„Die Ökumene ist unser Projekt der Zukunft“, sagte Pfarrer Otmar Baumberger mit Blick auf das diesjährige Motto des Festkomitees Kölner Karneval „Zokunf – mer spingkse wat kütt“. Ökumenisch feierten rund 400 evangelische und katholische Christen „un andere Jecke“ zum zwölften Mal einen Gottesdienst zur Sessionseröffnung in der evangelischen Christuskirche in Dellbrück. Zum ersten Mal dabei war Pfarrer Franz Josef Wimmer von der katholischen Pfarrgemeinde. Gleich nach dem Gottesdienst wolle er einen Brief aufsetzen: „Leever Jott, he is et esu voll – mer müsse uns schamme“, räumte er angesichts des vollbesetzten Gotteshauses ein, fügte aber gleich schmunzelnd hinzu: „dun mer ävver nit.“
Pfarrer Baumberger wagte Blick in die Zukunft
In seiner Predigt versprach Baumberger, mit roter Lesebrille im Stile des FC-Trainers Peter Stöger, dass es mit dem 1. FC Köln in Zukunft weiter aufwärts gehe. Dreimal schon habe er Kerzen im Kölner Dom vor einem FC-Spiel aufgestellt. „Weil der FC dann immer gewonnen hat, habe ich damit wieder aufgehört, sonst müsste ich ja noch katholisch werden.“
Für die Zukunft der Kirchen versprach Baumberger weitere ökumenische Projekte vor Ort und auch im Rheinland. Für die Neuauflagen der Gesangbücher – katholisches Gotteslob und evangelisches Gesangbuch – schlug er auch kölsche Lieder vor.
Kindertanzgruppen und Vereine gestalteten den Gottesdienst mit
Dass sich kölsches Liedgut für den Gottesdienst eignet, zeigte die Gemeinde beim gemeinsamen Gesang: „Du bes dä Här“ stimmte sie auf die Melodie von „Du bes die Stadt“ von den Bläck Fööss an, begleitet von dem Dudelsack der Kapelle „Bloß mer jet“ und Ulli Hübner an der Orgel. Die Kindertanzgruppe „Schnäuzerpänz“ ließ zu Sambarhythmen die Hüften kreisen und auch die „Kajuja-Küken“ schwangen die Tanzbeine. Vertreter zahlreicher Dellbrücker Vereine und der Freiwilligen Feuerwehr standen mit ihren Plaggen wieder in dem noch weihnachtlich geschmückten Altarraum.
Rote Nase, dicke Trumm, Beffchen rut-wieß
Am Ende des kölschen Gottesdienstes zogen Pfarrer Baumberger mit dicker Trumm, sein Kollege Pfarrer Klaus Völkl von der Dellbrücker Pauluskirche, mit rot-weißem Beffchen, und Franz Josef Wimmer, alle drei mit roten Nasen geschmückt, aus der Kirche aus.
Seit 2003 lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide jeweils am ersten Sonntag im neuen Jahr zu dem ökumenischen Sessionseröffnungsgottesdienst in die Christuskirche ein.
Foto(s): Katharina Warkentin