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Neues aus dem Amt für Diakonie: Pflegewohngruppe für russischsprachige SeniorInnen und Angebote für ‚Mehr Kompetenz im Ehrenamt‘

Das Kölner Amt für Diakonie hatte immer schon ein breites Spektrum an Angeboten. Jetzt kommen zwei neue, völlig unterschiedliche Arbeitsbereiche dazu: Das eine ist sehr speziell, das andere hilft, das breite, ehrenamtliche Engagement von Menschen für Menschen zu fördern. Speziell ist die Situation von alten,  pflegebedürftigen, und/oder behinderten Menschen aus der ehemaligen UDSSR – diese Menschen haben Senioren- und Pflegeheime aus ihrer alten Heimat oft in so schlechter Erinnerung, dass sie kaum in der Lage sind, die deutschen Angebote anzunehmen. Für sie baut das Kölner Amt für Diakonie nun eine spezielle Pflegewohngruppe  auf. Ehrenamtliches Engagement dagegen hat im Amt für Diakonie schon lange Tradition. Doch die Betreuung der ehrenamtlich arbeitenden Menschen ist ein Feld, in dem es permanent Unterstützung und Weiterbildung braucht, damit die Arbeit zur Zufriedenheit aller Seiten ausfallen kann. Das Amt für Diakonie geht dabei noch einen Schritt weiter: Die neuen Angebote für „mehr Kompetenz im Ehrenamt“ umfassen nicht nur die eigenen Arbeitsfelder, sondern auch die ehrenamtliche Arbeit in den Gemeinden des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region.


Neu in Köln: Eine Pflegewohngruppe für russischsprachige Senioren
In Köln leben etwa 1800 Einwohner über 65 Jahren, die aus der ehemaligen UDSSR stammen. Gerade im Alter sind Migranten Untersuchungen zufolge mental stark auf ihre Heimat fixiert und bevorzugen den muttersprachlichen Umgang mit Betreuungskräften und Mitbewohnern. Das Zusammenleben mit Menschen gleicher kultureller und sprachlicher Herkunft fördert Heimatgefühle und Zufriedenheit und verhindert Einsamkeit und soziale Isolation. Aufgrund ihrer belastenden Lebensgeschichte und harter körperlicher Arbeit werden viele Migranten früher und stärker pflegebedürftig als deutsche Frauen und Männer. Jedoch lehnen gerade russische Migranten Seniorenheime wegen der schlechten Verhältnisse in russischen Heimen grundlegend ab. Hier bietet die Wohngemeinschaft mit ihren individuellen Betreuungsmöglichkeiten eine Alternative.

Kölns erste ambulante Pflegewohngruppe für russischsprachige Migrantinnen und Migranten wird in Köln-Vingst (Ibsenstraße 2) voraussichtlich im Mai 2006 eröffnet. Dort gibt es dann behindertengerechte Erdgeschosswohnung mit sechs Zimmern mit jeweils eigener Terrasse; Wohnküche als Aufenthaltsraum mit Terrasse, zwei Badezimmer mit barrierefreier Dusche und Badewanne. Die Miete beträgt je nach Zimmergröße zwischen 232 und 281 Euro, inklusive Neben- und Heizkosten. Hinzu kommen Haushaltsgeld für Nahrungsmittel, Wasch- und Putzmittel, Strom, Telefon- und Fernsehanschluss sowie die Kosten für eine Hauswirtschaftshilfe, die täglich vor Ort ist. Je nach Pflegestufe und Einkommen können diese Kosten auch durch das Sozialamt oder die Pflegekasse finanziert werden. Eine zusätzliche pflegerische Betreuung wird mit jedem einzelnen Bewohner vereinbart und abgerechnet.

Das bedeutet:
· sechs ältere russische Migrantinnen und Migranten können eine Wohnung in der neuen Pflegewohngruppe mieten;
· die „Agentur für Wohnkonzepte – barrierefrei, sicher und komfortabel leben“ – hat das neue Projekt geplant und entwickelt;
· die Wohnungsbaugesellschaft GAG ist Bauherr und Vermieter des Objektes;
· die Diakonie gGmbH wird die ambulante pflegerische, hauswirtschaftliche und soziale Betreuung übernehmen;
· Kooperationspartner ist das Kultur- und Integrationszentrum Phoenix Köln e.V.

Kontakte
Beate Linz, Geschäftsführerin Diakonie gGmbH, Tel. 0221-28 58 18 22,
pflege@diakonie-koeln.de
Monika Schneider, Agentur für Wohnkonzepte, Tel. 0221-76 31 43,
info@agentur-fuer-wohnkonzepte.de
Martina Schönhals, Pressereferentin des Amtes für Diakonie, Tel. 0221-160 38 65
Martina.schoenhals@diakonie-koeln.de

Mehr Kompetenz im Ehrenamt: Kollegiale Beratung und Einzel-Coaching
Mit neuen Angeboten möchte das Amt für Diakonie die Kompetenz ehrenamtlich Engagierter stärken: Im März startet die „Kollegiale Beratung für Ehrenamtliche“. In einer professionell angeleiteten Gesprächsrunde können sich bis zu sieben Kolleginnen und Kollegen austauschen. Das Treffen soll jeden ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 17.30 Uhr im Amt für Diakonie, Brandenburger Straße 18, stattfinden. Zur Zielgruppe gehören Menschen, die sich ehrenamtlich im Amt für Diakonie oder in den Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region engagieren.

Das „Einzel-Coaching für Ehrenamtliche“ ist ein weiteres neues Angebot:
Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich in schwierigen Aufgabenfeldern des Amtes für Diakonie oder in den Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region engagieren, können in dieser Einzel-Beratung Konflikte ansprechen und Perspektiven ausloten.

Information und Anmeldung
Diane Waterkamp, Leiterin des Fachdienstes „Gemeindebezogene Arbeit / Begleitung Ehrenamtlicher“, Telefon 0221-160 38 33, diane.waterkamp@diakonie-koeln.de

Text: Schönhals
Foto(s): Amt für Diakonie