Das Außengelände der Kindertagesstätte Braunsfeld der Evangelischen Clarenbach-Kirchengemeinde sollte umgestalltet werden. Groß war die Aufregung, denn diese Arbeiten sollten keine gewöhnlichen Bauarbeiter, sondern ein RTL-Team übernehmen – sozusagen mitten im laufenden Kindergartenbetrieb wurde die Sendung gedreht, die zeigen sollte, wie die RTL-Mitarbeitenden den Garten der Kita verschönen. An den vier Tagen, in denen das RTL-Team in und vor allem vor der Kita drehte und werkelte, gab es reichlich Action. Das war für alle, die dort ein- und ausgingen, eine aufregende Zeit – wie Sie unten in dem „Augenzeugenbericht“ von Kerstin Schwender und Dierk Spillmann nachlesen können. Deren Fazit: Ein riesiges Dankeschön an RTL und das Team von „Mein Garten“. Durch diese für uns größtenteils kostenlose Aktion ist unser Außengelände in kurzer Zeit sehr schön geworden.

Niemand darf gucken – hilft vielleicht „prokeln“ und „spinksen“?
Am Dienstag, den 28. September 2005, fing alles ganz harmlos an. Andrea, die Moderatorin, kam morgens mit ihrem alten, aber schicken Wagen bei uns vorgefahren. Im Gepäck hatte sie eine Heerschar Helfer, viele Geräte und eine Menge Material. Die Kinder bereiteten ihnen einen stürmischen Empfang. Mit dabei waren natürlich auch schon die Kameras, so entstanden die ersten Aufnahmen.
Noch durften Kinder und Erzieherinnen auf das alte aber nicht mehr so schicke Außengelände. Durch die fleißigen Hände einiger Väter war das „Schiff“ zuvor schon beseitigt worden, die Baustelle war vorbereitet. Wir durften noch sehen, wie der alte Turm dem Erdboden gleich gemacht wurde. Aber schon bald sollten wir für die nächsten vier Tage das Terrain „RTL“ überlassen. Die Fenster wurden mit einer licht- aber nicht blick-durchlässigen Folie abgeklebt und die Tür zum Außengelände zugeschlossen. Wir sollten nicht vor Freitag erfahren, wie unser Garten gestaltet wird. Nur zu gerne hätten Kinder und Erzieherinnen gewusst, was hinter den verschlossenen Fenstern geschah. Nicht alle konnten den Freitag abwarten, sie „prokelten“ kleine Löcher in die Folie oder spinksten auf dem Heimweg auf das Außengelände.

Letzter Drehtag – wann geht’s endlich los?
Endlich , am Donnerstag war alles geschafft – es folgte der Freitag: letzter Tag, letzter Drehtag, die letzten Arbeiten, vor allen Dingen aber die Enthüllung! Zeitlich ließ sich das Ende am Morgen noch nicht eingrenzen, so hieß es erst einmal grob: Eroberung des neuen Außengeländes gegen 16 Uhr. So viele Kinder (und Eltern) wie möglich sollten bitte am Nachmittag noch einmal kommen. Man staunte nicht schlecht: der „Vorgarten“ der Tagesstätte füllte sich am Nachmittag immer mehr, die Luft knisterte förmlich vor Spannung. Die Gesichtsfarbe der Erzieherinnen war eher blässlich, denn sie hatten den ganzen Tag über eine noch kribbeligere und unruhigere Horde, als die Tage zuvor zu bändigen.
Um 16 Uhr sickerte dann durch, dass es wohl doch erst um 16.30 Uhr soweit sein würde. Die ersten Kinder liefen mit knurrenden Mägen über die Wiese – die ersten Mütter holten beim Bäcker Brötchen und Weckchen. Um 16.30 Uhr dann endlich – nein, um kurz nach 17 Uhr schien es so, als täte sich was. Doch noch wurden Kameras installiert, die letzten Windrädchen positioniert, der eigentliche Eingang der Kita mit einem schwarzen Tuch verhängt.

Totale Überraschung
Dicht geknubbelt vernahm dann nicht nur die versammelte Elternschar auf dem oberen Plateau die Frage: „Wollt Ihr ein neues Außengelände?“ Hinter dem Vorhang ertönte daraufhin ein stimmgewaltiges „Ja“ der Kids und alle stürmten hinaus. Was wir nun zu sehen bekamen, war wirklich toll: ein neuer Kletterturm mit kleiner Kletterwand, Schaukelbrücke, Feuerwehrrutsche und Schräge zum Erklimmen/Runterrutschen, ein Kräutergarten, kleine Bäume, ein neugestalter Restteil des alten Schiffes, ein Wasserlauf (!!!), ein Fühlkasten, ein Bereich mit verschiedenen Naturmaterialien, neuer heller Sand, jede Menge Sandspielsachen, Sitzsäcke und – wie könnte es anders sein – eine Ecke mit Süßigkeiten, die natürlich nur für die Momentaufnahme reichten. Die Kinder hatten ihre wahre Freude. Alle waren Feuer und Flamme für „ihr“ neues Außengelände. Während das Team von RTL noch fleißig die fast vollständig anwesenden Kinder filmte, schauten die Eltern, den Regieanweisungen folgend, an diesem Tag noch etwas zaghaft aus sicherer Entfernung dem bunten Treiben zu.

Das Wichtigste jetzt: Matschhosen und Gummistiefel
Die offizielle Einweihung wurde nach dem Familiengottesdienst am Erntedanksonntag mit allen Anwesenden gebührend mit Bier, Sekt, Saft, Kaffee und einer 4,5 kg schweren Tafel Toblerone gefeiert. Die Kinder hatten Zeit, alles in Ruhe und ausgiebig auszuprobieren, Eltern, Erzieher, Mitglieder des Presbyteriums und Gemeindemitglieder fanden Gelegenheit, sich auszutauschen und alles in Augenschein zu nehmen. Was schnell klar wurde: Matschhosen und Gummistiefel dürfen jetzt an keinem Haken mehr fehlen!
Sicherlich sind jetzt noch Arbeiten zu erledigen und die Anlage braucht eine gewisse Pflege. Aber hier finden sich bestimmt ein paar „gartenerprobte“ Helfer, die mit den Kindern zusammen für Ordnung sorgen.

Tipp
Eine Menge Fotos von der Aktion gibt’s hier.

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