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Nachrichten von der Frühjahrssynode des Kirchenkreises Köln-Nord:

Wahl-Stimmung herrscht derzeit im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. Den Wahl-Auftakt machte gestern, am 1. Juni, der Kirchenkreis Köln-Nord. Am späten Abend wählten die 96 anwesenden Synodalen in der Stadtkirche Chorweiler den Kreissynodalvorstand, Abgeordnete für die Landessynode, Synodalbeauftragte sowie Beauftragte für den Finanzausschuss und für weitere Ausschüsse.

Superintendent Markus Zimmermann eröffnete die Synode mit einer Andacht und erklärte seine Freude an dem „kräftigen Gesang“, der deutlich mache, dass „hier Menschen zusammenkommen, die aus ihrem Glauben keinen Hehl machen“.

Verhältnis zur Demokratie
Ein Grußwort aus der Landeskirche überbrachte Oberkirchenrat Bernd Baucks den Synodalen. Dabei betonte er, die Kreissynode sei „nicht der Ort für Affekte, sondern für wohl überlegte Abwägungen“. Diese „Randbemerkung“ erlaube er sich, da er „bei der einen oder anderen Landtagswahl in jüngerer Vergangenheit schon mal Zweifel gehabt“ habe, ob es sich dabei um eine ernsthafte Wahl oder lediglich um Protest-Affekte gehandelt habe. Baucks sprach von Wahl-Ergebnissen, die zeigten, dass „eine Partei, die viel von sich reden macht“ ihr Verhältnis zur Demokratie noch finden müsse. „Das wird uns, auch als Kirchen, noch einiges an Geduld abverlangen“, erklärte er.

Begleiter, Berater und Seelsorger
Erster Tagungsordnungspunkt der abendlichen Synode war die Wahl des Superintendenten bzw. der Superintendentin. Mit der Wiederwahl des amtierenden Vorsitzenden der Kreissynode, Markus Zimmermann, sprachen die Synodalen ihm erneut ihr Vertrauen aus. Dieser hatte zuvor erklärt, er wolle weiterhin zur Verfügung stehen „als Begleiter, Berater und Seelsorger für die Kolleginnen und Kollegen und auch als Sprachrohr des Kirchenkreises“.

Neue Erwartungen an die Kirche
Der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch ist somit für weitere acht Jahre gewählt, er wurde zum ersten Mal im Jahr 2008 in dieses Amt gewählt. In seinem mehr als 25-jährigen Dienst hat er zuvor als Pfarrer in den Gemeinden Köln-Pesch und Bedburg-Niederaußem-Glessen gearbeitet. Seinen geistlichen Auftrag sieht Zimmermann besonders in der Stärkung der „Gemeinschaft der Gemeinden“, etwa durch Glaubenskurse, Fortbildungen und Ehrenamtstage – aber auch, und das machte er unmissverständlich klar, „durch die notwendige strukturelle Anpassung“. Zimmermann: „Wir sind nicht vollkommen und wir befinden uns immer auf einem Weg.“ Jede Kirchengemeinde solle die nötige Hilfe und Unterstützung erhalten, über ihre bisherige und zukünftige Struktur und Konzeption nachzudenken. Abnehmende personelle Ressourcen im Pfarrdienst etwa müssten zum „Loslösen von der gut gemeinten Alles-machen-zu-müssen-Kultur“ führen. Gleichzeitig sprach der Theologe davon, dass „unsere Evangelische Kirche längst nicht mehr die Relevanz hat wie früher“. Veränderte Rahmenbedingungen und junge Menschen, die eine veränderte religiöse Sozialisation erlebt hätten, führten zu neuen Erwartungen an die Kirche. Zimmermann gibt sich aber auch zuversichtlich: „Wir befinden uns in einem Aufbruch, der viele Chancen in sich birgt.“

Veränderungen im digitalen Zeitalter
Besonders die Frage nach „der Kirche der Zukunft“ bewege ihn, berichtete der Superintendent und stellte fest: „Vor allem die junge Generation sucht sich zunehmend ihre passende Gemeinde aus“. Er plädiert dafür, neben den Ortsgemeinden Strukturen für neue Gemeindeformen zu schaffen. Ein erster Schritt für eine solche neue Form könnte der Aufbau neuer Jugendkirchen sein. Zimmermann resümierte, es gelte langfristig zwei Fragen zu beantworten: „Wie kommunizieren wir zukünftig mit den Menschen?“ und „Wie erreichen wir sie angesichts der Veränderungen im digitalen Zeitalter?“

Wahl des Kreissynodalvorstandes
Mit Markus Zimmermann wurde der Vorsitz der Kreissynode Köln-Nord besetzt. Dem Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium der Synode, gehören jedoch noch weitere Mitglieder an. Auch sie wurden am 1. Juni für acht Jahre gewählt: Pfarrer Gebhard Müller (Gemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen) wurde zum Skriba gewählt. Ihn vertritt Pfarrerin Uta Walger (Gemeinde Bickendorf). Zum zweiten stellvertretendem Skriba wurde Schulpfarrer Hans-Martin Brandt-von Bülow ernannt, Margrit Siebörger-Kossow (Gemeinde Pulheim) wurde in ihrem Amt als sogenannte Erste Älteste bestätigt, sie wird künftig vertreten durch Rolf Brabänder (Gemeinde Köln-Braunsfeld). Zur Zweiten Ältesten wurde Annette Niesen (Gemeinde Quadrath-Ichendorf) gewählt, vertreten wird sie von Wolfgang Trautwein (Gemeinde Köln-Longerich). Dritte Älteste ist Karola Mischak-Struckmann (Gemeinde Weiden/Lövenich), vertreten wird sie durch Fritz Ilg (Gemeinde Ehrenfeld). Von der Kreissynode als Fünfte Älteste gewählt wurde Monika Lange (Gemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch) sowie Jörg Krautmacher (Gemeinde Bickendorf) als ihr Vertreter.
Weiterhin zum Kreissynodalvorstand gehören (mit einer Amtszeit bis 2020): Pfarrerin Monika Crohn (Gemeinde Weiden/Lövenich) als Synodalassessorin sowie die Vierte Älteste Elke Voss (Gemeinde Köln-Pesch) und ihr Stellvertreter Erwin Wittenberg (Gemeinde Köln-Neue Stadt). Gabriele Orbach (Gemeinde Köln-Pesch) und Professor Dr. Otto Oberegge (Gemeinde Junkersdorf) versehen ihr Amt als Sechste Älteste und deren Stellvertretung.

Der Kreissynodalvorstand in Bewegung: die neu gewählten und die amtierenden Mitglieder am späten Abend nach der Wahlsynode

Alle neu gewählten Mitglieder des Kreissynodalvorstandes werden am Sonntag, 26. Juni, 10 Uhr, in einem Gottesdienst in der Gnadenkirche Pulheim, Gustav-Heinemann-Straße, feierlich in ihr Amt eingeführt.

Wahl der Landessynodalen
In die Landessynode werden folgende Synodale entsandt: Pfarrer Dr. Martin Bock (Leiter der Melanchthon-Akademie) als Theologischer Abgeordneter, ihn vertreten Pfarrerin Regina Doffing (Gemeinde Junkersdorf) und Pfarrerin Ulrike Graupner (Gemeinde Köln-Braunsfeld). Zum zweiten Abgeordneten (Laie) wurde Wolfgang Kayser (Gemeinde Bickendorf) berufen, zur dritten Abgeordneten (Laie) Gabriele Orbach (Gemeinde Köln-Pesch). Insgesamt vier Stellvertretungen wurden ebenfalls ernannt: Elke Voss (Gemeinde Köln-Pesch), Dr. Thomas Funke (Junkersdorf), Erwin Wittenberg (Gemeinde Köln-Neue Stadt) und Magrit Siebörger-Kossow (Gemeinde Pulheim).

Besetzung des Finanzausschusses
Für den Finanzausschuss, ein Fachausschuss mit einer Amtsdauer von vier Jahren, wurden folgende Mitglieder der Kreissynode Köln-Nord gewählt: Zur Vorsitzenden wurde Gabriele Orbach (Gemeinde Köln-Pesch) gewählt, sie wird vertreten von Andreas Amelung (Gemeinde Junkersorf). Weitere Mitglieder sind Matthias Fischer (Gemeinde Pulheim), Dr. Karl Christoph Graffmann (Gemeinde Bickendorf), Renate Müller (Gemeinde Bickendorf), Joachim Riedel (Gemeinde Bergheim-Zieverich-Elsdorf) und Verbandspfarrerin Andrea Mathé. An den Sitzungen des Finanzausschusses nehmen außerdem der Superintendent (Markus Zimmermann), die Assessorin (Monika Crohn) und der Leiter des Verwaltungsamtes Köln-Nord (Christoph Borreck) teil.

Synodaler Jugendausschuss und Ökumene
Pfarrerin Sylvia Wacker (Gemeinde Köln-Pesch) ist neue Vorsitzende des Synodalen Jugendausschusses, sie wird vertreten von Fabian Daniels. In den Rechnungsprüfungsvorstand Köln-Bonn-Hessen wurde Wolfgang Trautwein (Gemeinde Köln-Longerich) entsandt, ihn vertritt Dr. Karl Christoph Graffmann (Gemeinde Bickendorf). Mitglieder des Kuratoriums „Gemeindedienst für Mission und Ökumene“ sind: Pfarrer Johannes Michael Böttcher (Gemeinde Pulheim) als 1. Mitglied, ihn vertritt Margit Seimel. Zweites Mitglied ist Pfarrer Hans-Martin Brandt-von Bülow, er wird vertreten von Brigitte Schuch. In den Arbeitskreis für Fragen der Ökumene wurden berufen: Rolf Brabänder (Gemeinde Köln-Braunsfeld), Elke Claeser (Gemeinde Weiden/Lövenich), Margrit Siebörger-Kossow (Gemeinde Pulheim) und Samuel Wintersohl (Gemeinde Pulheim).

Delegierte für den Ausschuss „Energiesynode
Als Delegierte für den Ausschuss „Energiesynode“ wurden gewählt: Pfarrer Martin Trautner (Gemeinde Bergheim-Zieverich-Elsdorf), Uwe Alfred Niederklapfer (Gemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen), Wolfgang Kayser (Gemeinde Bickendorf) und Beate Heller (Gemeinde Bergheim-Zieverich-Elsdorf).

Hier finden Sie die Liste der Synodalbeuftragten für den Kirchenkreis Köln-Nord.

Termine:
Die nächste Kreissynode findet am Samstag, 12. November, 8.30 Uhr, im Jochen-Klepper-Haus in Köln-Weiden statt. Am Sonntag, 25. September, wird die Urkunde zur Gründung des neuen Evangelischen Verwaltungsverbandes Köln-Nord unterzeichnet. Und in etwa einem Jahr wird es einen Ehrenamtstag im Kirchenkreis Köln-Nord geben, der ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums stehen wird. Alle 18 Gemeinden des Kirchenkreises erhalten dann Bäume für eine Pflanzaktion: entweder eine Melanchthon-Birne oder einen Luther-Baum.

Stichwort: Kirchenkreis Köln-Nord
Dem Kirchenkreis Köln-Nord gehören 18 Gemeinden mit rund 75.000 Gemeindegliedern an. Sie liegen einerseits im Kölner Norden – in Worringen, Niehl, Chorweiler, Ehrenfeld und Braunsfeld, andererseits gehören auch Kirchengemeinden außerhalb von Köln im nördlichen Rhein-Erft Kreis zum Kirchenkreis, etwa Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Pulheim. Die Interessen dieser Gemeinden werden im „Parlament“ des Kirchenkreises, der Kreissynode, von derzeit 109 Synodalen vertreten.

Text: Angelika Knapic
Foto(s): Angelika Knapic