105 von 126 Synodalen begrüßte Superintendentin Andrea Vogel bei der Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch im Berufskolleg Bergisch Gladbach am Freitag, 29. Mai. Die Tagung begann mit einer Andacht in der Aula des Kollegs. Pfarrer Achim Dehmel aus Bergisch Gladbach legte Johannes 3,1-8 aus. In der Bibelstelle spricht Jesus über Erneuerung: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
Neugeburt sei möglich aus Gottes Geist. Und Jesus hatte dafür die Vollmacht von Gott, sagte Dehmel. Wirkliche Neugeburt müsse aber Bedingungen erfüllen: „Selbstkritik, die aus Reue und Demut entsteht, ist Voraussetzung für eine Neugeburt im Geiste Gottes.“ Und das sei, so Dehmel, erst der Anfang: „Wo immer Menschen Jesus in ihr Herz schließen, folgen sie den Geboten aus Liebe zu Jesus. Der Geist weht, wo er will. Möge er über uns verfügen, um sein Werk der Erneuerung an vielen Menschen zu vollenden.“
Für die musikalische Begleitung der Andacht waren Jenny Kampa, Robert Münster, Johannes Polotzek und Emilio Sanchez verantwortlich, die am Ende einen stürmischen Applaus erhielten.
„Willkommenskultur für Flüchtlinge“
Zu Beginn der Beratungen berichtete Susanne Rabe-Rahman, Vorsitzende des Kreisdiakonieausschusses im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch, von den zahlreichen Initiativen aus den evangelischen Kirchengemeinden, die sich für eine „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ einsetzen. Nahezu in jedem Stadtteil im rechtsrheinischen Köln und in den Gemeinden im Rheinisch-Bergischen Kreis sind evangelische Christinnen und Christen engagiert, um ihren neuen Nachbarn und Nachbarinnen den Start zu erleichtern: „Wir fragen nicht nach Gründen für die Flucht. Wir gehen davon aus, dass Menschen in Not zu uns kommen, die jede Art von Unterstützung verdienen.“
Beispielhaft nannte sie die Initiativen mit großer evangelischer Beteiligung in Porz. Dort fand auch eine der Initial-Veranstaltungen in Köln statt: Ein breites Bündnis aus Initiativen feierte dort im Januar 2013 mit Flüchtlingen in der Unterkunft „Hotel Dürscheidt“ ein Willkommensfest, während draußen Rechtsextreme gegen die Unterbringung protestierten. Rabe-Rahman riet den Synodalen, in ihren Gemeinden darauf zu achten, sich mit allen Initiativen zu vernetzen, um „Doppelarbeit“ zu vermeiden.
Superintendentin Andrea Vogel lobte das Engagement in den Gemeinden ausdrücklich und stellte in Aussicht, das Thema „Willkommenskultur“ bei einer Veranstaltung im Kirchenkreis noch einmal ausführlich aufgreifen zu wollen.
Eröffnungsbilanz und Verwaltungsstrukturreform
Breiten Raum nahm während der Synode die Diskussion über die Verwaltungsstrukturrefom ein. Die Synodalen beschlossen, Vorschläge des Kreissynodalvorstandes zur Beratung in die Presbyterien, die Beschlussgremien der Gemeinden, zu geben. Auf der Herbstsynode am 14. November 2015 im Haus der Evangelischen Kirche sollen endgültige Entscheidungen getroffen werden.
Finanzkirchmeisterin Anne Akkerman bedankte sich bei den Mitarbeitenden der Superintendentur für die geleistete Arbeit bei der Erstellung der Eröffnungsbilanz nach den Vorgaben des Neuen Kirchlichen Finanzwesens (NKF). Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch startete am 1. Januar 2013 mit einer Bilanzsumme von 5,346 Millionen Euro. Der Haushalt für 2013 schloss mit einem Ergebnis von 102.586 Euro. Das bewertete Finanzkirchmeisterin Akkerman als sehr positiv, habe man doch beim Erstellen des Haushalts ein strukturelles Defizit zu verzeichnen gehabt. 500 Euro werden in den Haushalt 2014 übertragen für besondere Konzerte. 102.086 Euro werden laut Synodenbeschluss in eine Rücklage eingestellt, die für die Kosten des Zusammenlegens der Verwaltungsämter im Kirchenkreis gebildet wird.
Personalia:
Superintendentin Andrea Vogel verabschiedete während der Synode zwei Pfarrer, die beide jeweils 35 Jahre im Dienst der Kirchengemeinden sind und bei der nächsten Synode ihren Ruhestand angetreten haben werden: Martin Garschagen aus Porz (Verabschiedung am 16. August 2015, Ruhestand ab 1. September 2015) und Klaus Schneider aus Bergisch Gladbach (Verabschiedung am 27. September 2015, Ruhestand ab 1. November 2015).
Stichwort: Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch
Dieser Kirchenkreis bildet mit 18 Kirchengemeinden im rechtsrheinischen Köln, Altenberg, Bergisch Gladbach, Kürten, Lindlar und Rösrath den größten Zusammenschluss innerhalb des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. In seinen Gemeinden leben mehr als 99.000 Mitglieder, deren Interessen im „Parlament“ des Kirchenkreises, der Kreissynode, von 126 Synodalen vertreten werden.
Foto(s): Jürgen Schulzki/Privat