friedensandacht anlässlich des zweiten Jahrestages des Angriffskrieges auf die Ukraine, die gemeinsam mit allen drei evangelischen Gemeinden, der katholischen Kirche und auch der koreanischen Han Bit Gemeinde vor Ort stattfand. „Durch die Vereinbarung denken wir größer und nicht nur jeder für sich“, fügt er hinzu.

Ziele und Wünsche

Auf die Frage, was er sich für die nächsten Jahre in Bezug auf die Ökumene wünscht und welche langfristigen Ziele und Projekte geplant sind, antwortet Pfarrer Eberhard: „Mein Wunsch ist, dass wir über die Partnerschaftsvereinbarung hinaus noch mehr gemeinsam machen – Synergieeffekte nutzen, einander noch besser kennenlernen und alle möglichen Gemeinden vor Ort einbeziehen.“ Dabei denkt er nicht nur an die klassisch landeskirchlichen evangelischen und katholischen Gemeinden, sondern auch an Gastgemeinden mit Migrationshintergrund wie die Han Bit Gemeinde, die hier schon seit Jahrzehnten sehr gute Arbeit leistet und viel in die Ökumene einbringen kann. „Bei allen Herausforderungen, die durch unterschiedliche Kultur, Frömmigkeit und Gottesdienstverständnisse entstehen, sehe ich darin ein großes Potenzial und eine große Bereicherung“, betont Eberhard.

Ökumene ist für ihn nicht nur auf die katholische und evangelische Kirche begrenzt, sondern strahlt eine Weite und Offenheit aus. „Den Blick dafür zu öffnen und zu sehen, welche vielfältigen Gemeinden es um uns herum gibt und mit wem wir gemeinsam etwas machen können, halte ich für gut und wichtig“, erklärt er. Ein Beispiel dafür ist der alljährliche internationale Pfingstgottesdienst am Pfingstsonntag mit der Han Bit Gemeinde, einer persisch-christlichen Gemeinde und vor einigen Jahren sogar mit einer christlichen japanischen Gemeinde.

Konkrete Planungen für die Zukunft umfassen zwei Veranstaltungen zum Thema Demenz und zum theologischen Thema „1700 Jahre ökumenisches Konzil von Nizäa“ im Jahr 2025 sowie eine weitere Aktion Pilgern per Fahrrad, wobei der Termin noch nicht feststeht.

Partnerschaftsvereinbarung

Die Partnerschaftsvereinbarungen vor der Unterzeichnung

Die Partnerschaftsvereinbarung kann hier heruntergeladen werden.

Alle Fotos von Boris Raab sehen Sie hier:

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Text: APK
Foto(s): Boris Raab