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Neues Begegnungszentrum an der Auferstehungskirche – Paula-Dürre-Haus

Dass mal ein Haus nach ihr benannt wird, hat man Paula Dürre wohl nicht an der Wiege gesungen. Aber es ist tatsächlich passiert. Der neue Anbau an die Ostheimer Auferstehungskirche heißt nun offiziell Paula-Dürre-Haus. Vor allem den älteren Ostheimer Gemeindegliedern war Paula Dürre gut bekannt.

Paula Dürre

Sie betrieb ein kleines Schreibwarengeschäft im Veedel an der Rösrather Straße. Da sie keine Nachkommen hatte, vererbte sie 1967 ihr Zweifamilien-Häuschen der Gemeinde mit der Maßgabe, die Immobilie für bedürftige ältere Menschen zu nutzen. In einem Festgottesdienst, in dem die Fertigstellung des neuen Senioren-Begegnungszentrums gefeiert wurde, forderte Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning die Ostheimer und -heimerinnen auf: „Machen Sie die Angebote im Zentrum zu Ihren Angeboten. Jeder soll das Gefühl haben: Das ist ein Haus für mich.“ Und weiter: „Für dieses Haus stand ein Presbyterium ein, das die Bedürfnisse der älteren Menschen fest im Blick hatte“, fuhr die Pfarrerin fort.

Bauarbeiten

Fest im Blick hatte die Bauarbeiten Wilfried Voigt. Er fungierte ehrenamtlich als Baubeauftragter des Presbyteriums und war im Prinzip jeden Tag vor Ort. Und vor dem Computer. „Ich habe schätzungsweise 1.300 Mails während des Bauprojekts gelesen“, erinnerte er sich. Und verwies auf die Alternativlosigkeit des Anbaus. „Die Auferstehungskirche wurde in den 50er Jahren gebaut. Sie ist nicht barrierefrei. Die Älteren konnten an vielen Veranstaltungen nicht teilnehmen. Es gab keine Sanitäranlagen.“ Das wird jetzt alles anders. Seiner Bestimmung übergeben wurde ein barrierefreier Anbau an die Kirche mit 160 Quadratmetern nutzbarerer Fläche.

Barrierefreier Anbau

Errichtet wurde er in Holz-Fertigbauweise. Das Haus ist eingeschossig, und nicht unterkellert. Es besitzt ein Flachdach. Der Veranstaltungsraum im Anbau hat 45 Quadratmeter. Es gibt einen Beratungsraum, eine Küche, Toiletten und etliche Versorgungsräume. Die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung wurde im Rahmen des Neubaus auch bei den Bestandsgebäuden erneuert und reguliert. Nicht ohne einen gewissen Stolz wies Voigt darauf hin, dass man für den Neubau weniger Geld ausgegeben habe als ursprünglich geplant.

Finanzen

560.000 Euro waren vom Presbyterium genehmigt. 552.700 hat man gezahlt. „Das hatte den Effekt, dass wir an die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW 2.500 Euro zurückzahlen mussten“, erklärte Voigt mit einem Schmunzeln. Die Stiftung hatte ursprünglich 177.000 Euro Zuschuss bewilligt. Von der Antoniter-Siedlungsgesellschaft erhielten die Ostheimer 30.000 Euro. Rund 260.000 Euro erbrachte der Verkauf des Häuschens von Paula Dürre.

Größter behindertengerechter Veranstaltungsraum im Veedel

„Dieses Begegnungszentrum ist genau das, was uns gefehlt hat.“ Die Küche ist auch barrierefrei. Die Kochinsel befindet sich in der Mitte und ist ein Stück weit mit einem Rollstuhl unterfahrbar. Und mit dem neuen Anbau verfügt die Gemeinde über den größten behindertengerechten Veranstaltungsraum im Veedel. Der Kirchraum ist vom Altar mit einer flexiblen Wand abtrennbar und kann mit dem Veranstaltungsraum im Anbau verbunden werden. Voigt verwies auch auf rasant verlaufenen Bauarbeiten. Am 17. Oktober des vergangenen Jahres habe man den ersten Spatenstich erlebt, am 3. Dezember habe das Fertighaus gestanden. Bis Ende März hätte der Innenausbau gedauert.

Gottesdienst

Superintendentin Andrea Vogel freute sich in ihrem Grußwort, dass die Spenderin Paula Dürre so häufig genannt wurde. Und sie freute sich, dass mit dem Anbau bedürftige Seniorinnen und Senioren unterstützt würden. „Die waren unter Corona besonders häufig sehr einsam. Dem kann man hier entgegenwirken.“ Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Freunde, dass der Mandelbaum wieder blüht und treibt“. Das entsprechende Lied von Schalom Ben-Chorin wurde dann natürlich auch im Gottesdienst gesungen. Und danach pflanzten Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning und Wilfried Voigt einen Mandelbaum auf der Wiese vor dem Begegnungszentrum. Auf, dass auch dort die Arbeit blüht und treibt.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann