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Neues aus dem Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach

Neuer Chef komplettiert Chirurgen-Trio
Ein neues Gesicht und neue Strukturen zeichnen die Klinik für Chirurgie des Evangelischen Krankenhauses (EVK) in Bergisch Gladbach ab sofort aus: Der Schwerpunkt „Allgemein- und Viszeralchirurgie“ hat seit Januar Dr. Marcel Kaminski als neuen Leiter. Der 54-Jährige war 16 Jahre lang Oberarzt an der Universitätsklinik Bonn. Durch das Entgegenkommen der Klinik habe das EVK als Akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Bonn schnell den personellen Engpass beheben können, der durch das Ausscheiden des bisherigen Chefarztes entstanden sei, freut sich EVK-Geschäftsführer Harald Januschewski.

Drei chirurgische Bereiche stehen – wie ihre „Chefs“ – gleichwertig nebeneinander
Mit dem neuen Arzt zieht auch eine neue Ära ein: „Allgemein- und Viszeralchirurgie“, „Unfallchirurgie“ und „Gefäßchirurgie“ stehen jetzt gleichwertig nebeneinander – mit drei gleichrangigen Chefs. Der traditionelle Posten eines übergeordneten Chefarztes ist abgeschafft. Zudem wurden die Dienstpläne so reformiert, dass ab sofort rund um die Uhr dieselbe fachärztliche Kompetenz im Einsatz und für die Patienten verfügbar ist. „Das neue und zeitgemäße Modell wächst gerade“, sagt Dr. Marcel Kaminski, der künftig eng mit seinen beiden Chef-Kollegen Dr. Timm Schlummer (Unfallchirurgie) und Dr. Klaus Bieber (Gefäßchirurgie) zusammenarbeiten wird.
Grund für die Strukturreform ist die immer größere Spezialisierung in der facettenreichen Chirurgie. Dass ein Arzt alles kann wird immer unwahrscheinlicher. „Jetzt wird hier im Haus dieser Spezialisierung Rechnung getragen und die Chirurgie auf drei Schultern gelegt“, sagt Dr. Klaus Bieber. Das Knowhow von Dr. Marcel Kaminski rundet das Spektrum seiner beiden Kollegen perfekt ab. Der 54-Jährige, der von sich sagt „Ich bin ein Allrounder – ohne Unfall- und Herzchirurgie“, hat sich besonders als Viszeral- und Thoraxchirurg qualifiziert. Zu den Nischen, die er sich erarbeitet hat, gehören: zum einen die Lungenchirurgie inklusive Schlüsselloch-Eingriffen, zum Beispiel die Behandlung von Lungenkrebs und Brustfellentzündungen. Zweiter wichtiger Bereich sind Erkrankungen der Schilddrüse wie „kalter Knoten“, Krebs und Kropf. Dritter Bereich sind Narbenbrüche, beispielsweise Bauchdeckenbrüche nach Baucheingriffen. Den vierten Bereich bildet die Enddarm-Chirurgie: „Jede Erkrankung am Allerwertesten ist mir vertraut.“

Mit einer jungen Mannschaft auf höchstem Niveau
Dr. Marcel Kaminski lebt bislang mit seiner vierköpfigen Familie in Bonn, wandert gerne, schätzt Radtouren und hat auch die Studenten- und Doktorandenbetreuung zu seinem Hobby gemacht. „Dass man im Team mit einigen Handgriffen fast täglich Leben retten kann“, fasziniert ihn an seinem Beruf. „Es klingt ein bisschen pathetisch, aber es ist wirklich so.“ Es reizt ihn, mit einer „kleinen jungen Mannschaft“ am EVK die neuen Chirurgie-Strukturen mit Leben zu füllen, und die beiden Chef-Kollegen setzen große Hoffnungen in dieses Miteinander und noch intensivere Kontakte zu den niedergelassenen Ärzten. „Wichtig ist, dass wir künftig alle Gebiete der Chirurgie auf höchstem Niveau abdecken“, sagt Dr. Timm Schlummer. Ein Beispiel fürs Hand-in-Hand-Arbeiten bringt Dr. Klaus Bieber: „Herr Kaminski repariert nach einem Unfall die Milz, Herr Schlummer die Knochen und ich die zerrissene Arterie.“

Rund um die Uhr höchste Kompetenz im Einsatz
Damit gleichbleibende hohe Qualität für die Patienten verfügbar ist, greifen ab sofort neue Dienstpläne in der Chirurgie. „Wir haben definitiv 24 Stunden lang dieselbe Kompetenz sichergestellt“, verspricht Dr. Timm Schlummer. Egal, um welches chirurgische Problem es sich handele: Rund um die Uhr sei eine fachärztliche 1a-Versorgung garantiert. „Für eine Nicht-Uni-Klinik ist das ungewöhnlich.“


Klinik für Chirurgie im Überblick
1. Schwerpunkt Allgemein- und Viszeralchirurgie: Leitung Dr. Marcel Kaminski seit Januar 2005, Viszeral-Chirugie, Schilddrüsen-Eingriffe, Thorax-Chirugie, Enddarm-Chirurgie
2. Schwerpunkt Unfallchirurgie: Leitung Dr. Timm Schlummer seit Februar 2004, Behandlung aller Aspekte der Unfallchirurgie inklusive Becken- und Wirbelsäulenverletzungen, Gelenkprothetik, Arthroskopien, Sportverletzungen, Versorgung verletzter Kinder
3. Schwerpunkt Gefäßchirurgie: Leitung Dr. Klaus Bieber seit Januar 2000, Schlaganfall-Prophylaxe durch Carotis-OP, Aufdehnung (Ballondilatation) oder Bypass verengter Blutgefäße, Ausschaltung von Bauchaortenaneurysmen, für Krampfader-OPs wegen steigenden Zulaufs inzwischen vier Monate Wartezeit.

Text: Ute Glaser
Foto(s): Ute Glaser