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Neue Publikation: Der Geusenfriedhof im historischen Überblick – ein reich bebilderter Rundgang

Die Evangelische Gemeinde Köln hat jetzt eine neue Broschüre herausgegeben: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ ist der „Rundgang über den evangelischen Geusenfriedhof“ überschrieben, eine 32eitigen Broschüre, die in ihren ausgewählten Bild- und Text-Stationen über einen der ältesten Friedhöfe im Rheinland führt. In dieser reich bebilderten Broschüre werden die Geschichte des Geusenfriedhofs sowie die tiefe Symbolik ausgewählter Grabsteine verdeutlicht.

Die Geschichte des Geusenfriedhofs
Im Jahre 1576 wurde vor dem „Weyertore, weit westlich der mittelalterlichen Stadtmauern von Köln, ein evangelischer Friedhof angelegt. Zuvor diente den Verstorbenen der „Elendsfriedhof“ nahe der heutigen Severinsbrücke als Bestattungsfläche. Offenbar, um einen würdigeren Begräbnisplatzes einzurichten, schenkte Frau Ursula Goer zu Kaldenbroek ein Grundstück für den so genannten Geusenfriedhof.
Die ersten evangelischen Christen in der Stadt Köln lebten vornehmlich im „reformierten Bekenntnis“. Viele von ihnen kamen aus den Niederlanden, von wo sie den Namen „Geusen“ mitbrachten. Der Überlieferung nach soll bei der Übergabe einer Bittschrift einer evangelischen Adelsgruppe aus den Niederlanden (1566) der Statthalterin Margarethe von Parma geflüstert worden sein, sie solle sich nicht vor einem Haufen Bettler (gueux) fürchten. Danach wurden vielerorts die Protestanten als Geusen benannt, in Köln auch der Friedhof.
Im Jahr 1583 wurde vom Rat das endgültige Verbot ausgesprochen, in der mittelalterlichen Stadt für Protestanten das Begräbnis zuzulassen. Danach war der Geusenfriedhof der alleinige evangelische Friedhof im linksrheinischen stadtnahen Bereich Kölns. Seit der Zulassung (1829) evangelischer Begräbnisse auf dem kommunalen Zentralfriedhof Melaten fanden nur noch vereinzelt Beerdigungen statt. Die Bestattung von Julie Hasenclever geborene Taurinus (+1875) beendet die lange Folge der Begräbnisse. Sie liegt in einem mehrstelligen, eingefriedeten Grab unter einer Kreuzstele begraben.

Herausgeber, Bezugsquellen
Verantwortlich zeichnet Annette Scholl, in der evangelischen AntoniterCitykirche zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ihr zur Seite standen Stadtführer Günter Leitner und Bernhard Buddeberg für die Texte, Klaus Herzog und Hans-Dieter Paulus für die Recherche, Antje Löhr-Sieberg und Ingrid-Ruth Plewe für die Redaktion, die meisten Fotos stammen von Klaus Herzog oder aus dem Archiv der Gemeinde.
Die Broschüre kostet 5 Euro und kann sowohl im Internet hier bestellt, wie in der Antonitercitykirche, Schildergasse 57, gekauft werden.
Übrigens: Die Stadführungen der AntoniterCitytours führen – immer wieder auch mit Günter Leitner – regelmäßig über den Geusenfriedhof. Weitere Informationen hier.

Text: Evangelische Gemeinde Köln/AL
Foto(s): Evangelische Gemeinde Köln