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Nachrichten aus der Verbandsvertretung, November 2006

Stadtsuperintendent Ernst Fey eröffnete und leitete am Freitag, 24. November 2006, die Sitzung der Verbandsvertretung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region im Haus der Evangelischen Kirche.


Geschäftsbericht des Vorstands
Im Geschäftsbericht des Vorstandes hob der Stadtsuperintendent noch einmal die Bedeutung der Unterzeichnung der Kölner Friedensverpflichtung hervor, die Aktion der drei großen Religionen Christentum, Judentum und Islam unter der Überschrift „Weißt du, wer ich bin“, die ein friedliches Zusammenleben der Religionen unterstützt.

„Unser biblisch begründetes Nein zur Judenmission„, die Absage an Veranstaltungen aller Art, mit denen hauptsächlich osteuropäische Auswandererfamilien dazu bewegt werden sollen, vom Judentum zum Christentum überzutreten, war 2006 ein wichtiges Thema, das nach einem evangelischen Gottesdienst in die Verlesung eines Sendungstextes in den Synagogengemeinde Roonstraße und der liberalen jüdischen Gemeinde mündete. Fey hob hervor: „Erfreulich ist, dass einige Gemeinden sich diesen Text schon zu eigen gemacht haben, zuletzt der Kirchenkreis Köln-Mitte.“ Sein Fazit: Dies sei „deutliches solidarisches Handeln und eine Bestätigung der in den letzten Jahren gewachsenen, guten Zusammenarbeit und der gegenseitigen Achtung und Vertrauens“ mit den jüdischen Gemeinden Kölns gewesen.

Kritik an der Aufhebung der Ladenöffnungszeiten
Außerdem kritisierte der Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region den aktuellen Beschluss, zur Aufhebung der Ladenöffnungszeiten deutlich: „Eine derartige Arbeitszeitvorgabe wird spürbar negative Auswirkungen auf die Zeit- und Freizeitgestaltung von Einzelnen, das Zusammenleben von Familien, auf Freundeskreise und nicht zuletzt auf die Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement haben.“ Und er betonte: „Es geht uns um die sinnvolle und wohltuende Tradition einer gemeinsamen Zeit mit Möglichkeiten für Gottesverehrung UND seelische Erbauung UND körperliche Erholung UND Arbeitsruhe. Jeder Mensch kann seinen Schwerpunkt setzen. Solche Zeiträume für möglichst viele zu gleicher Zeit halte ich weiterhin für ein unverzichtbares Kulturgut.“

Blicke in die Zukunft
Die Chancen für junge Theologinnen und Theologen auf eine Festanstellung nach dem Sonderdienst sind schlecht, Fey hielt fest: „wie schwer es fällt, keine Alternative, keine Lösungsmöglichkeiten vorschlagen zu können“ und regte an, in den Presbyterien und Synoden bis zur nächsten Verbandsvertretung „über die Möglichkeit eines solidarischen Notprogramms für die Zukunft nachzudenken.“

Im Ausblick auf den 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2007 in Köln betonte der Stadtsuperintendent: „Bisher klappt die planerische Ebene mit dem Kirchentag und der Landeskirche für Veranstaltungen mit der finanziellen Ausstattung sehr gut“ und forderte alle Gemeinden zur aktiven Teilnahme am kommenden Kirchentag auf, etwa auch, sich noch mit einem Zuschussantrag für Projekte an den Verband zu wenden.

Im Hinblick auf die finanzielle Situation der Gemeinden betonte Fey vor allem auch den Aspekt des Immobilienmanagements und verwies auf die dem Verband angehörende Antoniter-Siedlungsgesellschaft, die etwa in Form von „Bewertung unserer Immobilien, Kirchen, Gemeindehäuser, Pfarrhäuser oder Mietwohnungen“ eine Vergleichbarkeit der Daten und damit die “ Vorraussetzung für weitere Finanzierungsmodelle und auch Unterstützung einzelner Gemeinden“ schaffen könne.

Haushalt
Der Haushaltsplan 2007 des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region wurde während der Sitzung der Verbandsvertretung festgestellt in Einnahmen und Ausgaben von 94.440.010,00 Euro. Die Kirchensteuereinnahmen von Finanzämtern überstiegen 2006 die Einnahmen aus dem Jahr 2005 um rund 5 Prozent Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Vorstandsmitglied Walter Ludwigs, empfahl den Gemeinden und Ämtern nachdrücklich, keine neuen, kostenrelevante Projekte zu starten, es sei denn, „Sie entschließen sich parallel dazu, an anderer Stelle etwas aufzugeben“. Denn wenn auch in diesem Haushaltsjahr eine leichte Steigerung zu erkennen sei, so sei es doch im Sinn der Zukunftssicherung wichtig, mit diesem Geld verantwortlich umzugehen: „Wir müssen uns fragen, wo wir Doppelgleisigkeiten aufgeben, wo wir neue Strukturen schaffen können“, sagte er und stellte diese Maxime des „kreativen Sparens“ unter das Ziel, zu „sparen, um Neues schaffen“ zu können. Denn: Die derzeitige Lage sei kaum mehr als „eine Verschnaufpause.“ Mehreinnahmen sollten deshalb den Rücklagen dienen.

Wahlen zu Kassen- und Rechnungsprüfern
Der Rechnungsprüfungsausschuss stellt nach Beschluss der Verbandsvertretung seine Arbeit ein. Gleichzeitig wählte das oberste Verbands-Gremium Barbara Ruhland aus dem Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch einstimmig zur Kassen- und Rechnungsprüferin, zu ihrem Stellvertreter wurde Hans-Werner Kühn aus dem Kirchenkreis Köln-Nord bestimmt.

Diakoniespende 2007 für das Diakoniehaus Salierring
Dem Diakoniehaus Salierring des Amtes für Diakonie kommt die Diakoniespende des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region im Jahr 2007 zugute. Die Spendenaufrufe werden im kommenden Jahr veröffentlicht. Das Diakoniehaus Salierring ist eine Einrichtung des Kölner Amts für Diakonie, eine Kontakt- und Beratungsstelle für Obdachlose mit ambulanter Begleitung, Wohnungen für Kranke und Bedürftige, sowie Hilfsangeboten für Straffällige. Menschen, die wohnungslos, von Wohnungslosigkeit bedroht oder straffällig geworden sind, finden im Fachdienst „Diakoniehaus Salierring“, eine breite Palette von Hilfen.

Neue Fachausschüsse, Vorsitzende und Satzungen
Die Evangelische Kirche im Rheinland hat im Jahr 2002 ein neues Verbandsgesetz verabschiedet, aufgrund dessen eine neue Verbandssatzung auch für den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region notwendig wurde. Durch diese Neufassung sind nun auch die Satzungen vieler Fachausschüsse nicht mehr in Einklang mit der geltenden Rechtslage. Die Verbandsvertretung beschloss deshalb bei ihrer Sitzung die Neufassungen der Satzungsentwürfe für die Fachausschüsse „Erziehungs-, Ehe-, Partnerschafts- und Lebensberatung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region“, „Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region“ und „Melanchthon-Akademie“. Über die personelle Besetzung dieser Fachausschüsse wurde wie folgt beschlossen: In den Fachausschuss „Melanchthon-Akademie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region“ wurde Pfarrer Marten Marquardt als Vorsitzender und Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow als sein Stellvertreter gewählt. In den Fachausschuss für Erziehungs-, Ehe-, Partnerschafts- und Lebensberatung wählte die Verbandsvertretung Dr. Juliane Arnold als Vorsitzende sowie Ulrike Grave-Herkenrath als ihre Vertreterin. Den Vorsitz des Fachausschusses „Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region“ hat Helga Blümel, ihre Stellvertreterin ist Ingrid Dürr-Monzel.
Nach Inkrafttreten der neuen Satzung wurde außerdem eine Neubildung der Ausschüsse notwendig, darum beschloss die Verbandsvertretung die Bildung eines Beratungsausschusses für Haushalts- und Finanzfragen und für Bau- und Liegenschaftsfragen.

Text: Amt für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Foto(s): Evangelischer Kirchenverband Köln und Region