Nach der Probezeit als Pfarrerin zur Anstellung in der Leverkusener Gemeinde Küppersteg-Bürrig hat Friederike Schädlich ihre erste Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Lechenich angetreten. Die Nachfolgerin des langjährigen Pfarrers Helmut Schneider-Leßmann wurde im Wahlgottesdienst am 21. Dezember 2016 einstimmig vom Presbyterium in das Amt gewählt. Mit der neuen Pfarrerin sprach Ulrike Weinert.
Was hat Sie bestärkt, sich auf die Stelle zu bewerben?
Pfarrerin Friederike Schädlich (FS): "Als ich die Ausschreibung las, hatte ich sofort das Gefühl: Das ist eine offene und engagierte Gemeinde. Dort gibt es vieles zu erleben und einiges zu lernen. Nun bin ich neugierig darauf, was die Menschen hier bewegt, was sie prägt und wie sie zum Glauben gekommen sind."
Ihre Probepredigt im Bewerbungsverfahren hat offensichtlich überzeugt. Worum ging es da?
FS: "Das Thema „Weltgericht“ war, gebe ich zu, eine Herausforderung. Andererseits dachte ich: Das ist eine Chance, mit einem Text parat zu kommen. Ausgehend von dem Gedanken, dass wir alle von Gott angenommen sind, habe ich die Botschaft vermittelt, dass nur Gott alle Menschen so sehen kann, wie sie sind. Und am Ende müssen wir uns alle seinem Urteil stellen. Ich glaube aber, dass niemand verdammt wird, also sozusagen in die Hölle kommt. Sondern dass Gott uns annimmt."
Welche theologischen Fragen bewegen Sie besonders?
FS: "Wie gehen Menschen miteinander um? Wie leben Christen? Verändert der Glaube den Menschen? Und wie wird das Christsein deutlich im Alltag? Das sind die Fragen, auf die ich gemeindebezogen Antworten suche. Fragen, die uns als evangelische Kirche ständig begleiten und immer unsere Aufgabe bleiben werden, sind: Was kann bewahrt werden, wo müssen wir uns öffnen und etwas verändern."
Wie gehen Sie auf die Gemeinde und die Mitarbeitenden zu?
FS: "Ich möchte zunächst überall hineinschnuppern, alles kennenlernen und dann überlegen, was ich tun kann. Ich bin mit einem guten Gefühl gekommen. Allein schon die Anlage des Kirchenzentrums wirkt einladend. Man ist schnell mittendrin, fühlt sich gut aufgenommen und geschützt. Der Eindruck wird verstärkt durch das Grün drumherum, den Bistro-Anbau und den Innenhof mit den Sitzbänken."
Bringen Sie Ihre Liebe zur Musik in die Gemeinde ein?
FS: "Auf die Zusammenarbeit mit Kantor Marc Gornetzki freue ich mich sehr. Denn Musik ist eine verbindende Sprache, mit der man Menschen auch über Sprachgrenzen hinweg erreichen kann."
Amtseinführung von Friederike Schädlich
Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd, Dr. Bernhard Seiger, hat Pfarrerin Friederike Schädlich im Gottesdienst am Sonntag, 12. Februar, 15 Uhr, in der Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, in Erftstadt-Lechenich in ihr neues Amt eingeführt.
Zur Person
Friederike Schädlich wurde am 15. Februar 1984 in Jülich, Kreis Düren, geboren. Sie wuchs mit einer älteren Schwester und zwei älteren Brüdern in einem evangelisch geprägten Elternhaus auf. Als Jugendliche betreute sie Kinderwochen und gestaltete Gottesdienste mit. Zunächst aus reinem Interesse studierte sie nach dem Abitur Evangelische Theologie in Münster und Bonn. Während des Studiums reifte der Entschluss heran, Pfarrerin zu werden. Das Vikariat führte Friederike Schädlich nach Köln-Lindenthal. Im März 2014 legte sie das zweite Theologische Examen im Landeskirchenamt Düsseldorf ab. Bis zum Dienstbeginn in ihrer ersten Pfarrstelle in Erftstadt war sie in der Leverkusener Gemeinde Küppersteg-Bürrig als Pfarrerin im Probedienst tätig.
Foto(s): privat