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Nachrichten von der Kreissynode Köln-Süd

Superintendent Dr. Bernhard Seiger begrüßte bei der Tagung der Kreissynode des Kirchenkreises Köln-Süd am Samstag, 6. November, 72 von 80 stimmberechtigten Mitgliedern im Berufsförderungswerk Michaelshoven. Einstimmig beschloss die Synode dabei die Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle für eine Jugendreferentin oder einen Jugendreferenten.

„Deutliches Zeichen in einem Prozess, der seit gut 20 Jahren läuft.“
Einen entsprechenden Antrag hatte die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal gestellt. „Ich bin dankbar, dass sich die Synode so klar für dieses Vorhaben ausgesprochen hat“, freute sich Seiger, „es ist ein deutliches Zeichen in einem Prozess, der seit gut 20 Jahren läuft.“ Für den entscheidenden Schwung habe seiner Meinung nach die Entwicklung in den vergangenen drei Jahren bewirkt, in denen im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung der Kirchenkreis Köln-Süd mit der Evangelischen Kirchengemeinde Lechenich im Bereich der Jugendarbeit zusammengearbeitet hat. Die Jugendbeauftragte Susanne Pohl hat bis zum Beginn ihrer beruflichen Selbstständigkeit Ende September die gemeindliche Jugendarbeit sowohl auf Gemeinde- als auch auf Kirchenkreisebene gefördert und koordiniert. „Die Dynamik, die dabei entstanden ist, hat viele Gemeinden ermutigt, die Arbeit im Bereich der Jugendarbeit zu intensivieren“, so Seiger weiter. „Evangelische Jugendarbeit ist Bildung für, von und mit jungen Menschen. Es geht darum, ein spirituell bewusster lebender Mensch zu werden, sich in Diskussionen zu erproben, sprachfähig in Glaubensfragen zu werden, die Kraft einer christlichen Gemeinschaft zu spüren, Spaß, Sport und Kreativität zu erleben und zu merken, dass wir in der evangelischen Kirche all das zu bieten haben“.

Mittel sind bereits im Haushalt 2011 eingeplant
Zu den Aufgaben, die der neue Jugendreferent oder die neue Jugendreferentin zu übernehmen hat, gehören die Beratung und Begleitung der Gemeinden bei der Konzeption der gemeindlichen Jugendarbeit, die Projektarbeit mit einzelnen Gemeinden, die Begleitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der gemeindlichen Jugendarbeit, die Wahrnehmung der Delegation auf landeskirchlicher Ebene sowie jährliche kreiskirchliche Jugendgottesdienste und kreiskirchliche Jugendfreizeiten. Die Stelle wird mit einem Stundenumfang von 39 Wochenstunden ausgestattet, von denen zehn im Rahmen eines Gestellungsvertrages mit einer Gemeinde des Kirchenkreises übernommen werden. Der Vorteil ist, wie schon bei der bisherigen Kooperation mit Lechenich, die Anbindung an die lokale Gemeindearbeit. Die dadurch verursachten Bruttopersonalkosten belaufen sich auf bis 49.427 Euro, dazu kommen Projektmittel in Höhe von 8.000 bis 12.000 Euro. „Eine Summe, die bei der gegenwärtigen Haushaltslage zu finanzieren ist, ohne auf die bisherige Förderung der synodalen Jugendarbeit in Form von Zuschüssen zu verzichten“, betonte der Superintendent. Entsprechende Mittel sind bereits im Haushalt des Kirchenkreises eingeplant. Seiger geht davon aus, dass in der ersten Hälfte 2011 das Bewerbungsverfahren läuft und dass zum Sommer nächsten Jahres die neue Jugendreferentin oder neue Jugendreferent ihre oder seine Arbeit aufnimmt. „Professionalität schafft Kontinuität“, begrüßte auch der Synodalbeauftragte für die Jugendarbeit, Pfarrer Helmut Schneider-Leßmann, den Beschluss der Synode.

Jugendliche in der Zollstocker Melanchthonkirche am 7. November:
Spell ´88, der Jugendchor der Evangelischen Kirchengemeinde Wuppertal-Cronenberg, präsentiert das Musical Godspell in Köln-Zollstock am Sonntag, 7. November, 16 Uhr. Das Musical „Godspell“ folgt der Schilderung des Matthäusevangeliums und ist neben „Jesus Christ Superstar“ eines der bekanntesten Stücke der Flower-Power-Zeit. Aufgeführt wird es in der evangelischen Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, unter dem Motto „Lass Dich an einem kalten grauen Novembernachmittag verzaubern!“ Karten gibt es zum Preis von 5 Euro direkt am Eingang, Jugendliche zahlen 3 Euro. Die Evangelische Jugend des Kirchenkreises Köln-Süd hat den Jugendchor aus Wuppertal zu diesem Sonntag eingeladen, Jugendliche aus Köln und Erftstadt begleiten die Schauspieler an diesem Tag.

Seiger: „Es kommt darauf an, einen spezifisch evangelischen Akzent zu setzen.“
In seinem Jahresbericht bezog sich Superintendent Dr. Bernhard Seiger auf die Lutherdekade, die in diesem Jahr anlässlich des 450. Todestages von Philipp Melanchthon unter der Überschrift „Reformation und Bildung“ stand. „Evangelische Bildungsarbeit ist die treue Gefährtin der Verkündigung“, betonte er den hohen Stellenwert des Themas „Bildung“ für die Evangelische Kirche. Ausgehend von Melanchthons Bildungsidealen übertrug er dessen Vorstellungen auf die heutige Zeit und die aktuellen Debatten. Dabei gehe es nicht so sehr um die Vermittlung von Verfügungswissen, um Kinder auf das Funktionieren in der Gesellschaft vorzubereiten, sondern um die Entwicklung einer Lebenshaltung, einer Allgemeinbildung, die nach Melanchthons Vorstellungen den Menschen urteils- und handlungsfähig mache. Möglichkeiten dazu biete die Bildungsarbeit in den Gemeinden: im Kindergarten, in dem Kinder das Wechselspiel von Glauben und Leben lernen, beim Konfirmandenunterricht, dessen „Bedeutung unterschätzt wird“, und in der gemeindlichen Jugendarbeit. Ausdrücklich ermutigte Seiger die Gemeinden, ihr evangelisches Profil zu schärfen und auch gegen Widerstände oder Ansprüche von außen zu betonen. „Es kommt darauf an, einen spezifisch evangelischen Akzent zu setzen.“

Trinitatiskirche ist „Leuchtturm des evangelischen Kölns“
„Die Gemeinde im öffentlichen Gotteslob zu leiten, ist die vornehmste Aufgabe des geistlichen Dienstes“, stellte Seiger fest. In den vielfältigen Formen – vom Schulgottesdienst über den Gemeindegottesdienst bis hin zu Tauf- und Trauergottesdiensten – spiegele sich die Vielfalt protestantischen Lebens wider. „Unsere Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis sind sich dieses zentralen Auftrages bewusst“, betonte Seiger. Neben der originären Arbeit in den Gemeinden sieht Seiger aber eine wachsende Bedeutung des Kirchenkreises. „Als Gestaltungsebene wird er künftig wichtiger werden.“ Das sei schon erkennbar an der Pfarrstellenkonzeption, aber auch bei anderen kirchlichen Berufen – Beispiel Kirchenmusik – sei die Notwendigkeit regionaler Absprachen zu erkennen. „Ein ganz heißes Eisen“, räumte Seiger ein. Bezogen auf die Arbeit auf der Ebene des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region lobte Seiger die Bemühungen, die Trinitatiskirche in der Innenstadt zu einem Leuchtturm des evangelischen Kölns zu entwickeln. Auf musikalischer Seite sei dies mit der neuen Orgel und dem musikalischen Programm bereits vielfach gelungen, „was in der Kirche noch weitgehend fehlt, ist ein gottesdienstliches Angebot. Daneben verwies Seiger auf den Strukturausschuss auf Verbandsebene, der langfristig die Konzentration von Arbeiten vorbereiten soll, was aufgrund des Mittelrückgangs erforderlich sein werde.

Haushaltsplan des Kirchenkreises Köln-Süd beschlossen
Einstimmig beschloss die Kreissynode Köln-Süd für das Haushaltsjahr 2011 Einnahmen und Ausgaben von 551.714 Euro zu veranschlagen. Darin enthalten sind auch schon die erwähnten Personalkosten für die neue Stelle der Jugendreferentin oder des Jugendreferenten. Die Jahresrechnung 2009 wurde mit Einnahmen von 849.432,12 sowie Ausgaben von 710.399,45 Euro abgeschlossen. Mehrheitlich und nach einigen Diskussionen beschlossen die Synodalen, den Überschuss von 139.032,67 Euro für zwölf verschiedene Zwecke zu verwenden: Aus aktuellem Anlass wurden 5.000 Euro für die Vereinigte Evangelische Mission (VEM) bestimmt, womit die Folgen der Naturkatastrophen in Indonesien, Vulkanausbruch und Tsunami, bekämpft werden sollen. 20.000 Euro gehen in die Rücklage für die Partnerschaft mit dem indonesischen Kirchenkreis Silindung, weitere 8.000 Euro werden für die Rücklage von Pfarrkonvents-Fortbildungen verwendet, 15.032,67 Euro gehen in die Baurücklage für das Haus des Kirchenkreises in Brühl. 40.000 Euro sind für die Jugendarbeit des Kirchenkreises bestimmt und mit 15.000 Euro wird die Kindernothilfe in Duisburg unterstützt. Jeweils 6.000 Euro gehen schließlich an die Ferienaktion „HöVi-Land“ in Köln-Vingst und Köln-Höhenberg, an den Beratungsbus „B.O.J.E.“, das Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ), die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde in Brühl, ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche in Peru und an ein Südafrika-Projekt der Friedenskirchengemeinde in Erftstadt.

Personalien
Zum Nachfolger von Dietmar Reimann, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt hat, wurde Heike Kümpel von der Evangelischen Kirchengemeinde Kerpen für den Rest der Amtszeit bis 2012 zum stellvertretenden Mitglied im Kreissynodalvorstand gewählt. Pia Blome-Drees von der Evangelischen Matthäus-Kirchengemeinde Hürth, wurde zur neuen Synodalbeauftragten für den Deutschen Evangelischen Kirchentag gewählt. Sie ist damit Nachfolgerin von Helmut Werner.

Termine zum Vormerken:
Der zweite Presbytertag des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd findet am Samstag, 19. März 2011, von 10.30 Uhr bis 16 Uhr in der Evangelischen Kirchengemeinde Horrem statt. Thema: „Zusammenarbeit in der Region – Konzeption für den Kirchentag“.

Die Kreissynode Köln-Süd tagt im Jahr 2011 am Samstag, 21. Mai 2011, sowie am Samstag, 12. November 2011, im Berufsförderungswerk Michaelshoven, Sürther Straße 169.

Stichwort: Kirchenkreis Köln-Süd:
Der Kirchenkreis Köln-Süd umfasst insgesamt 17 Gemeinden: Brüggen/Erft, Brühl, Frechen, Horrem, Matthäus-Kirchengemeinde Hürth, Johannes-Kirchengemeinde Hürth-Gleuel, Kerpen, Köln-Bayenthal, Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal, Köln-Rodenkirchen, Köln-Zollstock, Lechenich, Liblar, Rondorf, Sindorf, Sürth-Weiß und Wesseling. Hier leben etwa 70.000 Gemeindeglieder.

Kontakt und weitere Informationen: Dr. Bernhard Seiger, Superintendent des Kirchenkreises Köln-Süd, Telefon 0221/38 31 01.

Text: Jörg Fleischer
Foto(s): Jörg Fleischer