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„Nicht verurteilen, aber helfen“ – Aktionswoche zum Thema „Alkohol“ im CJD Frechen

Mit dem Präventionstag ‚Sucht und Alkohol‘ beteiligte sich das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e. V. an der bundesweiten „Aktionswoche Alkohol“, einer Initiative der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing. In zahlreichen Einrichtungen des CJD fanden Aktionen statt, die sich sowohl an die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Ausbildung wie auch an die Mitarbeitenden des Bildungs- und Sozialunternehmens richteten. So bot das CJD Berufsbildungswerk Frechen eine Aktionswoche zum Thema „Alkohol – kenn Dein Limit“, an, dabei wurden von den Auszubildenden gemeinsam mit ihren Pädagogen zahlreiche Aktionen rund um die Themen Alkohol und Alkoholmissbrauch durchgeführt.

Der Arbeitskreis „Drogen/Suchtprävention“ bestand aus Ausbildern, Lehrern und Pädagogen. Er hatte eine Woche lang täglich neue Einzelaktionen für die Auszubildenden und Schüler/Innen organisiert: „In dieser Woche soll nicht nur ein Bewusstsein bei den jungen Leuten für die Gefährdung durch Alkoholmissbrauch geschaffen werden sondern die Gefährdung, besonders am Arbeitsplatz, soll für sie auch erfahrbar und erlebbar werden“, erklärte Helmut Eul, Leiter des Arbeitskreises, das Ziel der Aktionswoche. Die arbeitsplatzbezogenen Gefahren sollten in den Werkstätten des CJD Frechen durch einfache, nicht gefährdende – aber dennoch eindrückliche – Übungen mit Rauschbrillen, die den Konsum von 0,8 und 1,3 Promille Alkohol suggerieren, erlebbar werden.

So erlebten die Auszubildenden zum Beispiel im Garten- und Landschaftsbau, wie es ist, mit solch einer Rauschbrillen eine Schubkarre über den Parcours zu fahren, eine Wand zu streichen, Mauern zu bauen oder ein Glas Wasser einzuschenken. „Das hätte ich nicht gedacht, dass man mit der Rauschbrille, also 0,8 Promille, so daneben reagiert. Alles geht viel langsamer und hier beim Parcours fährt man schnell mal die aufgestellten Kegel um. Das ist ja richtig gefährlich.“, erklärte Markus Köhler im Hochbau, nachdem er mit die Schubkarre über den Parcours balanciert hatte. „Die Mauern sind ja alle schief geworden“, wunderten sich die Auszubildenden im Hochbau beim Mauerbau.

Im Berufskolleg, in der in das Berufsbildungswerk integrierten CJD Christophorusschule, hatten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern eine Ausstellung mit Collagen und Präsentationen zum Thema erarbeitet, die sie in der Aula des Berufsbildungswerkes präsentierten. Dort wurden auch nicht alkoholische Cocktails und Milchshakes angeboten und ein Wissenquiz zum Thema Alkohol durchgeführt, bei dem es als ersten Preis einen Cocktailshaker zu gewinnen gab.

Die Sport- und Gesundheitspädagogik gehöre zu den Kernkompetenzen im CJD, betont Pfarrer Hartmut Hühnerbein, Sprecher des geschäftsführenden CJD Vorstands: „Dabei geht es um einen verantwortlichen Umgang mit dem eigenen Körper.“ Mit dem Präventionstag ‚Alkohol und Sucht‘ wolle das CJD bei wichtigen Problemen nicht weg-, sondern hinsehen, nicht weghören, sondern ansprechen: „Wir wollen nicht verurteilen, aber helfen.“

Drogenbeauftragte Sabine Bätzing hatte die Schirmherrschaft für den Präventionstag im CJD übernommen. „Ich bedanke mich ganz herzlich für die Verantwortung, die hier übernommen wird“, erklärt sie in einem Grußwort. Bätzing spricht von alarmierenden Zahlen: „Im letzten Jahr sind über 23.000 Kinder mit Alkoholvergiftung bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert worden.“ Die Ursachen sieht sie in fehlender Geborgenheit, fehlenden Werten und fehlendem Respekt. Genau hier komme das CJD ins Spiel, um Jugendlichen diese Werte zu vermitteln und Wurzeln zu geben. „Dann brauchen junge Menschen keinen Alkohol“, so die Drogenbeauftragte.

Text: CJD/AL
Foto(s): CJD Frechen