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Markus Besserer, Dr. Tobias Fellmeth von der ausführenden Firma Meerx, Wiebke Cramer und Bernhard Seiger (v.l.).

Neue Photovoltaik-Anlage auf Verwaltungsgebäude in Brühl: Schritt auf dem Weg zu Treibhausgasneutralität

Markus Besserer, Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes Köln-Süd/Mitte, kann die Zurückhaltung nicht verstehen: „In vier, fünf Jahren wird sich unsere neue Photovoltaik-Anlage amortisieren. Also macht man ab dem sechsten Jahr Gewinne. Ich frage mich, warum nicht jeder eine solche Anlage hat.“ In luftiger Höhe auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes Köln-Süd/Mitte am Andreaskirchplatz in Brühl stießen Besserer, Dr. Tobias Fellmeth von der ausführenden Firma Meerx, Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und Abteilungsleiterin Wiebke Cramer, zuständig für Bau und Liegenschaften, mit einem Glas alkoholfreiem Sekt auf die neue Anlage an.

Die produziert im Jahr 21.000 Kilowattstunden. Das entspricht dem Verbrauch von vier bis fünf Einfamilienhäusern. Rund 80 Prozent der Leistung werden im kirchlichen Verwaltungsbau verbraucht, der Rest wird gegen Entgelt ins öffentliche Netz eingespeist. Seiger wies darauf hin, dass bis 2035 alle kirchlichen Gebäude treibhausgasneutral sein müssen. Bis 2027 werde man auch auf der Ebene des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region von Experten untersuchen lassen, welche Gebäude unter wirtschaftlich vertretbaren Umständen treibhausgasneutral ertüchtigt werden können.

Fit für die Zukunft

„Dann beginnen die Gebäudeplanungsprozesse und wir legen fest, welche Immobilien wir behalten. Da wird es auch zu schmerzlichen Trennungen kommen“, warf Seiger einen Blick in die Zukunft. Der Superintendent nannte als Beispiel die Gemeinde in Lechenich. Dort würden die Standorte Gymnich und Friesheim aufgegeben.

Mit den Erlösen mache man das Zentrum in Lechenich fit für die Zukunft. Auch in Kerpen werde „richtig investiert“. Besserer ergänzte: „Alle Gemeinden machen sich im Rhein-Erft-Kreis aktiv auf den Weg. Energiecontrolling und Gebäudeklimasteckbriefe sind überall in Arbeit. Jedes Gebäude muss dabei individuell geprüft werden, ob und wie es energetisch am besten ertüchtigt werden kann. Auf vielen Gebäuden wird Solarenergie eine wichtige Rolle spielen.“

Denkmalschutz vs. Klimaschutz

Beispielhaft in Kerpen, wo eine Solaranlage auf dem Dach des Gemeindezentrums geplant sei. Problematisch sei in vielen Fällen, dass Kirchen unter Denkmalschutz stünden. „Der Denkmalschutz steht an dieser Stelle dem Klimaschutz entgegen. Wir brauchen neue Gesetze, die den Denkmalschutz aufweichen. Es geht ja nicht um die Zerstörung von Kulturgut, sondern um die Bewahrung der Schöpfung“, sagte Besserer.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann