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Neu: mobile Luther-Skulpturen als „Botschafter“ des Reformators

„Ich multipliziere Luthers Präsenz, so dass sich seine Ideen in Gestalt des Symbolträgers in die ganze Welt verteilen können. Das mobile Luther-Denkmal wird zum Luther-Botschafter. Denn jeder kann sich seinen Luther mitnehmen.“

So beschrieb der Künstler Ottmar Hörl seine Installation „Martin Luther: Hier stehe ich“, die mit 800 Luther-Figuren im Sommer 2010 den Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg zu einem Kunstforum gestaltete. Sie waren Ersatz und verkleinertes, multipliziertes Abbild der großen Luther-Skulptur von Johann Gottfried Schadow, die zur Restaurierung für das Lutherjahr 2017 demontiert worden war.

Hörls Installation nahm Form wie Geist des historischen Denkmals auf und formte den Platz zu einem Marktplatz der Kunst. Diese Kunst der Multiplizierung eines künstlerischen Werks führte zu einer intensiven Kontroverse im Kunstbetrieb und den Feuilletons, ganz im Sinne des Projektkünstlers, der sich dabei auf die Reproduktionstechnik des Buches berufen konnte, die Luther schließlich ausgiebig genutzt habe.

Nun zeigt das FFFZ Kulturforum Düsseldorf der Evangelischen Kirche im Rheinland, Kaiserswerther Straße 450, 40474 Düsseldorf, In Kooperation mit Martin Luther Forum Ruhr, Gladbeck, und Christoph Maisenbacher Artist Agent GmbH, Trier, noch bis zum 31. Juli Hörls Installation „Martin Luther: Hier stehe ich…“: 100 der insgesamt 800 farbigen, metergroßen "Lutherzwerge", lauter Reproduktionen von Schadows klassizistischer Luther-Bronze, machen dann in Düsseldorf "Station".

Hörl gestaltet Skulpturen, Installationen und Objekte im öffentlichen Raum und zum privaten Gebrauch. Sie sind oftmals in die Ästhetik unserer Alltagskultur eingegangen, zu Ikonen unseres kollektiven Bewusstseins geworden, wie die Euro- Skulpturen in Frankfurt oder die Seifendose ‚Unschuld’ mit einer Auflage von 82 Millionen Exemplaren. Sein Konzept intendiert den künstlerischen Prozess, die Wahrnehmung des Objekts und die Auseinandersetzung mit ihm. Als justitiable Provokation, wenn nicht Skandal, hingegen war in München sein goldener Gartenzwerg mit erhobener Hand angesehen worden. Geboren im Jahr 1950 in Nauheim, lebt und arbeitet Ottmar Hörl in Nürnberg und Wertheim. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste Städelschule
in Frankfurt am Main und der Hochschule für Bildende Künste in Düsseldorf. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt und ausgezeichnet. Er ist Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, an der er seit 1999 eine Professur innehat.

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Text: Pressestelle EKiR
Foto(s): FFFZ