Am Mittwoch, 25. November 2020, werden viele Gebäude in Orange leuchten und damit ein Signal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen. Auch die Kartäuserkirche und der historische Innenhof des Hauses der Evangelischen Kirche in Köln und Region sind mit dabei. An diesem Tag beginnen die so genannten ORANGE DAYS. Viele Städte in Deutschland und anderen Ländern beteiligen sich an der Aktion. Mit dabei sind neben Köln unter anderem Frankfurt, Essen, Tunis, Mumbai, Rom, Brüssel, und New York.
Die Kartause in der Kölner Südstadt lädt am Mittwochabend in der Zeit von 18 Uhr bis 22 Uhr mit Illuminationen zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ ein. Im Rahmen der „ORANGE DAYS against Violence“ werden mehrere Gebäude des ehemaligen Kartäuserklosters, darunter der historische Innenhof der Kartause, die Kartäuserkirche von außen und im Inneren in orange erstrahlen. Um 19 Uhr findet ein Gottesdienst für alle, die „Nein zu Gewalt gegen Frauen sagen“, unter anderem mit Pfarrerin Dorothee Schaper statt. Für den Gottesdienst haben die Frauenbeauftragte des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und Pfarrerin Almuth Voss Fürbitten entworfen. Darin heißt es:
„Deshalb bringen wird vor dich Gott: Wir alle sind nach deinem Bilde geschaffen und mit Würde gekrönt. 142.000 in Deutschland angezeigte Straftaten verletzen und missachten dies. So oft haben 2019 Frauen Gewalttaten polizeilich gemeldet, im Dunkelfeld gibt es deutlich mehr Taten. Auf der Straße, im Netz und zu Hause leben Frauen gefährlich. Die neue Studie für 2019 zeigt das: Jeden Tag versucht ein Partner oder Ex-Partner eine Frau zu töten, an jedem dritten schafft er es. Im Schnitt greift alle 45 Min ein Mann seine Partnerin an. Sexualisierte Gewalt und Femizide müssen benannt, verfolgt und bestraft werden, denn die Würde von Frauen und Mädchen ist unantastbar. In Köln und überall auf dieser Welt – Gott, du Ewige, wir bitten um Kraft, Mut und Lebenswillen.
Gott, wir alle sind nach deinem Bilde geschaffen und mit Würde gekrönt. In diesem Jahr sind nun 25 Jahr vergangen, dass bosnisch-muslimische Frauen im Krieg sexualisierte Gewalt an Leib und Leben erlitten. Massenhafte Vergewaltigungen sollten dem Gegner auf Kosten von Frauen zeigen, wer Herr im Haus bzw. Land ist.
In diesem Jahr sind nun 75 Jahre vergangen, dass Frauen am Ende des 2. Weltkrieges und in den Nachkriegswirren sexualisierter Gewalt an Leib und Seele besonders stark ausgesetzt waren. In Kriegs- und Krisenzeiten sind immer und überall Frauen sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Gott, Du Ewige, wir bitten Dich, gib den Frauen Kraft, Mut und Lebenswillen, heile sie mit der Schönheit und Poesie Deiner Schöpfung, gib ihnen Vertrauen, behutsam zwischenmenschlicher Begegnung zurückzugewinnen. Gott, Du Ewige, gib uns allen die Bereitschaft und Phantasie zur Heilung dieser Welt beizutragen. Amen.“
Jedes Jahr machen weltweit viele Organisationen und Frauenrechtsbewegungen am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, darauf aufmerksam, dass Frauen und Mädchen immer noch Gewalt und Unterdrückung erleben müssen. Sie rufen zu einem eindeutigen NEIN gegen Gewalt an Frauen auf.
Foto(s): APK