You are currently viewing Neues aus den evangelischen Beratungsstellen: Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, der Jahresbericht 2005 und vieles mehr

Neues aus den evangelischen Beratungsstellen: Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, der Jahresbericht 2005 und vieles mehr

„2005 war ein spannendes und zeitweise aufregendes Jahr für die Evangelische Beratungsstelle“: Mit diesen Worten beginnt der Tätigkeitsberichts des Amts für Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region für das Jahr 2005. Spannend, weil es das erste Jahr war, in dem infolge der Mittelkürzungen auf eine Eheberaterin und auf Honorarkräfte verzichtet werden musste. Neu und erfreulich dagegen war die Entwicklung eines Konzeptes für Familienzentren, gemeinsam mit Kindertagesstätten und der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln. Ab September kommt ein weiteres Angebot neu dazu: Die Kindergruppe für Grundschul-Kinder, deren Eltern sich scheiden lassen wollen – oder bereits geschieden sind.



Tätigkeitsbericht gibt genaue Auskunft: 
… über Zahlen
Bei aller Bewegung in der Arbeit der Beratungsstellen aber ist eines immer gleich geblieben: der Tätigkeitsbericht gibt genau Auskunft über das, was die evangelischen Beratungsstellen alles geleistet haben. Er hat wie immer einen sehr exakt recherchierten statistischen Teil (2005 wurden 4.528 Beratungen durchgeführt, das ist ein Zuwachs von 7,2 Prozent), einen Teil über die Finanzen (Stadt Köln bezuschusst die Schwangerschaftskonfliktberatung) – und er enthält Problemanzeigen und Ziele in und aus der Arbeit der Beratungsstellen. Daraus lassen sich alljährlich eigentlich auch schon ganz gut die Problemanzeigen unserer Gesellschaft ablesen: Wo Menschen bei den Beratungsstellen vermehrt Hilfe suchen.

… über Problemanzeigen unserer Gesellschaft
Das waren beispielsweise im Bereich der Prävention in der Arbeit mit Mädchen zwischen 11 und 13 Jahren Themen wie der Umgang mit Gewalterfahrungen oder aggressiver „Anmache“, auch Fragen nach dem Opfer-Täter-Status – und danach, wo der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen dabei ist. Aber auch die Gewalt, die sich beispielsweise bei Mädchen in der Pubertät in Form von Selbstverletzungen gegen die eigene Person richtet, ist Thema in der Beratungsarbeit.

In der Beratungsstelle Bensberg haben sich 2005 zwei Selbsthilfegruppen für in Trennung lebende Männer und Frauen gegründet – das nimmt der Jahresbericht zum Anlass, die Entwicklung der Selbsthilfegruppen in Deutschland, sowie die Merkmale und Prinzipien psychosozialer Selbsthilfegruppen zu reflektieren.

In der Kölner Beratungsstelle nahmen letztes Jahr auch wieder die Schwangerschaftskonfliktberatung und die sozialwirtschaftliche Beratung bei Schwangerschaft einen breiten Raum ein: 1002 Fach-Gespräche mit 532 schwangeren Frauen führte die evangelische Beratungsstelle Köln im Jahr 2005, weitere 798 Personen bekamen am Telefon Rat und Hilfe bei Fragen rund um die Schwangerschaft.

Fragen über Fragen: Was ist evangelisch an der Beratung? Für wen ist sie kostenlos? Wie lange muss ich warten?
Der Kölner Teil des Jahresberichts 2005 wartet aber auch noch mit anderen, grundsätzlich interessanten Informationen auf: Basierend auf den immer wiederkehrenden Fragen, die den Mitarbeitenden der Beratungsstellen immer wieder gestellt werden, sind hier einige häufig gestellten Fragen und „Vorurteile“ auch gleich beantwortet, beziehungsweise entkräftet worden. Etwa: „Auf einen Termin muss man ja wochenlang warten!“ – Falsch: Die Wartezeiten sind kurz, in der Regel nicht länger als 2 Wochen. Und: Es gibt sogar Abendtermine (immer dienstags). Oder: „Hier können sich nur Evangelische kostenlos beraten lassen“. Auch falsch: Alle Menschen, unabhängig von ihrer Religion, Weltanschauung und Nationalität werden beraten. Kostenlos. NIchts wird „weitergetratscht“, alle Mitarbeitenden der Beratungsstellen unterliegen der Schweigepflicht, durch die Vernetzung mit politischen und gesellschaftlichen Greemien arbeiten die evangelischen Beratungsstellen niemals „im Elfenbeinturm“, sondern immer mit konkretem gesellschaftlichem Bezug, der zwar vom christlichen Menschenbild geprägt ist, jedoch niemals „missionieren“ will.

Neues, kostenloses  Angebot ab September: Gruppe für Grundschulkinder, deren Eltern in Trennung oder Scheidung leben 
Das Selbstwertgefühl stärken, Solidarität erleben, Gefühle ausdrücken – das ist wichtig für Kinder, deren Eltern getrennt leben oder geschieden sind. In der Kindertagesstätte Kartause bietet deshalb die evangelische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab September ein Treffen für Kinder im Grundschulalter an, um mit ihnen über die Trennung der Eltern zu reden. Die Kindergruppe trifft sich dienstags von 15.30 bis 17 Uhr in der Kindertagesstätte Kartause, Kartäusrergasse 7b. Geplant sind zwölf Termine. Um Anmeldung für das kostenlose Angebot wird hier gebeten:  Evangelische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Telefon 0221/257 74 61.            

Text: Al-Mana
Foto(s):