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Noch ein Neubau im Stadtkirchenverband! Wohnhaus mit Amtsbereich für den Pfarrer in Bergisch Gladbach

Vor kurzem erst feierte ein komplett neues Gemeindezentrum im Evangelischen Stadtkirchenverband Köln seine Einweihung, auf der Schmitzhöhe in Lindlar. Die Auferstehungskirche in Sürth-Weiß bekam einen neuen Glockenturm. Und nun schon wieder ein Neubau, diesmal in Bergisch Gladbach-Hebborn.

Klare Linien, klassische Fassade
Schlicht und einfach ist die äußere Erscheinung des Neubaus gegenüber der evangelischen Kirche zum Heilsbrunnen im Bergisch Gladbacher Stadtteil Hebborn. Seit November 2004 dient er Pfarrer Achim Dehmel und seiner vierköpfigen Familie als Wohnhaus mit Amtsbereich. Dominiert wird das Gebäude von klaren Linien. Klassisch sind die weiße Fassade, das rote Ziegeldach, die naturfarbenen Holzfenster. Bauträger der circa 320.000 Euro teuren Immobilie ist der Evangelische Stadtkirchenverband Köln, Mieterin die Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach.

Bauzeit: nur neuneinhalb Monate
Schwierigkeiten habe es weder beim Entwurf noch in der planmäßig verlaufenen Bauzeit gegeben, sagt der allein verantwortliche Architekt Michael Kress von der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH im Evangelischen Stadtkirchenverband Köln. „Mit dem Bau haben wir im Januar 2004 begonnen. Neuneinhalb Monate später stand das Haus.“
Gleichwohl habe die Ausgangssituation eine kleine Herausforderung dargestellt. So musste bei den Planungen nicht nur die Topographie des Grundstücks, sondern auch dessen geringe Breite (circa neun Meter) berücksichtigt werden. Rechts flankiert von einer älteren Doppelhaushälfte, an die Anbaupflicht bestand, und links begrenzt von einer Garagenzeile, misst es circa neun Meter.
Der Amtsbereich, der im Bedarfsfall als Einliegerwohnung vermietet werden kann, ist im Untergeschoss eingerichtet. Erd- und Dachgeschoss bilden den Wohnbereich. „Wir haben das Haus nach ökologischen Gesichtspunkten geplant und realisiert“, so Kress. Beispielsweise wurden die Flachdächer begrünt, eine Regenwassernutzungsanlage installiert und die Wohnräume im Wohnbereich mit Holz- und Linoleumböden versehen. Die wenigen versiegelten Flächen (Hauszugang) wurden an die Regenwasserzisterne angeschlossen, so dass keinerlei Oberflächenwasser direkt der Kanalisation zugeführt wird.

Für den Pfarrer eine „wunderbare Lebenserleichterung“
Das neue, „auf unsere Bedürfnisse abgestimmte“ Domizil empfindet Achim Dehmel als eine „wunderbare Lebenserleichterung“. In dem zuvor bewohnten Haus stand ihm für Amtsgeschäfte nur ein kleines Büro im ersten Stock zur Verfügung. „Das war bereits beim Besuch eines Brautpaares überfüllt.“ Zudem mussten alle Besuchenden erst mal durch den Hauseingang geführt werden.
Dagegen sind im Neubau Wohnung und Amtsbereich über separate Eingänge zu erreichen. Im geräumigen Büro können Besprechungen mit bis zu sieben Personen stattfinden. Da der Raum im Gemeindezentrum begrenzt ist, trifft sich hier sogar eine Kleingruppe der Konfirmanden.

Hier steht sich niemand mehr auf den Füßen
„Innen ist das Gebäude absolut funktionell gestaltet“, stellt Kress fest. Bewohner Dehmel, dessen Familie sich mit Vorschlägen in die Planungen eingebracht hat, kann das nur bestätigen. So ist etwa der Eingangsbereich der Wohnung als großzügige Diele angelegt. Hier steht sich niemand mehr auf den Füßen. „Wenn die Mitglieder unseres Hauskreises oder einer Gemeindegruppe gleichzeitig kommen, haben alle reichlich Platz“, erläutert Achim Dehmel.
„Besonders freut uns, dass es Herrn Kress gelungen ist, ein Haus zu entwerfen, das mit ruhigen und klaren Linien gefällt, und das zwischen dem unruhig gestalteten Nachbarhaus und einem Garagenhof Harmonie herstellt.“ Dazu trage ebenso der diagonale Zugang zum Haus bei. Dessen Lage direkt gegenüber der Kirche zum Heilsbrunnen hat sich inzwischen als „strategisch“ sehr günstig erwiesen. „Obwohl ich zuvor nur fünfzig Meter entfernt gewohnt habe, kommen nun viel mehr Menschen aus der Gemeinde zu mir“, verbindet der Pfarrer mit dem Umzug eine weitere, besonders positive Erfahrung.

Besichtigen? Kein Problem am Tag der Architektur
Im Rahmen der Wochenend-Veranstaltung „Tag der Architektur“ kann das Gebäude (Im Kleefeld 36, 51467 Bergisch Gladbach-Hebborn) am Samstag, 25. Juni, von 10 bis 12 Uhr besichtigt werden.


Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich